Lordi, Silverlane, Fatal Smile - Stuttgart, Filharmonie

Sichtlich schwer taten sich somit zu Beginn auch die Jungs von FATAL SMILE aus Schweden, die mit zwei Studio Alben im Gepäck den Opener des Abends mimten. Und dafür überraschte mich der frische und drückende Rock n´Roll Sound dieser Kapelle. Zwar ist es nichts Neues was uns hier geboten wird, dennoch drücken die kernigen Riffs und die groovige Songstrukturen ordentlich was weg. Optisch sehen die Jungs um Sänger Blade schon schwer nach Rock Stars auf. Gestylte Langhaarfrisuren, Ketten, Nieten, Leder und eben alles was dazu gehört. Das die Wurzeln in den 80er liegen lässt sich nicht leugnen. Und Künstlernamen gibt es auch bereits welche. Doch Stimmung wurde besser und zum Ende des knapp 30 minütigen Sets wurde sogar noch sichtlich mitgetanzt und gebangt. Dies dürfte das Resultat an der ziemlich fett agierenden Mannschaft da oben sein, denn in Sachen Stageacting, Posing und Animation, gaben FATAL SMILE wirklich alles. Und Fannah bewiesen sich die Schweden nach ihrem Gig, als sie an ihrem Merchandise Stand für ein Schwätzchen und ein paar Fotos lustig bereit standen.
SILVERLANE sagten mir bis dato so ziemlich genau …. NIX. Doch wie mein Kollege so schön sagte: „die haben einen Bonus“, der sich auch schnell in Form einer hübschen rothaarigen Lady hinter dem Keyboard herausstellen sollte. Also schauen wir uns die Sache mal aus der Nähe an und siehe da - kaum vor der Bühne lässt man sich ziemlich schnell von dem melodischen Power Metal Sound der (zumindest dem Dialekt her zu folgen) fränkischen Combo mitreißen. Eingängige Melodien, schnelle Double Bass Rhythmen und ein hoher cleaner Gesang sind die Trademarks dieser Band, die allerdings ein paar Jahre früher deutlich größere Erfolgsaussichten gehabt haben hätten dürfen…. (Das ist Deutsch?!?). Zwar wirken die Musiker längst nicht so aktiv wie ihre Vorgänger, dennoch springt der Funke schneller über und Songs wie „Kingdom Of Sand“ sorgen sogar für Mitsingchöre. Sicher ist, hätten SILVERLANE vor zwei Wochen hier gespielt, hätten sich EDGUY auf jeden Fall ein Stück weit wärmer anziehen müssen, denn mit einer Hymne wie „Wings Of Eternity“ im Gepäck, macht man den Klassikern der Band aus Fulda echte Konkurrenz.
Und ich wusste es - LORDI´s große Vorbilder sind KISS! Oder wie sonst soll man sich ein Intro wie „God Of Thunder“ erklären? Ein fulminantes Konzert begann mit dem Opener des aktuellen Silberlings „Deadache“ - „Girls Go Chopping“ und einer ordentlichen Portion Bum Bum und Feuereffekten. Die Stimmung im Saal änderte sich schlagartig und irgendwie kam mir die Filharmonie auch gleich etwas voller vor. Mit „They Only Come Out At Night“ und „Raise Hell In Heaven“ ging es weiter und immer wieder bauten die Monster gruselige Theater Szenen in ihre Show ein. Angefangen vom Rausreißen eines Armes bei einem schrummeligen Statisten oder einem einem Tanz zweier Zombies, den Tastenlady Awa unsanft unterbrach, indem sie den beiden einen Speer durch die Körper trieb. Einlagen wie diese wurden meist zwischen den Songs als Übergang genutzt doch auch während der Mucke, gab es einiges zu sehen. Bei „Who´s your Daddy“ dampfte Mr. Lordi Hochdruck-Nebel in das Publikum und später sollte eine Chucky ähnliche Monsterpuppe durch Funkenregen der aus dem Kopf kam überzeugen. Die Songauswahl war allererste Sahne. „Bloodred Sandman“, „Monster Monster“ oder „Bite It Like A Bulldog“ sind einfach Stimmungsgranaten der Oberklasse. Das es auch mal ruhiger sein darf, zeigten dann „The Night Of The Living Dead“ oder „Evilyn“. Theaterblitzer, Funkenregen und Feuereffekte gab es mittlerweile bei jedem Song und immer mehr Special Effekts brachten die Fans zum Staunen. Als sich bei „Would You Love A Monsterman“ Mr. Lordi´s Flügelumhang entfaltete, war das Ende nicht mehr weit. „Devil Is A Loser“ und „Hard Rock Halleluja“ beendeten dann das knapp 100 minütige Konzert. Fest steht – in Sachen Liebe zum Detail sind LORDI ganz weit vorne dabei denn schon alleine die Kostümierungen, Masken usw. sind mehr als filmreif!