Kaptain Sun, The Rawhypnols - Hamburg, Hafenklang
Siehe da, im Laufe des Auftritts der THE RAWHYPNOLS hatten sich noch vier, fünf Leute ins Hafenklang geschlichen, so dass nun mehr als ein Dutzend Gäste anwesend waren. Eine Stufe vor Sardinenbüchse. Na ja, fast. Verstärkt wurde die Meute vor der Bühne von vier Fünfteln der Vorband, so dass KAPTAIN SUN im kleinen Hafenklang einen gut gefüllten Raum vor sich hatten. Die ersten Töne erklangen und sogleich wurde die Marschrichtung klar: weg vom Punkrock, hin zum (Death) Metal. Der erste Song klang wie ein Überbleibsel aus seligen GOREFEST-Zeiten ("Chapter 13", ihre rockige Phase), was hauptsächlich am Gesang von Andy Wong liegt, der ein stimmlicher Zwilling vom GOREFEST-Gröhler ist. Dazu rockten sich die Burschen den Arsch ab und hatten einen Haufen gepfefferter Rockriffs im Gepäck, wie sie ENTOMBED heute nicht besser hinbekommen. Wie schon THE RAWHYPNOLS ließen sich KAPTAIN SUN von der Energie ihrer Musik mitreißen und boten eine überzeugende Show, bei der vor allem Basser Richard als Bewegungsmonster Akzente setzte. Mit zunehmender Spieldauer taute das Publikum auf und gegen Ende gab es sogar die ersten Matteschüttler zu sehen. Obwohl 90% der Anwesenden KAPTAIN SUN vorher sicher nicht kannten, konnten die Schweden mit ihrem Death’n’Roll punkten und selbst die gute Vorband toppen.
Nach einer knappen Stunde war der Spass aber leider schon vorbei, auch Rufe nach einer Zugabe konnten die Band nicht zurück auf die Bühne bringen. Schade eigentlich, haben KAPTAIN SUN doch einfach derbe gerockt. Und genau wie THE RAWHYPNOLS hätten sie mehr Publikum verdient. Das nächste Mal hoffentlich...