Konzert:

Kärbholz, VA Rocks - Fulda, Kreuz 11.10.2019

Konzert vom 11.10.2019

Fulda ist ja nun nicht zwangsläufig die erste Anlaufstelle für sonderlich viele Konzerttourneen im härteren Rock & Metal Bereich. Um so mehr freute es mich, mit dem Kulturzentrum KREUZ am Rande der Innenstadt nahe am Zentrum einen ziemlich coolen Club entdeckt zu haben. Mit rund 700 Leuten war der Laden, übrigens in Form und Art vergleichbar mit einer kleinen älteren Industriehalle, auch gleich restlos ausverkauft. Die Deutsch Rock n’ Roller von KÄRBHOLZ luden nämlich zum Tourauftakt ihrer „Herbst & Verstand“ Tour. Das Bierchen gibt es im Kreuz noch zu fairen Preisen (2,50 Euro für 0,3l) und somit stand einem rockigem Freitag Abend nichts mehr im Weg.

Doch los legten erst mal VA ROCKS aus Schweden. Eigentlich ein Drei Girl Trio doch heute durfte ein Freund der Band (Oliver) am Schlagzeug sitzen, da original Drummerin Frida für die ersten Shows der Tour verhindert ist. Zwar durch technischen Probleme geplagt, lieferten VA Rocks einen punkig kernigen Rock n’ Roll der durch die kräftig und doch meist klare Rock Röhre von Fronterin Ida Vollmer nach vorne getrieben wird. Anfangs haben es die Mädels aus Malmö schwer das Publikum mitzunehmen, doch im späteren Verlauf überzeugen VA Rocks mit ihren Songs wie „Here Comes Trouble“ die unschwer zu erkennen Trademarks alter Legenden wie AC/DC oder Girlschool aufweisen.

Nach einer halben Stunde Umbaupause ertönt das Intro, die Bühnenlichter gehen an und KÄRBHOLZ starten mit dem Klassiker „Kein SOS“ von 2009 voll durch. Die Stimmung ist sofort auf dem Siedepunkt und jede aber wirklich jede Stimme sing hier lautstark den Refrain mit. Und die Rheinländer haben Bock, richtig Bock. Das merkt man an der Intensität wie sie ihren bunten Mix aus älteren und neueren Sachen wie „Überdosis Leben“ oder „Musizin“ ehrlich zelebrieren. Torben Höffgen erwähnt auch fast nur das eine oder (*Hust*) andere mal wie geflasht Kärbholz über diese Stimmung beim Tourauftakt sind.  Mit dem aktuellen Album „Herz und Verstand“ im Gepäck, gibt es auch einige Songs hiervon zu hören („Mutmacher“, „Keine Alternativen“ und „Mein persönlicher Krieg“) doch deutlich weniger wie noch zuletzt auf der diesjährigen Frühjahrstour. Dafür ist die Setlist dem gegenüber gut verändert und es finden einige Perlen „Kein Rock n’ Roll“, „Tag an Tag“ oder „Ich hoffe Du kannst mich sehen“ Platz. Die Fans wissen das natürlich zu schätzen und es gibt zu keinem Zeitpunkt einen Stimmungsabbruch. Im Gegenteil: selbst bei ruhigen Klängen wie bei der selbst erklärten Hymne „Kind aus Hinterwald“ oder bei der Akustik Live Premiere von „Da ist noch Leben drin“ und „Stein und Sand“ müssen sich KÄRBHOLZ wirklich anstrengen, nicht leiser zu klingen wie die 700 Leute vor der Bühne. Henning Münch gibt dann ein mal etwas anderes Drum Solo zum Besten, nämlich untermauert vom Star Wars Theme und 90er Jahre Gassenhauern. Pogo getanzt wirsd natürlich auch, bester Anlass hierzu sind die „Nacht ohne Stern“ und „Tieflieger“.

Nach knapp zwei Stunden ist dann Schluss und ich blicke durchweg in glückliche (und durch geschwitzte) Gesichter. KÄRBHOLZ sind live einfach eine Macht, kommen sympathisch und bodenständig rüber und haben unzählige Deutsch Rock n’ Roll Songs in petto, die  eben auch mal musikalisch über den Tellerrand hinausblicken. Einfach nur geil! (xhb)



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