Konzert:

Illdisposed, Soul Demise, Maledictive Pigs in Hamburg - Headbanger’s Ballroom

Konzert vom 06.10.2002Illdisposed sind endlich mal wieder auf Clubtour und kommen sogar nach Hamburg! Die Vorfreude war groß und die beiden Supportbands versprachen einen guten Metal-Abend. Also nach ein paar Bier auf zum Headbanger’s, direkt am Fischmarkt gelegen. Vielleicht fünfzig Leute waren im Laden, aber das reicht schon, damit der Platz vor der Bühne eng wird.


MALEDICTIVE PIGS hatten schon die Hälfte ihres Gigs rum, als ich beim Headbanger’s ankam. sie zockten ihren Death/Grind so schweinegeil und voller Groove runter, daß ich mich dann auch ziemlich ärgerte, nur ihren halben Set mitzubekommen. Der Rest der Leute sah’s ähnlich und spendeten mehr als nur Höflichkeitsapplaus. Der sehr sympathisch wirkenden Band machte der Auftritt sichtlich Spaß, auch wenn sie niemanden zum Bangen motivieren konnten. Mit dem Grave-Cover "You’ll Never See...." beendeten sie ihren sehr guten Auftritt und machen die Bühne frei für Soul Demise.


SOUL DEMISE paßten mit ihrem schwedisch angehauchtem melodic Death Metal nicht hundertprozentig in das Billing, störten sich daran aber nicht die Bohne. Der erste Song litt trotz langem Soundchecks unter einem grauenvollem Sound. Mitte des zweiten Songs wurde es allerdings besser und man konnte die Klasse der Band genießen. Musikalisch in der ersten Liga, konnte vor allem der Sänger mit seiner Performance überzeugen. Mal psychopathisch, mal leidend, mal verträumt wirkend bot er eine ziemlich gute Leistung. Seine Nebenleute hielten sich dezent zurück und ließen ordentlich die Matten schwingen. Zwischendrin gab’s noch ein Duett mit Bo von Illdisposed, der schon recht angeschlagen wirkte, und zum Abschluß ein Napalm Death-Cover. Das Publikum war aktiver als bei den Maledictve Pigs und so gab’s auch zwei, drei Banger zu sehen.



Als dann ILLDISPOSED auf die Bühne kamen, wurden aus den zwei Bangern schnell zwanzig. Die Dänen waren voll wie zehn Russen, spielten ihre Songs aber trotzdem tight und brutal. Egal ob vom aktuellen "Kokaiinum"-Album, das mit nur drei Songs bedacht wurde, oder alte Sachen wie "Submit": der Sound war fett, die Band spielte gut und Sänger Bo war der perfekte Entertainer. Er fiel zwar einige Male fast von der Bühne, aber das sei ihm mal verziehen. Der Mann hatte einfach Spaß und ließ die Die-Hard-Fans sogar ganze Passagen singen. Einen Typen holte er sich auf die Bühne und grunzte sich mit ihm dann durch zweidrittel eines Songs. Neben ihm war Gitarrist Lasse der zweite Aktivposten, der das Publikum permanent zu mehr Action aufforderte und die ganze Zeit nur grinste. Die Jungs hatten sichtlich Spaß, spielten sich durch all’ ihre Alben und legten einfach einen geilen Death Metal-Gig hin. Punkt. Leider gab’s keinen Coversong, aber das war zu verschmerzen. Nur die Spielzeit war mit sechzig Minuten ein wenig kurz, aber wahrscheinlich waren Illdisposed einfach zu voll, um länger durchzuhalten. Egal, trotzdem war’s verdammt gut!