Konzert:

Keep It True 2012 - Samstag

Konzert vom 28.04.2012Der nächste Tag begann für mich mit den L.A. Thrashern von FUELED BY FIRE. Entfesselt liesen die Jungspunde ihren early EXODUS-Sound auf die Anwesenden herniederprasseln und vertrieben so die letzte Müdigkeit aus sämtlichen Gliedern. Die klischeebeladenen Thrash Songs waren genau das Richtige um in den zweiten Tag zu starten. Übermäßig originell sind FUELED BY FIRE zwar nicht, aber das machen sie mit sympathischer Ausstrahlung, viel Action auf der Bühne und knackigem Old-School-Thrash wieder wett, und selbiger muss ja nur in den seltensten Fällen wirklich originell sein. Hauptsache es knallt und das tut es.




Setlist:


The Arrival

Rising From Beneath

Within The Abyss

Put To Death

Unidentified Remains

Eye Of The Demon

Striking Death

Deadly Restraints

Merciless Blade

Sickness Of Humanity

Thrash Is Back









Auf SENTINEL BEAST musste ich leider verzichten, aber die folgenden OSTROGOTH konnte und wollte ich mir nicht entgehen lassen. Die teilweise mit Original Musikern und teilweise mit neuen Gesichtern auflaufenden Belgier konnten sogleich überzeugen. Auch wenn sie nicht ganz so agil rüberkamen wie zum Beispiel OZ am Vortag, so wussten OSTROGOTH mit Krachern wie „Full Moon's Eyes“ oder „Ecstasy And Danger“ die Massen zu begeistern. Mir fehlten zwar ein paar spätere Songs wie „Love In The Streets“ oder „Vlad Strigoi“, aber trotzdem war es eine coole Show welche partiell richtig Spaß gemacht hat. Und beim abschließenden „Rock Fever“ begann mein Nacken gar heftig zu zucken.



Setlist:


Heroes' Museum

Scream Out

Lords Of Thunder

The New Generation

Full Moon's Eyes

Paris By Night

Queen Of Desire

Ecstasy And Danger

Rock Fever




WHIPLASH mussten für mich ausfallen, da ein Interview mit ADRAMELCH anstand.





Welches aber pünktlich zum Beginn von TENSION im Kasten war.
Tom Gattis ist immer noch der gleiche Maniac wie vor einigen Jahren. Ein im positiven Sinne Totalverrückter, welcher auf der Bühne total aus sich herausgeht. Die Fans schienen ihn auch sehr vermisst zu haben. So riefen sie nicht nur nach TENSION, sondern auch nach seinen anderen Formationen DEUCE, WARDOG und den genialen BALLISTIC. Aber heute ging es in erster Linie um TENSION und ihr 86er Werk „Breaking Point“. Auch wenn ein DEUCE Song den Weg in die Setlist finden sollte. TENSION starteten mit ihren beiden größten Hymnen „One Nation Underground“ und „Wrecking Crew“ in den Set und sofort waren die Leute am Durchdrehen. Geiler, leicht vertrackter aber dennoch eingängiger US-Speed Metal in Formvollendung. Tom Gattis verkörpert das Metal-Animal wie kein zweiter und fegte wie ein Derwisch über die Bühne. TENSION sorgten für glückliche Gesichter und schmerzende Nacken. Eine echte „Wrecking Crew“ eben. Solche Bands braucht die Szene.




Setlist:


One Nation Underground

Wrecking Crew

Death Sentence

Angels From The Past

Shock Treatment

Telemann's 3rd (Deuce)

Seduced

?

Reach For The Sword





TYTAN fielen dann der erneuten Nahrungsaufnahme zum Opfer.





Aber bei ANVIL stand ich wieder Gewehr bei Fuß. Durch den Film vor einigen Jahren erfreuen sich ANVIL ja endlich einiger Beliebtheit und auch das letzte Album „Juggernaut Of Justice“ ist eines der Besten im umfangreichen Backkatalog der Holzfäller. Andererseits verließ Basser Glenn 5 nach vielen Jahren die Band und wurde von Monsterdauerwelle Sal Italiano ersetzt. ANVIL haben immer noch Bock und Lips ist nach wie vor der sympathische Vollchaot als den wir ihn kennen und lieben. An der Show gab es nur wenig zu mäkeln, allerdings ist das Fehlen von „Forged In Fire“ zugunsten diverser Soli nahezu unverzeihbar. Aber spätestens bei „Metal On Metal“ war das alles egal und das Keep It True wippte sich kollektiv in den Metalhimmel.




Setlist:


March Of The Crabs

666

Juggernaut Of Justice

Winged Assassins

This Is Thirteen

Mothra (with guitar solo)

On Fire

Swing Thing (with drum solo)

Metal On Metal

Running















Schon die erste New Wave Of British Heavy Metal Show vor ein paar Jahren geriet zum Triumpfzug und dieses Mal sollte es ähnlich magisch werden. Die New Wave Cover-Band ROXXCALIBUR rockte sich mit diversen original Protagonisten der 80er Jahre durch ein mit Hits gespicktes Programm, das sich gewaschen hat.


Los ging es aber mit dem größten Hit der ersten Show: zu sanften Akustikklängen erschien JAMESON RAIDS Fronter Terry Dark (welcher als Host des Abends fungieren sollte) auf der Bühne und intonierte „Seven Days of Splendour“. Nach der ersten Strophe setzte die restliche Band ein und die gesamte Halle sang mit. Als nächstes gab sich Paul Gaskin (GASKIN) die Ehre, gefolgt von Glen Coates (FIST / HOLLOWED GROUND). Bei der nun folgenden PERSIAN RISK Nummer trat Carl Sentance auf die Bretter des Keep It True. Es folgten TRESSPASS und HOLOCAUST. HOLOCAUST Fronter John Mortimer entpuppte sich gesanglich zwar eher als Punk denn als Metal, wusste aber durch seine wilde Performance eine wahre „H.M.-Mania“ zu entfachen. Andy Dawson und Chris Bradly liesen daraufhin SAVAGE wieder aufleben und die Troy Brüder entführten in die frühen Tage von PRAYING MANTIS. ROXXCALIBUR zockten dann zwei SAXON Stücke und bewiesen, dass sie auch ohne Prominenten-Bonus einiges auf dem Kasten haben. Neuzugang Holger ist mit seiner energiegeladenen Performance ein eindeutiger Gewinn für ROXXCALIBUR.

Wie konnte das nun noch getoppt werden? Unter lautem Jubel wurde Original IRON MAIDEN Saitenhexer Dennis Stratton auf die Bühne geboten und mit Tom Gattis von TENSION zockten die Herren „Prowler“, „Remember Tomorrow“ und natürlich „Iron Maiden“. So schließt sich der Kreis: Vor vielen Jahren spielte Tom Gattis mit seiner damaligen Formation WARDOG auf einem der Bang Your Head Hallenfestivals „Where Eagles Dare“ mit Bruce Dickinson als Gastvokalist, und heute gab Mister Gattis den Dickinson Vorgänger Paul Di'Anno- und das besser und überzeugender als dieser selbst seit 1984. Diese Show war einmal mehr ein voller Erfolg.




Setlist:


Seven Days Of Splendour (Jameson Raid) (with Terry Dark & Peter Green / acoustic beginning)

I'm No Fool (Gaskin) (with Paul Gaskin)

Turn The Hell On (Fist) (with Glen Coates)

Flying High (Hollow Ground) (with Glen Coates)

Ridin' High (Persian Risk) (with Carl Sentance)

One Of These Days (Trespass) (with Mark Sutcliffe)

Death Or Glory (Holocaust) (with John Mortimer)

Heavy Metal Mania (Holocaust) (with John Mortimer)

Let It Loose (Savage) (with Andy Dawson & Chris Bradley)

Panic In The Streets (Praying Mantis (with Chris Troy & Tino Troy)

Captured City (Praying Mantis) (with Chris Troy & Tino Troy + Alex Stahl on vocals)

Motorcycle Man (Saxon)

Princess Of The Night (Saxon)

Prowler (Iron Maiden) (with Dennis Stratton & Tom Gattis)

Remember Tomorrow (Iron Maiden) (with Dennis Stratton & Tom Gattis)

Iron Maiden (Iron Maiden) (with Dennis Stratton & Tom Gattis)






Und dann folgte das, auf das alle gewartet haben. John ARCH und Jim MATHEOS betraten zum ersten Mal seit Jahren gemeinsam eine Bühne. Mit zwei Songs der genialen ARCH/ MATHEOS-Scheibe starteten die Herren standesgemäß in einen mit Höhepunkten gespickten Set. Warum sich John immer wieder für seine angeblich nicht perfekten Sangeskünste entschuldigte wird wohl sein Geheimnis bleiben. Er klang schlicht perfekt. Spätestens als mit „Sorceress“ der erste FATES WARNING-Klassiker zum Zuge kam gab es kein Halten mehr. Als im weiteren Verlauf noch „The Apparition“, „Exodus“ und natürlich „Guardian“ ertönten bekam jeder in der Halle eine Gänsehaut. Hier, an diesem Ort wurde nun metallische Geschichte geschrieben. Das sind diese magischen Momente die sich in jedes Hirn einbrennen. Jeder, der das nicht erkennt, hat auf einem Festival wie dem Kit nichts zu suchen. Besser geht es im klassischen Heavy Metal einfach nicht. Ich hoffe John Arch hat gesehen und gespürt, dass er niemanden enttäuscht, sondern im Gegenteil nur für Glücksgefühle gesorgt hat. Dieser Mann darf nicht wieder für Jahre in der Versenkung verschwinden. Aber auch die Backing Band, welche aus der momentanen FATES WARNING Inkarnation bestand, sorgte für Entertainment auf höchstem Niveau.




Setlist:


Neurotically Wired

Midnight Serenade

The Sorceress

Stained Glass Sky

Damnation

The Apparition

Any Given Day (Strangers Like Me)

Guardian

Zugabe:
Epitaph

Exodus




So ging ein weiteres Keep ItTrue mit ganz viel Licht und ganz wenig Schatten zu Ende. Für das nächste Mal haben sich mit unter anderem MEDIEVAL STEEL, BURNING STARR, HOLOCAUST, STEEL PROPHET und QUARTZ schon die ersten Hochkaräter angekündigt. Auf die nächsten Jahre. Danke an Olli und an alle, die das KIT so einzigartig machen.




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