Madball, Anticops, D.T.A. - Verden, JuZ
Drinnen machten D.T.A. den Opener und gaben vor gut gefülltem Haus ihr Bestes. Der Sound war ok, hätte aber von einer zweiten Gitarre profitiert, aber auch so machten die Bremer ordentlich Druck und konnten mit ihrem Tough Guy-Hardcore die ersten Leute zu Action vor der Bühne bewegen. Sänger Okan war Dreh- und Angelpunkt der Show und stapfte wie ein Tiger über die Bretter, während sich das Saiten-Duo im Hintergrund hielt. Am Ende hinterließen D.T.A. einen guten Eindruck und hatten ihren Job als Opener zur vollsten Zufriedenheit gelöst.
Die Berliner ANTICOPS hatten auf ihrem letzten Album Roger Miret als Gastsänger, womit schonmal die erste Verbindung zum Headliner gezogen wurde. Zudem ist ihre Hardcore derbst prollig und würde ohne Weiteres als New Yorker Sound durchgehen, was durch das entsprechende Auftreten der Musiker unterstrichen wurde. Warum die Combo zwei Sänger beschäftigt, wurde nicht ganz klar, da die Arbeitsverteilung bei 80:20 lag. Aber so war wengistens optisch einiges geboten. Im Publikum kam ebenfalls ordentlich Bewegung, besonders die Violent Dancing-Fraktion freute sich über den Bollo-Sound und zog alle Register. Auf Dauer waren die ANTICOPS für ungeübte Ohren etwas eintönig, aber das auf hohem Niveau, so dass auch ihnen letztendlich ein guter Job bescheinigt werden konnte.
Als dann die New Yorker Veteranen auf die Bühne kamen (nach recht langer Umbaupause), war dann jedermann im JuZ und bereite den älteren Herren einen herzlichen Empfang. Besonders die ersten Reihen kamen sofort in Bewegung und machten einen großen Moshpit auf, in den sich sogar einige Stagediver stürzten. MADBALL gaben eine Stunde Vollgas, in der sie von „Set It Off“ bis „Demonstrating My Style“ ihre gesammelten Klassiker spielten. Selbst vor einer kurzen AGNOSTIC FRONT-Verbeugung scheuten sie nicht zurück, aber das ist ja nicht weiter überraschend. Zwar ist die Saitenfront mit einem sehr kleinen Bewegungsradius ausgestattet, aber angesichts der Heavyweights überraschte das nicht. Dafür ist Sänger Freddy ein Energiebündel und tobte an diesem Band über die ganze Länge der Bühne, schüttelte Hände und bellte seine Songs in die Menge. MADBALL funktionieren in kleineren Clubs einfach besser als in großen Läden, was sie an diesem Abend einmal mehr unter Beweis stellen. Und gleich mal die These vom alten Eisen entsorgten – die Herren haben noch lange nicht genug und brauchen sich vor irgendwelchen Jungspunden nicht verstecken!