Konzert:
Konzert vom 14.10.2008Während in der benachbarten Live Music Hall FALL OUT BOY gastierten stand im Kölner Underground das dritte Gastspiel der finnischen Melancholic Rock-Kombo Lovex an, und dazu hatte sich schon geraume Zeit vor Einlass eine durchaus beachtliche Anzahl von Finnenrock-Jüngern im heimeligen Innenhof versammelt- laut Aussagen der Band sogar die nach bisherigem Anschein größte der gesamten Deutschland-Tournee. Nach vergleichsweise pünktlichem Einlass eröffneten um 20:30 Uhr die ebenfalls aus Finnland stammenden WHITE FLAME den Abend, die offenbar auch einen gewissen Teil an eigener Anhängerschaft mitgebracht hatten, den man dann nach ordentlichem Feiern in der Umbaupause gen Ausgang und frische Luft trotten sah- letztere war schon vor Beginn nicht gerade üppig vorhanden und spätestens ab der Hälfte des Auftritts von WHITE FLAME erklärte Mangelware. Die Band rockte sich mit sichtbarer Begeisterung vor einem enthusiastischen Publikum durch ein mit 45 Minuten für den Support überraschend langes Set, in dem sich zur allgemeinen (und in der überwältigenden Mehrzahl des Publikums ebenso freudigen) Überraschung plötzlich zwischen zwei Songs als Überleitung auch das Gitarren-Intro von HIM´s "Rip Out The Wings Of A Butterfly" wiederfand. Lovex, White Flame - Köln, Underground
Nach einer angenehm rasch abgewickelten Umbaupause wurde die Bühne dann im Halbdunkeln zu den Klängen des zugehörigen Intros schließlich von den Headlinern geentert, die mit dem Opener des aktuellen Albums "If She´s Near" auch gleich mal ganz gut in die Vollen langten. LOVEX haben im Underground Tradition, fand doch schließlich im Mai 2007 der erste Deutschlandauftritt der Band überhaupt auf eben dieser Bühne statt, wie Sänger Theon ausdrücklich betonte- ein Umstand, den er zum Anlass nahm, dem Publikum Lohn und Dank auszusprechen und dabei nebenbei auch noch seine Deutschkenntnisse unter Beweis zu stellen (wobei es ihm nach wie vor besonders das Wort "Wunderbar!" sehr angetan zu haben schien, denn in den Genuss dieses Kompliments sollte das Publikum im Laufe des Abends noch häufig kommen). Gemäß dem Rahmen der Tour überwog der Anteil des Materials des aktuellen Albums "Pretend Or Surrender" leicht gegenüber dem Vorgänger, aber auch das Debut-Album war mit einer Reihe von Songs gut vertreten. Neben regulärem Studiomaterial wie "Belong To No One", "Ordinary Day", der derzeitigen Single "Take A Shot", "Divine Insanity" und dem damals ja auch in der finnischen Eurovision Songcontest-Kandidaten-Auswahl vertretenen "Anyone Anymore" fand sich auch das im Publikum stets groß gefeierte BACKSTREET BOYS-Cover "Larger Than Life" im Set. Für Abwechslung sorgte obendrein ein blendend gelaunter Theon, der nur mit umgehängter Akustikgitarre bewaffnet eine schon fast (nun ja, lassen wir den Text mal etwas außen vor) Singer/Songwriter-hafte Akustikeinlage in Gestalt eines Covers des TENACIOUS D-Songs "Fuck Her Gently", die er mit den Worten "This is kind of starting to become a tradition- me alone on stage, trying to play guitar..." quittierte und sie dem weiblichen Teil des Publikums widmete. Der bekam dann auch noch was fürs Auge, als sich Gitarrist Vivian Sin´Amour irgendwann gegen Ende des Gigs- ob nun den herrschenden tropischen Temperaturen, dem Publikum oder schlicht einem Tribut an den Gott des Rock ´n´ Rolls geschuldet- seines T-Shirts entledigte. Der Abgang vor der Zugabe gestaltete sich ausgesprochen kurz, da die Band sich erst gar nicht lange bitten ließ und die Bühne vielleicht gerade mal eine halbe Minute, nachdem sie sie verlassen hatte, wieder betrat- zumindest Theon und Keyboarder Christian, die den ruhigen Anfang der Ballade "Time And Time Again" allein bestritten. Es folgte das bereits erwähnte "Larger Than Life" zu begeistertem Gebrüll der Menge, und schließlich zu guter letzt als krönender Abschluss der bis dato wohl bekannteste LOVEX-Song, "Guardian Angel", bevor sich die Band unter zahlreichen Dankesbekundungen nach etwa 75 Minuten Spielzeit dann schließlich in den wohlverdienten Feierabend verabschiedete.
