Konzert:

Light Bearer, Monachus, September Malevolence - Hannover, Chez Heinz

Konzert vom 24.09.2011LIGHT BEARER haben mit ihrem Erstling “Lapsus” einen extrem guten Einstand in der Postcore-/ Hardcore-Szene hingelegt, zudem zehrt die Band von der FALL OF EFRAFA-Vergangenheit einiger Mitglieder. Kein Wunder also, dass die Tour gut besucht war und sich auch im kultigen, unter einem Schwimmbad gelegenen, Chez Heinz an diesem Samstag viele Leute einfanden.



SEPTEMBER MALEVOLENCE machten recht pünktlich den Anfang, wobei die Band den am leichtesten zugänglichen Sound des Abends bot. Zwar auch im Postcore verhaftet, aber dank der an ANATHEMA erinnernde Stimme und der nicht so düsteren Grundstimmung der Songs ging die Musik leichter in den Kopf und verstörte nicht so sehr. Die Musiker präsentierten sich als geschlossene Einheit, die gut aufeinander eingespielt war und das komplexe Material auf den Punkt spielte. Leider kamen viele Besucher erst zur Mitte des Sets in den Laden, da sie entweder nicht mit einem pünktlichen Beginn der Show gerechnet hatten oder den lauen Sommerabend im Club-eigenen Biergarten ausklingen ließen. Trotzdem waren genug Leute da, um SEPTEMBER MALEVOLENCE einen würdigen Rahmen für ihre gelungene Show zu bieten, mit der die Band gut auf den Rest des Abends einstimmte.



Bei MONACHUS wurde nach relativ langer Umbaupause die NEUROSIS-Keule geschwungen, erinnerte die Band doch vom Habitus und der Songatmosphäre sehr an die US-Helden. Unterstützt von einem guten, druckvollen Sound hatten die Schweden (die auch schon als ICOS für Aufsehen sorgten) kein Problem, ihre schleppende Musik ansprechend in den mittlerweile gut gefüllten Laden zu feuern. In den ersten Reihen ging es entsprechend gut ab, was bei dem bunt gemischten, aus HC-Kids, Crust-Punks und Metaller bestehenden Publikum, für ein interessantes Bild sorgte. MONACHUS sorgten für 45 Minuten voller verstörend dunkler Musik und lieferten eine technisch saubere und emotionale Show ab. Sehr schön.



LIGHT BEARER hatten dann noch eine Stunde Zeit für ihren Gig, was angesichts der nur aus einem Album bestehenden Discographie genau reicht – „Lapsus“ ist ja nicht viel länger. Das Songmaterial an sich ist ja hervorragend, an diesem Abend wurde klar, dass es auch Live bestens funktioniert, dafür sorgte die sehr gut aufeinander eingespielte Band (von denen die meisten HC-Shirts respektive –Tätowierungen trugen, soviel zum musikalischen Background der Kerle). Vom ersten Ton an war zudem vor der Bühne richtig was los, viele Fans gingen die ganze Show über in der Musik auf – fehlte nur noch, dass sie Riffs mitsingen würden. Ihnen gegenüber standen Musiker, die mindestens genauso sehr für die Musik und Live-Shows brennen und mächtig Alarm machten, so dass die Stimmung durchweg gut war. LIGHT BEARER verstanden es, die Leute mitzureißen und gleichzeitig die ihnen eigene Mischung aus NEUROSIS, FALL OF EFRAFA (logisch) und CULT OF LUNA-Riffwänden extrem effektiv und sauber zu spielen, gerade „Prelapsus“ und „Lapsus“ konnten ihre ganze Wucht und Schönheit entfalten. Nach einer guten Stunde war dann wie erwartet Schluss, zurück blieb ein komplett ausgepumptes und glückliches Publikum. Wenn alle Live-Shows so gut wären die die 65 Minuten LIGHT BEARER an diesem Abend, wäre Leben perfekt. Ganz großes Kino!


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