Konzert:

Just Went Black, True Colors, Tackleberry, Loud And Clear, Rhythm To The Madness - Osnabrück, AZ

Konzert vom 30.01.2009

Ein Lernprozess ist immer schmerzhaft. Na gut, meistens. Aber wer anno 2009 noch Beteuerungen von Veranstaltern glaubt, dass Shows an einem Freitag pünktlich beginnt, der gehört geprügelt. Und wenn das Leuten passiert, die auf mehr als fünf Shows im Jahr gehen… lassen wir das. Fakt ist, dass um 19 Uhr Beginn sein sollte, aber zu der Zeit alle Bands noch im Freitagabendverkehr steckten und scih die Besucher des kultigen Autonomen Zentrums die Zeit mit Kickern, Rumhängen und veganem Kuchen vertrieben.



RHYTHM TO THE MADNESS kamen gegen 20 Uhr im Laden an und waren eine gute halbe Stunde später startklar. Die machten in den folgenden 25 Minuten keine Gefangenen und prügelten ein gnadenloses HC-Set runter, dass direkt ins Blut ging und die ersten Leute zu Bewegungen animieren konnte. Vom Stageacting weckten RHYTHM TO THE MADNESS Erinnerungen an CEREMONY, allen voran der dezent verrückt wirkende Shouter. Alles in Allem ein guter Auftakt.



Ohne große Pause ging es mit LOUD AND CLEAR weiter, die noch einen Ticken old schooliger und punkiger zu Werke gingen, was beim Publikum sehr gut ankam. In dem fanden sich neben den üblichen HC-Kids auch ein paar Metaller und eine Abordnung Fußball-Fans und Oi Skins, die schon gut vorgetankt hatten, sich aber bis auf eine unrühmliche Ausnahme nicht negativ in Szene setzten. LOUD AND CLEAR überzeugten schlicht alle Hörerschichten, eventuelle Zweifel wurden mit einer energischen Show beiseite gefegt.



TACKLEBERRY stehen in der Tradition Kieler Rotzigkeit, gepaart mit Punk, wie es BONEHOUSE oder SMOKE BLOW so schön vorleben (bzw. lebten im ersten Fall). Die Nordlichter haben nicht nur Spaß auf der Bühne und melodisch-aggressive Songs in petto, sondern auch was zu sagen: in eindeutigen Statements wurde gegen Nazis vorgegangen und gezeigt, dass auch 2009 Politik im HC ihren Platz hat (was ja bei vielen Newcomern nicht selbstverständlich ist). Musik haben die Herren auch gemacht und da voll überzeugt, egal mit älterem Material oder Songs des neuen Albums, das TACKLEBERRY mit SMOKE BLOW auf Tour bringen wird. Bei den Fans kamen sowohl Ansprachen wie auch Musik gut an und vor der Bühne tobte ein recht großer Mob, der Sänger Hammer immer wieder in Bedrängnis brachte, ganz klassisch.



Mit TRUE COLORS waren dann die Veteranen der belgischen Straight Edge-Szene an der Reihe – und was die Band in nicht mal 25 Minuten bot, war ein old schoolig-heftiger Gig, der sich gewaschen hatte. Das Publikum fraß ihnen aus der Hand, sang fleißig alle Songs mit und entfachte vor der Bühne einen großen Pit, der genauso old schoolig wie die Musik war und ohne Violent Dancer auskam. Das war eine Lehrstunden in Sachen authentischen Hardcore.



JUST WENT BLACK legten dann aber noch einen drauf, soviel vorweg. Sänger Sven mutiert auf der Bühne immer wieder zum Psycho, was er auch an diesem Abend wieder tat und sich auch von einer übel blutenden Kopfwunde nicht aus dem Konzept bringen ließ, das da hieß: Hardcore! Mit Verve war er bei der Sache und brüllte seine Texte heraus, immer den Kontakt zum Publikum suchend, welches ihm zahlreich und willig das Mikro aus der Hand nahm. Die Pause zum Verarzten der Wunde wurde von Band-Freund Kaupel genutzt, der wie schon bei der EMPTY VISION-Abschiedsshow einen Song sang, bei dem ebenso der Punk abging wie bei Svens Performance. Neu-Gitarrist Padde (INSTINCT OF SURVIVAL) zockte derweil seine Parts und alberte mit Basser Arne rum, während Jens an der zweiten Gitarre die anderen Bühnenseite abdeckte und routiniert seinen Stiefel runterspielte und dabei aus dem Grinsen nicht herauskam. Hatte er auch allen Grund zu, denn JUST WENT BLACK lieferten eine erstklassige Leistung ab, die zudem mit einem hervorragenden Sound ausgestattet war und die Hamburger an diesem stark besetzten Abend als Sieger vom Platz gehen ließ. Und am Ende war Allen auch die knackige Verspätung egal.



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