Konzert:

Helheim, Die Apokalyptischen Reiter, Soulsgate in Hamburg - Headbangers Ballroom

Konzert vom 22.09.2001Was hatte ich mich gefreut: Die apokalyptischen Reiter kommen in den Ballraum. Kumpels aus aller Herren Städte angerufen, sie kamen schon am Freitag, wir feierten, freuten uns... Und dann, der Anruf des Veranstalters: Das Reiter-Konzert fällt aus, zumindest in der erwarteten Form. Immerhin würden Keyboarder Dr. Pest kommen, sein Kollege Volk-Man auch und der Urschlagzeuger Skelleton - Meister Veranstalter hatte sie in nächtelangen Telefongesprächen "überzeugt". Naja. Kein richtiger Trost, aber immerhin. Am Eingang viele erwartungsfrohe Gesichter, umso enttäuschtere, dass Sir G., immer noch nicht fit und Eumel mit einer Armverletzung nicht da sein konnten. Aber große "Erklärungsplakate" informierten die Besucher und die meisten zeigten Verständnis, zollten den kompletten Obulus, wenn sie auch eine kleine Ermäßigung gut gefunden hätten. Sei´s drum.




Den Anfang machten die Hamburger Jungs von SOULSGATE. Und sie donnerten ordentlich los, erinnerten mehr als einmal an die guten alten Morbid Angel. Respektabel, wenn man bedenkt, dass sie fünf Monate zuvor erst ihren zweiten Gig überhaupt gespielt haben. Also "Death-Thrash with class" - ein Höhepunkt wie immer "Raining Blood" von Slayer.




Und dann schon die DIE APOKALYPTISCHEN REITER: 300 Leute im vollgestopften Ballroom waren gespannt, was nun passieren würde (Die "Rest-Band" übrigens auch). "Free Jazz Grind Noise Performance" nannte Volk-Man das Ganze - und hatte vorsichtshalber den Headlinerstatus an Helheim abgegeben. Und dann bretterten die Reiterlein los: Sie outeten sich per "Ville-Valo-Grunt" als HIM-Fans, spielten den "Tango Noise" nachdem ein Gitarrenamp explodiert war, kotzten neben ihr Drum-Set, lobten den Veranstalter mit "Sureshot Rock" und spielten auch noch "Dostulata". "Texte hatten wir eigentlich nicht, wir haben gebrüllt, was uns gerade eingefallen ist", ließ Volk-Man die Ereignisse Revue passieren. Egal. Letztlich hatte alle in den 45 Minuten Jam-Session ihren Spaß, ob fassungsloser Musiker und durch den Raum fliegender Stage-Diver (und auch danach, wie das Erscheinen von Skelleton auf dem Fischmarkt um fünf Uhr morgens beweist). Der amtliche Trost danach: Veranstalter und Band verständigten sich, dass Anfang 2002 das "richtige" Reiterkonzert in Hamburg nachgeholt wird.



Und dann noch die netten HELHEIM: Helheim, das Totenreich der Germanen, soso. Die Herren Nordländer kamen in lustigen Kettenhemden im Partnerlook und begannen ihren einzigen Auftritt in Deutschland. Hell Yeah, was für einen, Viking-Pagan-was-auch-immer-Metal. "Jernskogen", "Blood & Ild" und all die anderen schönen Songs, die nie ihre Melodie verlieren, aber auch nicht weichspülrig daher kommen. Bösartig und doch liebenswert, knallhart und doch eingängig. Die Norweger aus Bergen sollten bekannter werden, gebt ihnen eine Chance, wenn ihr könnt.