Konzert:

Isis, Kill The Thrill, Jakob -Hamburg, Übel und Gefährlich

Konzert vom 15.04.2008„JAKOB musst du dir auf alle Fälle ansehen.“ Keine halbe Minute nachdem die Neuseeländer als erste Band des Abends im mittlerweile halb vollen Uebel & Gefährlich auf die Bühne gegangen waren, wusste ich warum ein Freund mir diesen Rat gegeben hatte. „Sorry, we are Jet-Lagged“ verkündete Bassist Maurice Beckett noch kurz, aber bei dem, was die Jungs im Folgenden ablieferten, war davon rein gar nichts zu merken. Die endlosen Weiten Neuseelands breiteten sich akustisch im Saal aus und das Trio zeigte beeindruckend, dass es nicht ohne Grund schon länger als ein Geheimtipp in Sachen Post Rock gilt. Nicht enden wollende instrumentale Soundwände stürzten über dem Publikum zusammen, atmosphärische Flächen paarten sich mit brachialen Gitarren, geradezu hypnotisierend wirkte das, was die Kiwis da zauberten. Irgendwo zwischen ISIS und EXPLOSIONS IN THE SKY, aber immer noch mit erstaunlich viel Eigenständigkeit bohrte sich die Band leider viel zu kurz in die Hirne der Anwesenden. Nach einer halben Stunde musste der zweiten Supportband Platz gemacht werden, auch wenn das Publikum lautstark Protest verkündete. Ganz großes Kino! (cs)


KILL THE THRIL konnten die durch JAKOB in die Höhe geschraubten Erwartungen danach nicht ansatzweise erfüllen. Das Trio (plus Drumcomputer) wummerte sich durch knapp vierzig Minuten Set, ohne dabei auch nur sowas Ähnliches wie einen Spannungsbogen aufzubauen. Die Songs klangen, zumindest für die ungeübten Ohren, zu ähnlich und die Performance der drei Musiker war eher schwach, vorsichtig ausgedrückt, nichtmal Ansagen gab es. Musikalisch bewegten sich KILL THE THRILL irgendwo in der PRONG/ MINISTRY-Ecke, ohne dabei auch nur ansatzweise in deren Regionen vorzustoßen. Das einzig Spannende war die Frage, wie zur Hölle die drei auf die Tour gekommen sind…


Bei ISIS stellte sich diese Frage natürlich nicht, ein volles Übel & Gefährlich bewies eindrucksvoll, dass sich die Amis eine große Fanschar erspielt haben. Die machte von Beginn an ordentlich Stimmung und feierte die anfangs zurückhaltenden Musiker nach allen Regeln der Kusnt ab. Im Laufe der Show tauten zumindest Sänger und Gitarrist auf, während der zweite Gitarrist und der Basser zusammen einen Bewegungsradius von drei Metern hatten und die linke Seite der Bühne daher showmäßig nicht viel zu bieten hatte. Daran störte sich aber niemand, da ISIS trotz allem eine gelungene Show ablieferten und alle Alben streiften. Gesanglich war Mr. Turner allerdings nicht immer ganz auf der Höhe, auf Platte klingen einige Sachen (wenig überraschend) deutlich besser. ISIS verstanden es, ihre monumentale Atmosphäre auch Live aufzubauen und die Stimmung anzuheizen, da waren die Rufe nach einer Zugabe am Ende des knapp einstündigen Sets keine Überraschung. Die Amis kamen noch einmal zurück und gaben einen weiteren Song zum Besten, um danach dann endgültig die Bühne in dem Wissen zu verlassen, eine mehr als gute Show abgeliefert zu haben.


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