Konzert:

Majesty, Listening Session

Konzert vom 10.12.2005

Ein eiskalter November Samstag-Abend in Oberbalbach (liegt zwischen Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim, Taubertal), Treffpunkt die Bikerkneipe St. Georgsmühle. Die deutschen True-Metal-Heroen von MAJESTY haben hier zu einer Listening Session für ihr Ende Februar erscheinendes neues Album "Hellforces" geladen - www.metal-inside.de war da natürlich auch mit dabei. Die gemütlich eingerichtete Location hatte auch optische seinen Reiz durch den Gegensatz zwischen vorweihnachtlicher Dekoration mit Kerzen und Lichter und der MAJESTY-Deko mit Schildern, Bandlogo und einer hochwertigen Soundanlage mit Boxen.

Bandchef Tarek "MS" Maghary begrüßte zusammen mit den beiden Anwesenden Bandmitgliedern, Rhythmusgitarrist Björn Daigger und Schlagzeuger Michael Gräter die Anwesenden und entschuldigte zugleiche das Fehlen von Lead-Gitarrist Rolf Munkes und Bassist Marcus Bielenberg. Besonders schmerzlich, die erst am Vormittag erfolgte kurzfristige Absage von Produzent Stefan Kaufmann (U.D.O., Accept) - der hängt laut Aussage in den Vorbereitungen für eine U.D.O. Tour. Hier ein paar Fragen zu dem neusten MAJESTY-Output loszuwerden wäre besonders interessant geworden. Nichts desto trotz gab es danach erst mal ein paar Bierchen und dann die neue Scheibe "Hellforces" in vernünftiger Lautstärke mit nachfolgender Pressekonferenz.

Das Album selber machte bei dem einmaligen Hördurchlauf einen starken, sehr melodischen und fast schon zu eingängigen Eindruck. MAJESTY haben die Affinität zu ihren großen Vorbildern Manowar doch deutlich zurückgenommen - dafür schimmern jetzt Anleihen anderer Genregrößen durch, sprich Judas Priest und Accept. In der Pressekonferenz bestätigte Tarek dann diesen Eindruck, mit dem Aussage: "Ich habe in letzter Zeit viel Priest und Accept gehört". Die erfolgreiche Tour im Vorprogramm von U.D.O. und die Herkunft des Produzenten dürften ein übriges dazu getan haben. Zusammen bestätigt dies den Eindruck des letzten Albums "Reign In Glory" - MAJESTY gehen zunehmend eigene Wege ohne ihre Wurzeln in den Kompositionen zu verleugnen. Eindeutig zu hören ist auch das Tarek seinen Gesangstil weiterentwickelt hat und dies durch die ultrafette Produktion von Stefan Kaufmann unterstrichen wird. Laut Tarek hatte sein Dawnrider-Projekt kaum Einfluss auf "Hellforces", da die MAJESTY-Songs schon vor Dawnrider standen.

Fazit: Echt fetter Sound, die Gitarren haben mehr Raum bekommen, Manowar-Einflüsse wurden deutlich zurückgeschraubt, Hymnen sind fast zu viele auf dem Album. MAJESTY werden mit "Hellforces" ein starkes Stück True Metal in die Läden stellen.





Hier noch die 12 auf dem Album enthaltenen Songtitel im einzelnen:



"The Blessing":
Das kurze, episch im Soundtrackformat gesprochene Intro leitet den nachfolgenden Titelsong ein.



"Hellforces":
Den Titelsong kann man getrost als Hammer bezeichnen. Startet mit einem astreinem Riffgewitter, einem Schrei und harter Leadgitarre. Die Überleitung zum Refrain kommt stimmungsmäßig recht dunkel. Der Mittelteil wird von einem harten Gitarresolo dominiert, welches in einem ruhigen Zwischenpart übergeht um danach einen rhythmischen Part Platz zu machen. Der Song erinnert etwas an Priest zu göttlichen Zeiten und hat auch Tempo.



"Dance With The Demon":
Der zweite Song startet in typischer MAJESTY-Manier, hat einen ultrafetten Refrain und bewegt sich im Midtempo. Und dann was Neues: einen ruhigen, von Piano getragenen Zwischenteil mit weiblichen Vocals (Johanna Mott); stimmlich irgendwie zwischen Kindergesang und Operstimme gelegen. Wird aber nur kurz als Strukturelement eingesetzt und von einem Schrei und dem Solo beendet.



"Sons Of A New Millenium”:
Beginnt direkt mit dem sehr hymnischen Refrain und starkem Drumming, auch wieder im Midtempo. Ein äußerst melodisches Gitarrensolo und einen ebenso sehr eingängigen Refrain. Aber nicht so stark wie die beiden ersten Tracks.



"Heavy Metal Desire”:
Jetzt wird das Tempo angezogen. Harte, schnelle Riffs, Doublebass - die Gitarre kreischt - auch beim Refrain. Tarek steht dem in nichts nach. Dazu noch ein Accept-mäßiges Gitarrensolo.



"March For Victory”:
Schaltet wieder einen Gang zurück. Ein echter Live-Stampfer (ich sage nur "hoch die Fäuste") mit epischen Refrain. Klasse Track.



"Like A Raptor”:
Der Midtempotrack ist recht untypisch für MAJESTY - so was in der zum Teil gediegenen Art hätte man eher von U.D.O. erwartet. Auch wieder ein fetter Refrain.



"Guardians Of The Dragon Grail”:
Song Nummer 8 fängt mit akustischer Gitarre an und im Hintergrund rauscht der Wind, um dann unvermittelt in den mit Doublebass unterlegten, temporeichen Refrain über zu gehen. Der Uptemponummer wird dann nach der Hälfte des Songs das Tempo genommen und es kommt zum zweiten mal auf dem Album Johanna Mott, wieder von Piano unterlegt, zum Einsatz. Die Dame singt einmal den Refrain bevor er noch mal mit voller Wucht wiederholt wird.



"Freedom Heart”:
Die Powerballade von "Hellforces”. Langsamer Anfang, Schlagzeug spielt einen leichten Marschrhythmus, dazu Piano und Tareks hymnischer Gesang. Der Refrain wird von wuchtigen Drums eingeleitet - typisch MAJESTY. Okay, aber nicht überragend.



"Fight Forever”:
Hier kommt jetzt ein Track, wie er auch auf dem letzten Album hätte stehen könnte. Der Midtempo-Stampfer lässt aber beim Refrain auch wieder die Einflüsse der letzten Tour auf das Songwriting durchschimmern. Der richtige Wachmacher nach der vorangegangen Powerballade, aber nicht so eingängig wie die ersten Songs.



"Nowhere Man”:
Auch der Song lässt Accept-Luft schnuppern. Der Backgroundsound hat sich bei "the Zoo" bedient. Die Dopplereffekte beim Refrain des Midtemposongs kommen hier besonders raus. Kommt wieder besser an, als der Vorgänger.



"Metal Law 2006”:
Hier kommt jetzt auch der Original-U.D.O. zum Einsatz. Udo Dirkschneiders singt die Guestvocals bei diesem temporeichen und mit harten Riffs versehenen Track. Der Refrain klingt nach einem Accept - Song der von Manowar gekontert wird. Am Ende des Songs zitiert MAJESTY sich selbst.





Vor dem Erscheinen des Albums am 24.02.06 wird noch eine EP namens "Sons Of A New Millennium" erscheinen (einschließlich 4-non-Albums-Tracks). Mit dem Plattenlabel wurde vereinbart das Album und die EP günstig an die Händler abzugeben. Wie diese allerdings die Preise gestalten, darauf hat die Band allerdings keinen Einfluss.

Laut Tarek möchte man das Album ausführlich europaweit betouren, evtl. zusammen mit Mystic Prophecy.

Eine große offizielle Releaseparty wird am 18.03.2006 in der Sporthalle Gerlachsheim stattfinden. Die Band wird dort ein extralanges Konzert spielen.




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