Konzert:

Kingdom, Wrong Answer, Wolf Down, The Vow – Wunstorf, Wohnwelt

Konzert vom 24.02.2012KINGDOM hatten sich schon länger nicht mehr in Europa blicken lassen (die Tour mit BISHOP ist ja auch schon wieder drei Jahre her), da wurde es langsam mal wieder Zeit. Zusamemn mit WRONG ANSWER verspach das Package einiges, entsprechend gut gefüllt war die kultige Wohnwelt in Wunstorf an diesem Freitagabend.



Los ging es überraschend heftig mit den ortansässigen THE VOW, die mit guter Crust-Kante und schön warmen Orange-Amps-Sound eine gute halbe Stunde lang Alarm machten. Den Jungspunden gelang es, irgendwo im Dreieck von Hardcore, Crust und New Orleans-Sludge unterwegs zu sein, was beim Publikum aber nur zu mäßigen Gefühlsausbrüchen führte – die Leute standen rum und klatschten höflich, aber mehr nicht. Dabei hätten THE VOW sowohl für die knackigen, bösen Songs wie auch für das gelungene Stageacting des Sängers (der immer wieder in die Menge ging) mehr Liebe verdient. Aber so ist das manchmal bei lokalen Openern, die einen nicht ganz zum Rest des Abends kompatiblen Sound spielen.



Bei WOLF DOWN (ex-SINK OR SWIM) war die Sache dann klar: vegan, edge, linksautonom und mit klarer HC-Kante, das kann in einem Setting wie der Wohnwelt nur funktionieren. So gingen auch einige Leute vor der Bühne ab, was beim effektiv aufgebauten Sound der Pottler auch nicht verwunderlich ist. Die Vier haben sich mittlerweile zu einer soliden HC-Band entwickelt, die zwar stellenweise etwas hüftlahm agierte (er zum Ende des Sets gab es z.B. vom Gitarristen mehr Bewegung), aber ihre Sache sehr gut macht und das gute Standing in der Szene völlig zu Recht hat.



WRONG ANSWER legten dann noch mal eine Schippe Wut und Energie drauf. Der Philadelphia-Haufen sah zwar mächtig versifft aus, hatte aber eine klare Vision und ist durch die Bank edge unterwegs. Es ging im Pit gut zur Sache, als die Jungs loslegten und ihre von RINGWORM und BLACKLISTED beeinflussten Songs zum Besten gaben. Schön direkt und schnörkellos, wie das manchmal sein muss. Nur ein versprengter Punker machte anfangs etwas Ärger, als er dem Sänger unbedingt sein Bier anbieten musste, was man sich bei einem militanten Edger gut überlegen sollte, zumal nach der ersten Abfuhr. Irgendwann trollte sich der Troll mit Iro und alle konnten entspannt weitermachen. Highlight des Sets war das OFF WITH THEIR HEADS-Cover, das von WRONGER ANSWER nah am Original gezockt wurde. Schönes Ding zum Schluss.



Dann Bühne frei für KINGDOM, die ohne viel Aufhebens Soundcheck machten und dann loslegten. In den folgenden gut 35 Minuten gab es einen durchgehend aktiven Pit (inklusive einiger Crowdsurfer), intelligente und witzige Ansagen von Davin und einen gut funktionierenden Mix aus altem und neuen KINGDOM-Material. Die Band war mit Leidenschaft dabei (anders ist eine DIY-Band ja auch nicht am Leben zu halten), die sich auf das Publikum übertrug und KINGDOM einen Rahmen bescherte, der ihrem Headliner-Status gerecht wurde. Kurzum: gute Show eines ehrlichen, hart arbeitenden und sympathischen Band. So konnten gegen Mitternacht alle zufrieden nach Hause gehen.


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