Konzert:

In Flames, Pain, Soilwork - Hamburg, Docks

Konzert vom 07.10.2002Na dann wollen wir mal zu den Eindrücken von Heavy auch noch einen kleinen Bericht aus Hamburg hinzufügen. Gespielte Songs und so hat Meister Schwer ja schon abgefrühstückt... Schon um 19.30 Uhr ging’s los, früher Vogel fängt den Wurm. Der aber eigentlich gar nicht drin war, sollte ein netter Abend werden.



SOILWORK sah ich leider nur zur Hälfte, da der Gig im Docks wie üblich viel zu früh anfing. Aber was ich von den Schweden sah, überzeugte mich voll und ganz. Die Songs vom aktuellen Album "Natural Born Chaos" klangen live genauso gut wie auf Platte und wurden von der Band routiniert rübergebracht. Man merkte Soilwork an, daß sie schon einiges an Gigs hinter sich haben. Allen voran der sympathische Sänger und der wie wild bangende Keyboarder setzten optisch Akzente. Der Rest der Band stand aber ebenfalls keinen Moment still und war so die perfekte Verkörperung der Energie der Musik. (lh)


Aber Herr Heitmann, der frühe Beginn war doch angekündigt. Ich jedenfalls pünktlich und erstmals mit Platz auf der Empore des ehemaligen Kinos, so! Bei SOILWORK war’s gerammelt voll auf der Bühne, Speed gefällt mir bei Terror 2000 besser, aber insgesamt verstehe ich die allgegenwärtige Vergötterung der Kapelle nicht so ganz. Gut und harte Melodic-Deather, nicht schlecht, aber auch nicht überwältigend. (memme)


PAIN kamen danach. Immerhin ist Peter Tätgren dabei. Und Gitarren. Das ist aber auch alles. Die Musik ist ein belangloser, blutarmer Rammstein-Klon, mit simplen Songs und bereits tausendmal gehört. Wenigstens konnte ich während der Show bequem Bier trinken.... (lh)


Na, da bin ich aber anderer Meinung. Nun gut, die Mucke ist eigentlich für den eingeschworenen Death-Metaller nüscht, aber gut ins Ohr geht’s allemal. Bier trinken könnte man tatsächlich bei gleichzeitigem Biergenuss, wenn auf dem Balkon nicht ein dermaßen unfreundlicher und unlustiger Zeitgenosse gezapft hätte, der nicht nur extrem lange für ein Pülschen brauchte, sondern obendrein auch noch versuchte, zu bescheißen. Und das bei alles andere als fanfreundlichen Preisen von 2,50 Euro pro 0,3-Becher. Das Schlimmste allerdings an dem PAIN-Gig, auch, wenn es wie Kollege Stepan meinte "an Gotteslästerung grenze": Den Schwachpunkt der Show bildete Peterle höchstpersönlich: Sein Stimme wirkte - sagen wir’s mal vorsichtig - ein wenig dünne daher gekrächzt... Ich fand’s trotzdem nett, das Publikum hüpfte auch eifrig mit. (memme)


IN FLAMES sorgten für einen optischen Schock und spontanen Sehnervenkrebs, als sie komplett in Weiß auf die Bühne kamen. Dazu noch ein billig wirkendes Backdrop, na, das konnte ja heiter werden. Aber die Göteborger Metaller besannen sich musikalisch auf das, was sie am Besten können: eingängigen Death Metal. Los ging’s mit "Episode 666" vom "Whoracle"-Album, wodurch die Fans gleich wach waren und mehr alte Songs verlangten. In Flames taten den Gefallen: so wurden alte Klassiker wie "Artefacts Of The Black Rain" wieder ausgebuddelt und machten klar, warum die Jungs als Pioniere des Göteborg-Stils gelten. Die neuen Songs vom "Reroute To Remain"-Album paßten sich nahtlos ins Set ein und konnten das Publikum mitreißen. Alles bangte, moshte, tobte. Die Mucker hielten sich da etwas zurück und wippten nur dezent mit dem Kopf, im Vergleich zu den Energiebündeln Soilwork wirkten das recht behäbig. Aber die Mucke konnte überzeugen, auch wenn "Lunar Strain" fehlte. Trotzdem ein gelungener Konzertabend. (lh)


Stimmt. Und zwar in allen Belangen. Das Backdrop erinnerte an eine Mischung aus Brezelbuden-Kirmes-Bude und Weihnachtsdeko mit Glühlampen-Sternen und dem "IF". Weiße Klamotten und Dreadlocks sind ebenfalls nicht besonders Death-Metal, aber die Herren möchten ja eh zeigen, wie sehr sie sich doch öffnen können. Die neues Songs zündeten meiner Meinung nach bei weitem nicht in dem Maße wie die "Oldies", bei denen das Publikum regelrecht abhob. Die ganze Show war ebenso perfekt wie druckvoll, nur fehlt der ganz große Moment, das Bonbon, das I-Tüpfelchen. Es "regelte" die Professionalität. Aber gelohnt hat es sich allemal, wie gesagt.