Konzert:

Hypocrisy, The Kovenant, Evereve, Brimstone, Gardenian in Ludwigsburg - Rockfabrik

Konzert vom 12.09.1999Auf den ersten Blick sieht das Konzept aus wie immer: Zwei kleine unbekannt Vorbands, die gerade ihre erste oder zweite CD rausgebracht haben, dann zwei etwas bekanntere Acts, die man sich aus Neugier auf jeden Fall mal anhören möchte und zu guter letzt ein absoluter Knaller, ein Megaheadliner, der die Leute zieht. Nungut, dementsprechend waren auch meine Erwartungen an die einzelnen Bands. Aber jetzt mal von vorne.



Am Sonntag Abend kamen wir also bei der Rockfabrik an, draußen war ein Affenhitze, doch drinnen war es noch mal gut 15° wärmer weil die Klimaanlage ausgefallen war. In der Rofa ist es nie unbedingt kalt, aber an diesem Tag lief uns der Schweiß schon nach ein paar Minuten in Strömen am Körper herab... Bei ungefähr 700 Besuchern war der Platz vor der Bühne dann auch gut voll und wie gesagt sehr sehr heiß...



Anfangen durfte an diesem Abend die Band GARDENIAN um ihren Frontman Jim Kjell ( Bild links). Da ihre zweite CD "Soulburner" gerade erst veröffentlicht worden war, kannte natürlich kaum keiner ein Lied von dieser Scheibe, dementsprechend war auch die Stimmung zu Beginn nicht unbedingt so gut. Während der Sound auf ihrer CD sehr powermetallisch rüberkommt, sind sie live eher dem Blackbereich zuzuordnen. Ein schreiender Sänger (mit kurzen Haaren!!!), druckvolle Drums und schreddernde Gitarren, genauso muß Metal sein. das haben die Leute dann auch recht schnell kapiert, und bei Songs wie "Deserted", dem schnellen "Chaos in flesh" und dem Song "Black days" (alle vom neuen Album", konnte man die ersten Leute bangen sehen. Ach ja, die an diesem Abend etwas durchgeknallten Stagehands haben die ganze Band noch mit irgendsowas wie Schlamm angemalt und einer von ihnen hat sich beim Versuch als Feuerspucker zu begeistern den Arm verbrannt, aber naja es war das letzte Konzert auf der Tour, aber dazu später noch mehr.



Nach einer echt kurzen Umbaupause (Kompliment!) betraten BRIMSTONE die Bühne. Sie tourten mit ihrem Debutalbum "Carving a crimson career" durch die deutschen Lande. Die fünf Schweden konnten mit ihrem ziemlich eintönigen Metal zumindest uns nicht begeistern. Nach einer ganzen Tour sollte man schon erwarten könne, dass die Band ihr Set beherrscht. War leider nicht so. Obwohl der Club mitlerweile echt voll war, konnten sie nicht so recht begeistern. Wems gefällt der soll sich die CD ruhig kaufen, ich hab durchaus schon schlechtere Bands gehört, aber sie waren die schwächste Band des Abends...



Jetzt konnte es ja nur noch besser werden. Nachdem fast alle Besucher drausen kurz Luft schnappen waren, es war mittlerweile unerträglich heiß geworden, warteten eigentlich alle auf EVEREVE. Mit einem neuen Sänger, Benjamin Richter, hört sich das ganze schon anders an als vorher. Die einzige deutsche Band des Abends bezeichnet ihren Stil selber als Deka(denz)-Dancefloor. Aha. Nun gut, die Stücke vom aktuellsten Output "Regret" klingen allesamt tanzbarer als noch zu "Seasons" Zeiten, aber wir haben es hier immer noch mit düsterem Gothic Metal zu tun, keine Angst. Vom neuen Album habe ich "Misery´s Dawn", "Redemption" und "Kolyma", was mir übrigens aufgrund der sehr eingängigen Melodie sehr gut gefällt, erkannt. Ach ja, dann war da noch das Cover von "House of the rising sun", genial sag ich nur, genial. Grade bei Coversongs geht die Masse immer am besten ab, die ganze Rofa grölte den Text mit. Cool.



Ja und was dann kam, war, hmm ich weiß nicht was ich sagen soll. Sowas hab ich noch nicht gehört. THE KOVENANT (ex-Covenant), die ex-Black Metal Allstarband aus Norwegen. Man hatte ja im Vorfeld schon viel über das neue Album "Aenimatronik", gehört, aber so hatte ich es mir nicht vorgestellt. Sie haben den selben Weg wie Samael eingeschlagen. Weg von Standard-Black Metal, hin zu elektronisch aufgemotzter Mucke. Hart aber tanzbar. Die neuen Lieder klingen wie eine Mischung aus Rammstein(Gitarren), Manson(Vocals), Samael(Drums) und good old Covenant. Absolut geil. Ich war echt noch nie so begeistert von einem Konzert wie dieses mal. Nachdem Sverd(Keyboards) und Sarah(female vocals) die Band verlassen hatten, hatte ich schon das Schlimmste befürchtet. Aber warum aufregen. Die fehlenden Instrumente läßt man einfach vom Band ablaufen. Auch gut. Auf die Songs "Mirror´s Paradise", "New World Order", "In the name of the future" oder "God is dead" können wir uns wirklich freuen. Das jedoch mit Abstand beste Lied des Abends war "Spaceman". Auf die Frage von Nagash "You wanna hear somethimg commercial?" folgt eine Coverversion von Babylon Zoo´s zwei Jahre altem Hit, der sogar Metalfans nicht aus den Ohren geht. Sowas hab ich noch nicht gehört, Samples aus dem Originaltrack, dazu harte Gitarren und technoide Drums. Und das von einer Black Metal Band. Ach ja nicht zu vergessen, zwei Songs vom letzten Album haben sie auch noch gespielt, nämlich "The sulphur feast" und mein Lieblingslied von ihnen "Chariots of thunder". Den Fans haben sie jedoch nicht den Gefallen erfüllt, etwas vom allerersten Silberling "In times before the light" zu spielen. Bleibt nur zu sagen: Hört euch diese Band an, wenn sie in eurer Nähe spielt, das muß man gehört haben, auch wenns nach ihrem Gig durchaus auch negative Meinungen über ihre Entwicklung gab...




Und dann kamen sie endlich(?). Viele hatten auf den Auftritt der Deathmetaller um Peter Tägtgren gewartet. HYPOCRISY hatten mit ihrem mitlerweile legendären Auftritt in Wacken vor 2 Jahren ihren Ruf in Deutschland gefestigt. Aber so toll wars dann nicht! Dazu kam ein wirklich miserabler Soundcheck, bei dem einem durch die viel zu laute PA fast die Ohren abgefallen wären. Mit u.a. "Fractured Millenium" und "Until The End" haben sie fast ihr ganzes neues Album runtergespielt. Nach The Kovenant war das halt einfach nicht der richtige Headliner. Diese Musik ist eben lange nicht so eingänglich wie die der weiß geschminkten Herren. Geknüppel halt. Im Gegensatz zu ihrer neuen CD, die ja nur mit 3 Leuten eingespielt wurde, hatten sie hier noch Verstärkung durch einen weiteren Gitarristen. Halt einfach nicht meine Musik.

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