Heartbreak Engines - Hamburg, Logo
Hatten wir, doch es dauerte, bis die HEARTBREAK ENGINES ihrem Namen zur Ehre gereichten. Lou schien anfangs doch sehr gelangweilt, Bassist und Gitarristen versteckten sich hinter künstlich wirkender Coolness und echt zünden konnten die Tracks nicht. Entsprechend reserviert stand das Publikum mit verschränkten Armen und leicht zur Seite geneigten Köpfen im Respektabstand vor der Bühne und lauschte dem stark punkrockigen Psychobilly. Das änderte sich aber spätestens als der vorbildlich blondiert irokensierte Grischa seinem Instrument das coole Intro zu "Nightfall" entlockte. Die Band wurde zusehends entspannter, die Ansagen des Sängers wechselten von erst spürbarer Langeweile zu glaubhaftem Dank ans Publikum, die Songs gewannen an Tiefe und klangen differenzierter. Die neueren Tracks boten eindeutig mehr Abwechslung und Melodie: "Heartbreak Forever", dass die Jungs "Lucky, dem König vom Kiez" widmeten rockte vorbildlich, mit "The Stalker" bedachten sie der "doch größtenteils sehr ansehnlichen Damenwelt" und bei der Ballade "All" brachte der bis dato eher unnahbar wirkende Sänger echte Emotionen ins Mikro. Wirkliche Party auf der Bühne fehlte aber leider größtenteils, da ist man eigentlich Anderes gewohnt. Mit einer fast ununterbrochen qualmender Fluppe im Mundwinkel brachte einzig der Bassist etwas Leben auf die Bretter, schonte sein Instrument aber auch beinahe so, dass kein fracktragender Orchestermusiker eine Träne hätte verdrücken müssen. Und so waren die HEARTBREAK ENGINES an diesem Abend erstaunlicherweise musikalisch weit überzeugender und zugleich irgendwie weniger unterhaltsam als erwartet.