Konzert:

Keep It True - Lauda Königshofen

Konzert vom 10.04.2004"Kannst du zum KIT II fahren? Der Hardy kann erst ab später…", so die fast schon flehende Frage meines Chefs. Na klar, warum nicht… sich am Tag vor der Eierfeier mal so richtig "echt" laute und hoffentlich gute Mucke um die Ohren hauen zu lassen, konnte nur ein guter Plan sein.
Mit etwas Verspätung traf ich dann auch nebst besserer Hälfte am Ort des Geschehens ein. Schon anhand der zahlreichen parkenden Autos konnte man sehen, dass die angereiste Metalmeute aus ganz Deutschland, nebst umliegendem Ausland gekommen war um ihre Helden abzufeiern. Dass um 13.00 Uhr noch nicht die volle Publikumsstärke am Start war, war auch klar. Sprich: um diese, für so manchen an einem Samstag noch nachtschlafende Zeit, war die Halle gerade mal halb voll.



Dank einer allgemeinen Verzögerung bekamen wir noch das Ende des Gigs der ersten Band mit. HOLY MARTYR aus Griechenland, die sich für einen Opener mehr als gut geschlagen haben, machten dem Namen des Festivals alle Ehre. Sie heizten der anwesenden Menge mit ihrem "hell"enisch geprägtem Songmaterial gut ein und pfefferten mit viel Spielfreude die Songs ihrer in Eigenregie veröffentlichten Alben "Hatred And Warlust" und "Hail To Hellas" durch die PA. Von den agilen Griechen ist sicherlich noch einiges zu erwarten. (chris)



Als nächstes betraten IRONSWORD die Bühne. Die Darbietung des Dreigestirns war zwar ganz solide, aber irgendwie vermochten es die Portugiesen nicht so richtig, den berühmten Funken überspringen zu lassen. Etwas dünn kam der Sound aus den Boxen, was nun aber nicht der Band anzulasten ist. Etwas gewöhnungsbedürftig war Sänger/Gitarrist Tann, der stimmlich nicht ganz so treffsicher war. Musikalisch boten die Portugiesen traditionellen Metal mit ein paar Thrasheinsprengseln hier und da, den die Band selbst als "Barbaric Metal" bezeichnet und legten bei der Songauswahl ihr Hauptaugenmerk auf ihre selbstbetitelte Debut-Scheibe. (chris)



Dann war es an der Zeit, mal ein wenig im METALMARKET zu stöbern, wo es immer das eine oder andere rare Scheibchen abzustauben gibt. Vom Nietenarmband über diverse Aufnäher für die Kutte bis hin zu bereits erwähnten Schmuckstückchen war mal wieder alles zu finden, was das Metalherz begehrt. Es macht immer wieder Laune sich durch die Plattenkisten zu wühlen.


Als DARK QUARTERER anfingen ihren teilweise sehr exzentrischen Epic-Progressive Metal feilzubieten, erwies es sich mal wieder, dass Mucke dieser Art auf Platte doch besser kommt als unter Live-bedingungen. Des Öfteren hatte ich den Eindruck, dass die Band mehr gegeneinander als miteinander musiziert. Jedoch muss man den Italienern zugestehen, dass man ihnen die langjährige Bühnenerfahrung doch angesehen hat. Es wäre auch sehr verwunderlich, wenn das nicht so gewesen wäre, schließlich besteht die Band bereits seit 1974, in dieser Besetzung allerdings erst seit 1997. Die angereisten Fans waren begeistert und feierten ihre Helden richtig gut ab. (chris)



Als nächstes erwartete die Fans der Auftritt der kürzlich reunierten NWOBHM-Helden von ELIXIR, die sich in den Augen der Fans viel zu früh aufgelöst hatten, während Bands wie SAXON und andere aus der Zeit tapfer weitermachten. Die Engländer gaben sich alle Mühe ihre alten Tage wieder aufleben zu lassen und bemühten sich redlich, die Fans die inaktive Zeit vergessen zu lassen. Die Fans schädelten zu den Songs der neuen Scheibe genau so heftig ab, wie bei den alten Klassikern wie zum Beispiel "Treachery". Angestachelt durch die positiven Reaktionen seitens der Fans lieferte die "Altherrenmannschaft" einen guten Gig. (chris)



Dann folgten die Newcomer von WIZARD, die einen richtig geilen Auftritt hinlegten und nicht nur mich mit ihrem kernigen Power Metal Gewitter begeisterten. Hier wurden die Fäuste gen Himmel gereckt, dass es eine wahre Pracht war. Sänger Sven war zwar nicht in Bestform, hat aber dennoch alles vorher da gewesene stimmlich in den Schatten gestellt. Sven hatte die Crowd voll im Griff und ließ es sich auch nicht nehmen in der Menge zu baden. Songs wie "Head Of The Deciever", "Hall Of Odin" und "Defenders Of Metal" sind richtig groß und lassen kein Auge trocken. Wer die Chance hat, die Band mal live zu sehen sollte das nicht verpassen - die Tour mit GRAVE DIGGER muss tierisch gerockt haben. (chris)



"We are ATTACKER… welcome to hell!", begrüßte Bob Mitchell, seines Zeichens Sänger der Ami-Metaler das Publikum. Der typisch amerikanisch klingende und an Bands wie ANVIL und Konsorten erinnernde Sound stellte die Kondition der Fans weiterhin auf die Probe, die sich mit Freude an diversen Brüllspielchen mit Mr. Mitchell beteiligten. Der Sound hätte ein wenig druckvoller sein können, aber ansonsten legten die New Yorker einen soliden Gig hin. (chris)



Die Briten von CLOVEN HOOF waren abgesehen von dem Stageacting, an dem die Jungs noch zu feilen haben, auch eine sichere Bank, was die Fans angeht. Die Halle war mittlerweile recht voll und die Lightshow war mittlerweile auch sehr schön anzusehen, da es draußen bereits dunkel geworden war. Da die Halle nicht abgedunkelt war, kam das bunte Licht bei den anderen Bands leider noch nicht so gut zur Geltung. Bei den NWOBHM Veteranen jedoch war alles paletti. Dankbar nahmen die Fans Songs wie "Notre Dame" und "Warrior Of The Wasteland" auf und waren kaum zu halten. Für mich war das an diesem Abend jedoch die letzte Band, womit ich an meinen Kollegen Hardy übergebe. (chris)




Über 1000 Metalmaniacs in der Tauberfrankenhalle feierten dann die einheimischen MAJESTY um KEEP IT TRUE Mitorganisator Tarek Maghary richtig ab. True Metal Rules war und ist das Lebensmotto der Band. Und mit gelungener Bühnenshow, Knalleffekten und einem True Metal Feuerwerk mit welchem MAJESTY unterstrichen, dass sie in die Fußstapfen ihrer Vorbilder von Manowar nicht nur treten wollen, sondern auch können, legten sie furios los. Tarek war stimmlich in ausgezeichneter Form und shoutete sich die Metalseele aus dem Leib - dem stand auch der Rest der Band in nichts nach - die Spielfreude war allgegenwärtig. MAJESTY spielten sich durch ihre bisherigen drei Alben, welche den Anwesenden allesamt bekannt zu sein schienen; und so war es nicht verwunderlich das Hymnen wie "Epic War", Sword And Sorcery", "Metal To The Metalheads", "Into The Stadium" und ein geniales "Reign In Glory" euphorisch aufgenommen wurden. Man mag zu MAJESTY’s Image stehen wie man will - Live sind sie einfach eine Bank - und das wussten die Fans zu honorieren. Tarek & Co. bedankten sich dann auch mehr als einmal bei ihren Fans und natürlich durfte der Song, welcher dem Festival den Namen gab auch nicht fehlen: "Keep It True" wurde von der Meute vor der Bühne gnadenlos mitgegrölt. MAJESTY konnten sich mit diesem Auftritt wieder mal als eine echte True Metalband präsentieren und wussten selbst jene zu überzeugen, welche zuvor den einheimischen Heroen im Kreise der internationalen Bands eher nur die zweite Gitarre zutrauten. (hardy)



Die britischen NWOBHM-Urgesteine BLITZKRIEG hatten zu Anfang mit einem leicht breiigen Sound zu kämpfen, welcher erst nach dem zweiten Song besser wurde. Was aber dann aus den Boxen schallte war aller Ehren wert. Kannte ich die Combo bisher nur dem Namen nach und von einem bekannten Coversong her, fuhren sie live ein wahres Brett auf und wussten nicht nur mich für sich zu gewinnen. Ihre Mixtur aus klassischem NWOBHM-Sound und einem leichten Thrash-Einschlag, mit geilen Riffs und Melodien versehen, sowie klasse Refrains ließen den Stimmungspegel in die Höhe gehen. Sänger Brian Ross in kultigem Outfit (passenden schwarze Sonnebrille zum Lederoutfit und Peitsche) konnte mit seiner charismatischen Stimme den Fans alles abverlangen. BLITZKRIEG fingen, soundtechnisch bedingt, zwar nicht ganz so stark an, nach hinten wurde der Set dann aber immer besser und so gab es im weiten Rund vielstimmigen Beifall für die Songs aus den "alten Blitzkrieg- und Satan-Tagen" genauso wie für aktuellen Stoff. Den Abschluss bildete dann natürlich die Bandhymne "Blitzkrieg" (den Song hatten sogar schon Metallica gecovert) und eine lauthals geforderte Zugabe in Form des Judas Priest-Klassikers "Hell Bent For Leather". (hardy)



Gartenzaun mit Tor, einem hängendem Skelett im Hintergrund und einen nicht ganz so tollen Sound war das erste was man von HALLOWEEN mitbekam. Danach betrat Sänger Brian Thomas im Horroroutfit die Bühne und eröffnete eine theatralischen Bühnenshow, welche allerdings nicht ganz die Ausmaße der aus den Staaten bekannten "Heavy Metal Horror Show" annahm. Wie die meisten der Bands auf dem KEEP IT TRUE 2004 präsentierten HALLOWEEN auch eine Art Best of Show ihren bisherigen Alben und die Fans in den ersten Reihen waren voll dabei. Trotz großer Vorschusslorbeeren als eine der besten Undergrounder aus den Staaten und genialer Show konnten mich HALLOWEEN nicht so ganz überzeugen. Ob das nur an dem mäßigen Sound lag oder ob die Band an diesem Abend nicht ihren besten Tag erwischt hatte kann ich dabei schlecht beurteilen - war halt nicht ganz so toll wie das, was noch kam. Nichts desto trotz muss man sagen, das mehr als nur ein paar Metalfreaks ausschließlich wegen HALLOWEEN gekommen waren und die Amis auch gehörig abfeierten. (hardy)



Schon ab dem ersten Riffs von Meister Mark "The Shark" Shelton war eins klar - der Sound war jetzt voll da, nichts mehr zu hören von den Soundproblemen der Vorgängerband. Als die wahren Könige des Underground kann man die US Epic Metal Legende MANILLA ROAD getrost bezeichnen - obwohl nicht jeder sich mit ihrem Sound und ihren Songs anfreunden kann - MANILLA ROAD waren schon immer "Geschmacksache". Aber wer nach einem der in Europa eher seltenen Liveauftritte der Amis noch von "Geschmacksache" spricht, dem ist wahrlich nicht zu helfen. Auch wenn die Fans vor allem ihre Klassiker hören wollten - "Open The Gates" lässt grüßen)– und die bekamen sie auch ausgiebig geboten, durchsetzten MANILLA ROAD ihren Set mit einigen neuen Tracks, wobei vor allem "Resurrection" und "March Of The Gods" von der Wiederauferstehungsscheibe "Atlantis Rising" zu überzeugen wussten und sich nahtlos in die zahllosen Achtziger Kultsongs einreihten. Lange Gitarrensoli wechselten sich gekonnt mit epischen Heavy Metal Parts und ruhigeren Momenten ab - Mark Shelton hatte sichtlich Spaß dabei. Genauso auch Co-Sänger Bryan Patrick, der optisch und vor allem auch stimmlich an Rob Halford erinnerte. Er wechselte sich mit der prägenden Stimme Mark Shelton’s ab und hatte mit seinen Grimmassen und seinem Bühnenauftritt die Fans auf seiner Seite. Auch die anderen aktuellen Mitstreiter im Hause MANILLA ROAD, des Sängers Bruderherz Harvey Patrick am Bass und Schlagzeuger Cory "HardCore" Christner lieferten einen überaus soliden Gig ab. Auch wenn manche Anwesenden gar meinten, die klingen auf "Platte" besser (ich glaube der Typ hatte auch einen bereits fast geleerten Kanister Äppelwoi dabei), MANILLA ROAD wussten an diesem Abend nicht nur ihre zahlreich angereisten Fans zu überzeugen - sie gewannen auch viele neue Jünger hinzu. (hardy)



Kurz vor drei Uhr (bei so vielen Bands nur knapp eine Stunde überzogen ist echt gut) war dann Schluss - und man kann sich wohl berechtigte Hoffnung machen, dass das KEEP IT TRUE ein weiteres Male stattfinden wird. Die Vorfreude ist da - und viele der übernächtigten, sich aber immer noch in Partylaune befindlichen Fans stimmten da vorbehaltlos zu.



Und noch ein Lob dem Veranstalter - ein sensationell metalheadfreundlicher Eintrittspreis von 13,- Euro, eine für jedermann offene Tribüne (da ruhten sich manche zu später Stunde aus) vernünftige Bier- und Essenpreise (auch wenn die Pommes im Lauf des Abends ausverkauft waren) und ein netter Metalmarkt machten das KEEP IT TRUE II zu einer echt runden Sache. (hardy)

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