Konzert:

Just Went Black, Paint The Town Red, Bridges To Solace, Razor Crusade - Bremen, Magazinkeller

Konzert vom 28.09.2003

Was macht man an einem regnerischen Sonntagnachmittag? Zu Hause abhängen, Glotze an? Soweit der Plan meiner Mitbewohnerin. Nee, man kann ja auch zur Hardcore-Matinee nach Bremen fahren. Nette Sache, das: fängt um 17 Uhr und ist gegen 21:30 Uhr zu Ende. Also kann man locker mit dem Zug hin und her, keiner muss fahren, alle können dem Alkohol frönen….. Perfekt! Also um kurz vor fünf in den Zug geschmissen und los.



Nach einer Stunde Wartezeit legten um 18.30 dann RAZOR CRUSADE aus Holland los. Und legten die Meßlatte für die nachfolgenden Bands verdammt hoch an! Die Kreuzzügler boten eine Mischung aus Punk und Hardcore, die mit fett bratenden, leicht schwedisch angehauchten, Gitarren und einem gnadenlosen Drummer zu überzeugen wusste. Dazu noch ein sehr aktiver und sympathischer Sänger, da war es keine Frage, dass die ersten Leute durch die Luft sprangen. Was Hardcorler halt so machen…



BRIDGES TO SOLACE aus Ungarn mussten dann die hohe Meßlatte nehmen. Die Jungs, die mal als Newborn eine sehr Split mit Catharsis rausgebracht haben, scheiterten anfangs aber kläglich. Der Sound war um einiges beschissener als bei den Holländern, gerade der Bass wummerte sehr unangenehm laut und dröhnig. Dazu kamen Anfangs einige Songs, die weder aggressiv noch eingängig waren und sich recht ähnelten. Erst nach dem die Ungarn in der Mitte des Sets eine Coverversion zockten (fragt mich nicht, hab nix von dem verstanden, was der Sänger in den Pausen gelabert hat, der war einfach zu leise) besserte sich die Mucke und Bridges To Solace machten ihren Ruf als legitime Erben Newborns alle Ehre. Eingängig, groovend und brutal kamen die Songs aus den Boxen und gerade der Sänger zeigte endlich mal, was er kann. Anfangs noch zu leise und recht schief, ging’s in der zweiten Halbzeit bergauf und die Ungarn konnten sich doch noch das Prädiat "gut" erspielen.



Die Münchener JUST WENT BLACK waren dann an der Reihe und boten typischen NYC-Hardcore Marke Madball. Nix Neues, aber gut rübergebracht, gerade der Sänger war eine Bank. Heiser bellend rotzte er die Songs runter und war immer in Bewegung. Der eine Gitarrist und der Basser sahen zwar noch verdammt jung aus, so 15, aber waren einigermaßen gut dabei. Wenn aber der beste Song eine Fugazi-Coverversion ist, sagt das schon alles, ok? Durchschnitt, aber wenigstens eine gute Show.



PAINT THE TOWN RED hatten Record-Release-Party und waren dementsprechend motiviert, das merkte man den Hamburgern an. Gerade der kleine spiddelige Sänger war aktiv wie ein Flummi und zog die Blicke auf sich. Nachdem sich bei den Münchenern eine kleiner Pit gebildet hatte, waren die Leute bei PAINT THE TOWN RED wieder etwas zurückhaltender, was den Sänger aber nicht davon abhielt, den Großteil des Sets im Publikum zu verbringen und von dort aus seinen Teil der Musik abzuliefern. PAINT THE TOWN RED zocken eine Mischung aus Hardcore und Punk, die Razor Crusade ähnlich, aber besser, abgeliefert hatten. Die Hamburger sind nichts Neues. Gute Mucke, gerade live, aber nicht sehr abwechslungsreich oder originell. Naja, live geht’s halt, auch dank der guten Show, die sie liefern.
Gegen 21 Uhr war der Drops dann gelutscht, keine Band hat länger als 35 Minuten gespielt. Alles in Allem war der Abend ok, kann man öfter hin. Auch wenn der Opener alle an die Wand gespielt hat.



Mehr Infos:Just Went Black
Paint The Town Red
Bridge To Solace
Razor Crusade