Konzert vom 09.05.2001Eine Woche nachdem Christian Death ihr "Bestes" im Heidelberger Schwimmbad Club gaben, zeigten nun Knorkator, wie es aussieht, wenn in diesen kleinen Hallen mal wirklich Stimmung herrscht. Natürlich braucht "Deutschlands meiste Band der Welt" keine Vorband (wer wäre dafür auch schon geeignet?) und so heizten die vier den gut gefüllten Raum volle 2 Stunden ein. Sie sorgten nicht nur für die passende Musik, um die Motorik der Besucher zum Schwingen zu bringen, zwischen den Liedern erzählte Stumpen mehr oder minder sinnfreie Anekdoten von der Anreise oder es wurden Werke der poetischen Kunst zum Besten gegeben - prägnante Meisterwerke wie z. B. "Wir standen da und rochen es / Wir standen vor Erbrochenes". Apropos Erbrochenem: Auch um das leibliche Wohl des Publikums kümmerte sich Knorkator. Zum einen mit aus Stumpens Nase gewonnenen Popeln im Bier (dies blieb aber ein einmaliger Service für einen Gast), zum anderen mit Gemüse und Obst frei Haus, dass zu "Ich bin ein ganz besond´rer Mann" durch einen Gartenschredder gejagt und ins Volk geschleudert wurde - verständlicherweise besonders zur Freude derjenigen in den hintersten Reihen. Als Fehler erwies es sich dann aber doch, ganze Orangen in die Zuhörerschaft zu schmeißen, landeten diese doch oft wieder umgehend auf der Bühne. Auch das Auge des Besuchers wurde erquickt, und zwar durch Stumpens irrsinnige Verrenkungen, wenn er über die Bühne tollte, oder durch sein akrobatisches Kunststück: dem Handstand auf einer Kloschüssel. Allgemein stand vor allem Stumpen im Vordergrund, während die anderen Bandmitglieder sich darauf beschränkten, ihr Bestes in der Musik dazu zubringen. Nach lautstarken "Zugabe"-Rufen ließen die Jungs noch drei Lieder folgen und mit dem Soloauftritt Stumpens inklusiver Stripeinlage endete das wohl witzigste Konzert, dass ich bis jetzt erleben durfte. (Claus Werner)