Konzert:

Mad Monks, Skannibal Schmitt, Agreenation - Bremen, Zucker

Konzert vom 30.05.2009MAD MONKS sind ein lokal begrenztes Phänomen, halt auf Bremen beschränkt. So war es nur konsequent, dass sie ihr Tour zur neuen Scheibe in und um Bremen machten. Der Abschluss fand am Pfingstsamstag im Zucker statt, das gut gefüllt war.



AGREENATION machten den Beginn und standen die ersten Songs dem berühmten Bremer Graben gegenüber – es dauerte, bis sich die Leute näher an die Bühne wagten und in Tanzlaune kamen. Die Musik lud dazu ein, fröhlicher Ska mit starkem Reggea-Einschlag kann da nicht viel verkehrt machen. Im Vergleich zur Show mit den SLACKERS Ende 2008 wirkten AGREENATION überraschenderweise unsicherer und wirkten optisch zudem wie eine Schülerband. Die Rap-Einlagen des bärtigen Percussionisten klangen auch nicht wirklich überzeugend, in machen Songs waren sie ziemlich fehl am Platz. So zog sich der Gig der Band zum Ende hin und mehr und mehr Leute gingen zum Rauchen raus oder um im benachbarten Sport-Café das Pokalfinale zu verfolgen.



SKANNIBAL SCHMITT waren da von ganz anderem Kaliber: schon beim Soundcheck war klar, dass hier selbstbewusste Routiniers am Werk waren, die selbst so was Banales wie eben einen Soundcheck (der sich zudem sehr lange hinzog, technischer Probleme sei Dank) zu einer Show machten. So war das volle Zucker gut angeheizt, als zu den ersten Tönen schlussendlich Sänger NicU auf die Bühne kam. Der kleine quirlige Franzose (der abseits der Bühne ziemlich schüchtern ist) tobte wie ein Derwisch über die Bühne, schnitt am laufenden Band Grimassen und scherzte mit dem Publikum. So was nennt sich zurecht Rampensau. Die Bläserfraktion stand ihm in nichts nach und hüpfte wie wild hin und her, während sich die Saitenjungs gezwungenermaßen im hinteren Teil der Bühne aufhalten und in ihrem Bewegungsradius einschränken mussten. Immerhin konnten sie so ihrer wilden Mischung aus Ska, Reggae und Jazz (was Basser und Drummer ablieferten, war technisch erste Sahne) frönen, während die Bläser plus NicU für die Show zuständig waren. Kaum war der erste Song vorbei, tanzte der ganze Saal und feierte mit den Franzosen eine mehr als einstündige Gigparty, zu der die Bläser später auch noch ins Publikum stiegen. Das war Ska vom Feinsten, live erstklassig umgesetzt von einer Band, die merklich Spaß daran hat, auf der Bühne zu stehen. Grandios!



Von der hervorragenden Darbietung der Straßburger ließen sich die MAD MONKS nicht beeindrucken, jedenfalls war das nicht zu erkennen. Dazu hatten die Bremer Jungs viel zu viel Spaß und Bock auf die letzte Show ihrer Release-Reise. Mit Witz führten alle Musiker gleichberechtigt durch den Set (auch wenn der Basser recht wenig sagte), hatte einige Gäste auf der Bühne, wie den PRESIDENT EVIL-Sänger, und zockten ein gut gemischtes Set aus neuen und alten Songs. Die waren beim Publikum natürlich bestens bekannt und wurden entsprechend gefeiert, mitgesungen und betanzt, so dass die Stimmung schnell ziemlich gut war. Aber das war auch nicht anders zu erwarten, ist ja auch schön, wenn Erwartungen mal erfüllt werden. Beinahe 90 Minuten machten die MAD MONKS und ihre Fans ein Faß auf und läuteten Pfingsten mit einer sehr guten Show ein.