Konzert:

Hermano, Chäirwalk - Hamburg, Logo

Konzert vom 16.11.2007John Garcia rief und seine Jünger kamen. Zottelige Punks, alter Kiffer (die wahrscheinlich KYUSS noch live gesehen haben), Metaller und ein paar Jungspunde hatten sich am Freitag Abend ins Logo begeben und schnell für ein "Sold Out"-Schild gesorgt. Also schön voll, schön warm und schöne Stimmung in dem kleinen Club, was normalerweise ein Garant für gelungene Konzertabende ist.


CHÄIRWALK machten pünktlich um 21 Uhr den Auftakt, sehr vorbildlich. Die Hamburger, die im Dezember ich zehnjähriges Jubiläum feiern, hatten eine große Anhängerschar im Publikum, die das Heimspiel zu einer lockeren Sache machte. Während das Trio auf der Bühne rockte, ging vor derselben gut die Post ab, wie auch im hinteren Teil des Clubs. Etwas befremdlich wirkten die deutschen Texte, die CHÄIRWALK in einigen Songs verwursten, an die sich das ungeübte Ohr aber schnell gewöhnt hatte. Aber egal, ob deutsch oder englisch, das Trio verstand es, eine gute Show abzuliefern und gleichzeitig mit knackigen, schweren Rocksongs zu überzeugen, die die Nähe zu den Wüstensöhnen nicht leugnen können. Eine Dekade Routine machte sich bemerkbar, CHÄIRWALK konnten auf ganzer Linie überzeugen.


Während der Umbaupause wurde es noch etwas voller im Logo, die letzten Nachzügler trafen ein. Zur Theke oder zum Klo war kaum noch ein Durchkommen, kuschelig war´s, da half es auch nicht, dass beim Erklingen der ersten HERMANO-Töne ein Haufen Leute nach vorne drängte. Immerhin kam so Temperaturtechnisch Wüstenfeeling auf. Die Herren auf der Bühne stellten sich kurz als WHITESNAKE vor, stöpselten ihre Gitarren ein und legten los. Als der etwas bekifft wirkende John Garcia die Bühne betrat, gab es im Publikum kein Halten mehr - die folgenden 75 Minuten gab es einen großen, schweißtreibenden Pit vor der Bühne, mit dem bei Stoner Rock eigentlich nicht zu rechnen war, was die Musiker wohl auch so sahen. Aber kaum jemand kann bei den kernigen, bassigen HERMANO-Songs stillstehen und ne Tüte rauchen, dazu muss sich der durchschnittliche Körper einfach bewegen. Gesagt, gedacht, getan. John Garcia beschränkte sich, wohl Kräuter-bedingt, auf kurze genuschelte Ansagen, musste sich immer wieder auf seine Texte konzentrieren, versprühte aber gleichzeitig so viel Charisma, dass das alles egal war. Die Show machte Laune und ging direkt ins Blut, Stoner Rock wie er besser nicht sein kann. Nach der ersten, nur aus HERMANO-Songs bestehenden, Zugabe musste die völlig erschöpften Musiker ihre schweißnassen Körper noch einmal auf die Bühne bewegen, um nach einem weiteren HERMANO-Song mit "Green Machine" (frenetisch aus dreihundert Kehlen mitgesungen) eine fulminante Show fulminant zu beenden. Das war großer Rock!