Illdisposed, Deadsoil, Demia - Hamburg, MarX

Zum Glück waren der erste lokale Opener (dessen Name niemand parat hatte) und Time Has Come bereits geschafft, als die Holländer DEMIA loshüpften. Manches fett, manches langweilig, die Gesichter bös, die Stimme heiser. Nicht schlecht aber eben auch nicht existentiell. Der Käskopp spielte folgendes:
Phantom Limes
Reciprocity
Sychopant
Sweet Salvation
Below
Prey
Gutterfly
Evolutional Regression
Die bundesdeutschen Vertreter dieses europäischen Sangeswettstreits waren DEADSOIL, zweifelsohne eine der interessanteren Bands aus dem MC-Haufen. Sie präsentierten sich auch in der Tat wesentlich tighter, professioneller und besser als die Vertreter aus dem Vize-Weltmeister-Land zuvor. Nur, und das überrascht wirklich, auch eins der Zugpferde der so modernen Welle erntet nur wenig Fan-Resonanz.
Das sollte sich extremst ändern mit den Suckern von ILLDISPOSED und dem 96er-Stück "Submit". Mit neuem Gitarristen Martin, auch schön schlank mit Fleischmütze (dessen Vorgänger ist übrigens nicht rausgeflogen, weil er zu viel getrunken hat, sondern zuwenig und dann schon nicht mehr (spielen) konnte), ließen sich die Skandinavier erst mal von hinten sehen, ehe der lustige Kobold Bo seine neue Frisur präsentierte. Der schräge Vogel ist der einzige ILLDISPOSEDte mit dem längsten Haar- die neue Frisur unterstützt seinen Lausbuben-Faktor noch ein wenig. Übrigens war Herr Summer der einzige Sänger, denn die cleanen Parts, die auf der "Burn Me Wicked" ein Mercenary übernommen hat, kamen vom Band. Macht aber nüscht, denn für authentische Live-Atmosphäre sorgten die kleinen dänischen Perverslinge ganz allein. Immer schön auffe zwölf, mit "Now We’re History" kommt ein absoluter Kracher schon als viertes. Das Niveau ist durchgängig hoch, die Stimmung ebenfalls, alles wunderbar. Blödelbarde Bo ärgert sich, so viel neues Zeug zu spielen ("Seiß Vertrage"), findet sich wie immer selbst Scheiße und käuflich (ihr wißt schon "Swule Nudden" und so), fragt nach neuen Beziehungen (""Willst du mit mir gehe? Vielleicht? Nein. Du und Deine kleine Swanz nicht") und ist wie immer schön voll, vermittelt aber wie seine Saufkumpane einen erstaunlich fitten Eindruck. Wer es mit ihnen aufgenommen hat (die Jungs sitzen bis vor ihrem Auftritt wohl gelaunt im Vorraum und kippen lustig Pilsken und Whisky-Cola in sich hinein - schnell), staunt umso mehr, lässt sich heim fahren und groovt und groovt und…. freut sich auf den nächsten Auftritt. Hoffentlich mit noch ein wenig mehr Spielzeit, denn "Shine Crazy", "Burn Me Wicked" (immerhin Motto der Tour) und die Punk-Hymne "Illdispunk’d" lassen die dänischen Pseudo-Prolls weg. Vielleicht nächstes Mal, vielleicht dann auch mit Bo eher zusagenden Kapellen, wenn die (oben angesprochene) Welle perfekt ausgelaufen ist. Übrig bleiben diese Songs:
Submit
Dark
Now We’re History
Throw Your Bolts
Fear The Gates oder auch: Near The Gates
Our Heroin Recess
Purity of Sadness/ I Believe In Me
Psychic Cyclus
In Search Of Souls