Konzert:

Krokus, Shakra - Aschaffenburg, Colos-Saal

Konzert vom 26.09.2003Im wieder mal proppenvollen Aschaffenburger Colos-Saal (die Location spricht sich langsam rum) war eine volle Ladung Hard-Rock aus den Achtzigern angesagt. Ein eidgenössisches Duo aus den bereits etwas angegrauten Herren von KROKUS und den nicht mehr ganz neuen Newcomern, aber mit einem neuem superstarken Album im Gepäck angereisten SHAKRA, gaben sich die Ehre.


SHAKRA boten in erster Linie Stoff von ihrem aktuellen Longplayer "Rising" und vom nicht minder starken 2001er-Album "Powerride". Der neue Sänger Mark Fox (er ersetzte ja bekanntlich den noch auf den letztem Album am Mikro zu hörenden Pete Wiedmer) machte dabei einen hervorragenden Eindruck und hatte wie auch der Rest der Schweizer Bande sichtbar Spaß. "My Life - My World", "Rising High", "She’s My Pride”, "Now Or Never” und das herrliche "Why Don’t You Call Me" fegten mit klarem Sound aus den Boxen. Die Ballade "I Will Be There" bot zwar nichts Neues, war live aber nicht so kitschig wie Kollege Maio sie auf dem Album empfand (siehe auch Review + Kommentare), die einzigste Ballade des Sets kam live nämlich gut rüber. Mit ihrem direkten, erdigen und schnörkellosen Hard Rock waren SHAKRA eher ein zweiter Headliner als eine Vorband - und das sahen auch jene welche nur wegen KROKUS gekommen waren ebenfalls. So gab es verdientermaßen viel Beifall und daraus folgend eine tolle Zugabe, so dass die Vorband zu einer erstaunlichen Spielzeit von fast 60 Minuten kam. SHAKRA erspielten sich an diesem Abend eine ganze Reihe von neuen Fans.


Nachdem SHAKRA die Messlatte für ihre Landsleute von KROKUS recht hoch gelegt hatten, machte sich während der knapp 20-minütiger Verschnaufpause zunehmend eine erwartungsvolle Spannung im Colos-Saal unter dem altersmäßig gut gemischten Publikum breit (altersmäßig gut gemischten meint mit Schwerpunkt jenseits der Dreißig). Man war recht gespannt darauf wie die "alten" Herren das SHAKRA-Feuerwerk kontern würden - und eins vorneweg - das klappte seitens KROKUS hervorragend.


KROKUS spielte dann einschließlich zweier heftig geforderten Zugaben 95 Minuten - keine Ballade –Power pur. Nur die beiden Midtempo-Stampfer ""Screaming In The Night" (ganz starke Gesangesleistung) und "Stayed Awake All Night" (mit extralangem Mittelteil) nahmen zwischendurch mal etwas das Tempo raus. Die Schweizer Band um Sänger Marc Storace und Altmeister Fernando von Arb an der Gitarre boten dann auch das was die Fans erwarteten - ein "Best of"-Programm mit den bekannten Songs der Band von den ersten Alben Anfang der Achtzigern und drei starken Tracks vom neuen Album "Rock The Block". Dabei fügten sich die melodischen Songs vom diesjährigem Output "I Want It All", "Mad World" und der Titeltrack "Rock The Block" gut ins Gefüge der 20 Jahren alten Hard-Rock-Perlen ein. Aber schon der Start um kurz vor halb elf war standesgemäß: mit dem AC/DC-artigen und umjubelten "Long Stick Goes Boom", "Bad Boys, Rag Dolls" und ihrem größten Hit "American Woman" (allesamt vom Klassealbum "One Vice At A Time") hatte man die Fans sofort überzeugt und den Stimmungslevel für den Rest des Gigs festgezurrt. Dazu kam noch ein fetter Sound und eine anständige Lautstärke, so dass die satten Gitarrenriffs und die eingängigen Refrains einem geradezu mitrissen in eine Reise zurück zu den Glanzzeiten der harten Rockmusik Anfang der Achtziger. Natürlich war das anwesende Publikum größtenteils mit den Songs der Band vertraut, so dass fast jeder Song schon nach wenigen Takten erkannt und gefeiert wurde ("Easy Rocker", "Down The Drain", Headhunter", "Eat The Rich", "Bedside Radio", "Rock City"). Der Band und vor allem auch Bassist Tony Castell sah man die Spielfreude vor dem vollen Haus an und das übertrug sich auch auf das Publikum. Ich zitiere mal einen der anwesenden "Altfans": "die könnens noch".


Und wie sagte KROKUS-Sänger Marc Storace während des Sets: "Hard Rock is on the way back" - wollen wir ja wohl doch auch hoffen.

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