Konzert:

Ignite, Death By Stereo, Burn The 8 Track - Bremen, Tower

Konzert vom 23.04.2007IGNITE hatten 2006 bei ihrem Bremer Gastspiel mächtig abgeräumt und die Schlange vor dem Tower ließ erahnen, dass es heuer ähnlich schweißtreibend werden würde. Bremen war definitiv heiß auf die Kalifornier, nachdem ihre letzte Tour verschoben wurde. Bis der Blick auf das Schild am Eingang fiel: "Ignite Show Cancelled"! Anscheinend hatte sich die ganze Band ordentlich erkältet, aber Sänger Zoli ganz besonders heftig. Nix zu machen. Wer wollte, konnte sein Geld komplett zurückhaben (ohne Gebühren, so dass man 3EUR in den Wind schoss) oder nur einen Teil und dafür DEATH BY STEREO und BURN THE 8 TRACK sehen.


Ein sehr großer Teil der Leute entschied sich für Letzteres und so wurden die Kanadier BURN THE 8 TRACK von einem ziemlich vollen Tower empfangen. Allerdings war kaum einer der Anwesenden mit dem Material der Band vertraut, die sich zudem zwei maue Songs als Opener ausgesucht hatte, so dass das Publikum erst langsam auftaute. Die Band machte einen sehr sympathischen Eindruck und hatte mit zunehmender Spieldauer mehr Spielwitz und vor allem bessere Songs zu bieten, die auch dem Unkundigen gefielen. Schön rockig, mit leichtem Emo-Einschlag und ordentlich Tempo entpuppten sich einige der späteren Nummern als ziemlich gute Songs, mit denen BURN THE 8 TRACK mehr als Höflichkeitsapplaus ernten konnten. Die Band nutzte zudem die Chance auf längere Spielzeit voll aus und ging nach knapp vierzig Minuten von der Bühne, auf der sie garantiert den ein oder anderen neuen Fan gewonnen haben.



Was dann bei DEATH BY STEREO abging, hätte so wohl niemand erwartet. Der Saal kochte vom ersten Song an und die ersten Reihen kamen quasi sofort in Bewegung. Es ist auch verdammt schwer sich der heftigen Mischung aus Hardcore, Metal und Punk zu entziehen, die DEATH BY STEREO zum Besten gaben. Auch wenn die fünf Mucker gesundheitlich angeschlagen waren, gaben sie 45 Minuten alles und konnten den Tower restlos für sich gewinnen. Sänger Effrem war der perfekte Entertainer, der die Leute mit Witz und Charme umgarnte, um dann beim Singen zu explodieren und wie ein Derwisch in die Menge zu springen oder von einem Boxenturm weiterzumachen. Großartig! Ihm gleich taten es sowohl die beiden Gitarristen als auch der Metal-Basser - die Band hatten, allen Unbillen zum Trotz, richtig viel Bock und gab alles. Da wurde Jägermeister als Medizin gereicht, ins Publikum gesprungen, launige Ansagen gemacht und - quasi nebenbei - ein rockender Song nach dem anderen gespielt. Nach Ende des regulären Sets wollte eigentlich niemand gehen, außer Effren, der sich schnell in den Backstageraum verzog, nachdem er jedem Glückwunsch mit "I´m totally sick" beantwortete. Aber Hartnäckigkeit zahlt sich aus und so wurde der arme Mann noch einmal von seinem Drummer auf die Bühne geholt, um einen flotten Coversong zum Besten zu geben. Danach durfte er endlich ins Lazarett und die Fans nach Hause. IGNITE wurden für einige Minuten nicht vermisst, erst auf dem Weg nach draußen dämmerte es einen, das "Our Darkest Days" heute nicht ertönen würde. Irgendwie schade, auch wenn die beiden anderen Bands verdammt viel Laune gemacht haben!