Konzert:

Letzte Instanz, Frau Schmitt - Darmstadt, City-Carree

by Gast (nicht überprüft)
Konzert vom 17.10.2015

„Brachial leise“ präsentierte sich die LETZTE INSTANZ auf ihrer Akustik-Tour. Überwiegend spielte die Band dabei in Kirchen. Doch auch in Darmstadt, wo sie in einem Konzertsaal auftraten, schafften die Musiker es, eine festliche Stimmung zu verbreiten.

 

Die Masse der schwarz gekleideten Zuschauer in der Einlass-Schlange lies fast ein normales Metal-Konzert vermuten, doch das bot dieser Abend ganz und gar nicht: Der Saal im Darmstädter City-Carree war bestuhlt, ebenso wie die Bühne.

Und so startete der Abend auch erst einmal ganz untypisch für ein Publikum, das wohl sonst eher härtere Töne gewohnt ist. FRAU SCHMITT von SUBWAY TO SALLY präsentierte gemeinsam mit ihrem Schlagzeuger Sebastian ihr neues Solo-Programm. Mit sphärischen, fast meditativen Klängen, stimmten die beiden auf den Konzertabend ein. Selbst wenn eines der Stücke „Harfe“ hieß – Frau Schmitt spielte wie gewohnt die Geige. Etwas flotter wurde es schließlich bei „Zug um 7.40 Uhr“ und bei den schwedischen Folklore-Stücken, zu denen Violinistin ALLY STORCH (ALLY THE FIDDLE) hinzukam. Eine Verschnaufpause gab es für die beiden Frauen nach ihrem Auftritt als Vorband kaum – schließlich standen, beziehungsweise saßen sie direkt im Anschluss auch im Streichquartett der LETZTEN INSTANZ mit auf der Bühne.

 

Während die acht Musiker auf der Bühne bereits die ersten Klänge spielten, war von Sänger Holly erst einmal noch nichts zu sehen. Erst als seine Stimme erklang, drehten sich die Köpfe der Zuschauer nach hinten. Feierlich wie ein Priester schritt er zum Song „Ewig“ vom Eingang durch den Mittelgang in Richtung Bühne. Auch wenn die Halle in Darmstadt – anders als die meisten anderen Locations der Tour – keine Kirche war: Das Spitzdach mit seinen gebogenen Stahlträgern und silber-glänzenden Lüftungsrohren erweckte zumindest etwas den Eindruck eines modernen Gotteshauses.

Ob man nun mitklatschen sollte? Die Frage schienen sich einige Leute im Zuschauerraum zu stellen, denn das rhythmische Klatschen klang anfangs noch etwas verhalten. Beim zweiten Lied „Blind“ legten die Zuschauer ihre Ehrfurcht vor dem Akustik-Konzert schließlich ab und sangen und klatschten mit. Auch wenn der Rahmen vielleicht etwas feierlicher war als sonst – steif wurde es nicht. Mit einem Augenzwinkern nahm sich Holly passend zur Liedzeile „Denn wir waren nackt“ seine Mütze vom Kopf und offenbarte seinen kahlrasierten Schädel, erzählte Anekdoten von der Tour und forderte immer wieder zum Mitmachen auf. Durch die Akustik-Instrumente stand Hollys Stimme noch deutlicher im Fokus als bei den normalen Auftritten – und beeindruckte mit ihrer Intensität. Auch die Musiker hatten sichtlich Spaß an ihrem Aufritt, Cellist Benni strahlte fast durchgehend und genoss das Spiel mit den drei anderen Streichern. Gleich drei neue Songs prästierten die LETZTE INSTANZ, darunter das Duett „Unsere Augen“ von Holly mit Pianistin und Sängerin LISA MORGENSTERN.

 

 

Bei „Wir sind allein“ waren dann allerdings die Stimmen der Fans gefragt, die im großen Chor den Refrain mitsangen. Spätestens bei „Mein Todestag“ konnte man fast vergessen, dass es sich um ein Akustik-Konzert mit Sitzplätzen handelte. Bei dieser Rock-Nummer hielt es niemanden mehr auf dem Stuhl.

Nach vier Zugaben und zwei Stunden Konzert verabschiedete sich die Band mit „Sandmann“ von den Zuschauern – und die Zuschauer selbst ließen das Lied singend ausklingen. Der Abend war für die Musiker damit allerdings noch lange nicht vorbei. Kaum von der Bühne gegangen, kamen sie schon wieder zurück um Autogramme zu geben und Fotos mit den Fans zu machen.



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