Konzert:

La Dispute, Title Fight, Make Do And Mend - Hamburg, Knust

Konzert vom 30.09.2012

Es war keine Überraschung, dass das Hamburger Knust am Sonntagabend ausverkauft ist – LA DISPUTE hatten bei ihrem letzten Gastspiel in der Hansestadt ebenfalls für einen vollen Laden (das Hafenklang) gesorgt und seitdem ja nicht gerade an Popularität verloren. Zusammen TITLE FIGHT, MAKE DO AND MEND und INTO IT. OVER IT. war der LA DISPUTE-Tourtross für die Zielgruppe sowieso hochinteressant. So tummelten sich viele Visions-Leser neben den zu erwartenden Hardcore Kids. INTO IT. OVER IT. fingen dann so pünktlich an, dass sie schlicht verpasst wurden.



MAKE DO AND MEND waren dann also die erste Band des Abends, die ich gesehen habe. Wie schon bei der Europatour mit CANCER BATS im Mai waren die Amis um Sänger/ Gitarrist James gut aufgelegt und konnten mit ihrem melodischen Punkrock (mit dezentem HC-Einschlag) die Leute für sich gewinnen. Die Songs des kürzlich erschienenen Albums „Everything You Ever Loved“ fügten sich gut in die Setlist ein und animierten in den ersten Reihen so manchen zum Tanzbeinschwingen. Alle in allem ein gelungener Auftritt von MAKE DO AND MEND.



Setlist (wie immer ohne Gewähr):

Unknowingly Strong

Disassemble

Thanks

Lucky

Ghostal

St. Anne

Stay In The Sun

Firewater


TITLE FIGHT sehen zur Hälfte immer noch nach Nerds aus, allen voran Gitarrist und Sänger Jamie Rhoden, da nützen auch Tattoos nicht viel. Aber wo ähnlich gelagerte Bands wie MAN OVERBOARD gegen den ersten Eindruck nicht ankommen können, überzeugen TITLE FIGHT mit einer Gute-Laune-Show. D war schon 2010 auf der Tour mit POLAR BEAR CLUB so und das war auch an diesem Abend der Fall. Genau wie MAKE DO AND MEND mit neuem Album („Floral Green“) im Gepäck, machten die Amis dafür gut Werbung. War aber kaum nötig, denn zumindest die ersten Reihen waren mit den Songs vertraut und machten entsprechend Party, während weiter hinten erwartungsgemäß mindestens gefälliges Kopfnicken aufkam – immerhin ist der zwischem melodischem Punkrock und Hardcore pendelnde TITLE FIGHT-Sound extrem eingängig und für gute Laune sorgend. Wenn dann noch die beteiligten Musiker gut aufgelegt sind und der Sound stimmt, kann nichts mehr schief gehen. War hier alles so, entsprechend gut kam die gut 45 Minuten lange Show an.
Nach überraschend kurzer Umbauphase kamen dann LA DISPUTE auf die Bühne, um nach kurzer genuschelter Vorstellung mit „Said The King To The River“ und „New Storms For Older Lovers“ loszulegen. Beide Songs direkt hintereinander weg waren ein gelungener Einstieg angesichts ihrer Intensität, entsprechend gut ging das Publikum ab – von Müdigkeit nach den Vorbands keine Spur. LA DISPUTE haben mit ihrem stark an Singer/ Songwriter und Folk angelegten Songstrukturen und dem hochemotionalen Gesangsstil von Jordan Dreyer einen ganz eigenen Sound erschaffen, der auf Platte voll zur Geltung kommt und überraschenderweise auch Live bestens funktioniert. Das liegt zum einen an der hohen spielerischen Qualität der Musiker, die sich blind verstehen und dank konstantem Tourings sehr gut aufeinander eingespielt sind, zum anderen aber acuh der Ausstrahlung ihres Frontmanns, der zwar wie ein schüchterner Nerd aussieht, aber das Publikum mühelos in seinen Bann schlägt. Dazu haben sich LA DISPUTE eine atmosphärisch dichte Setlist zusammengestellt, die aus jedem Song einen Höheüunkt macht und keine Längen aufweist, ehe das abschließende „King Park“ den endgültigen Höhepunkt setzt. Wenn nach drei Stunden Konzert der ganze Saal Songzeilen mitbrüllt, hat eine Band einfach alles richtig gemacht.



“Can I still get into heaven if I kill myself?

Can I still get into heaven if I kill myself?

Can I ever be forgiven cuz I killed that kid?”

Fertig. LA DISPUTE gehen von der Bühne und lassen ein beeindrucktes, euphorisiertes Publikum zurück. Grandiose Show eines mehr als würdigen Headliners. LA DISPUTE sind eine Band, die ihre komplex, emotionale Musik auf einer Bühne ebenso gut wie im Studio umsetzen kann und völlig zu Recht als Speerspitze einer eigenen Spielart des Hardcore gilt.



Setlist (wie immer ohne Gewähr):

Said The King To The River

New Storms For Older Lovers

Harder Harmonies

Andria

St. Paul Missionary Baptist Church Blues

A Poem

The Castle Builders

Bury Your Flame

All Our Bruised Bodies And The Whole Heart Shrinks

Why It Scares Me

The Most Beautiful Bitter Fruit

King Park

 



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