Konzert:
Konzert vom 25.07.2013Das Headbangers Open-Air lockt jedes Jahr gute 2000 Traditionsmetaller in den hohen Norden Deutschlands. Der Mix aus großen Klassiker Bands, vergessenen Helden, spannenden Exoten und aufstrebenden Newcomern in Verbindung mit der einzigartigen Location machen das H.O.A. so speziell und besonders unter den vielen Sommerfestivals. Auch dieses Jahr wurde das H.O.A. seinem Ruf mehr als gerecht, und da auch das Wetter mitspielte (bis auf einen kurzen Regenbreak) konnte am Ende getrost ein positives Fazit gezogen werden. Aber der Reihe nach.Headbangers Open Air 2013 - Donnerstag
Für mich begann das diesjährige Headbangers Open Air mit den Speed Metal Helden von FORTÉ. Der Ohio-Vierer lieferte 1992 mit „Stranger Than Fiction“ einen Klassiker des straighten und doch recht technischen Speed Metals ab. Im neuen Jahrtausend wurde es dann still um FORTÉ. Letztes Jahr waren FORTÉ mit dem starken „Unholy War“ Album wieder da. Im Garten tauchten dann FORTÉ nicht mit David Thompson auf sondern mit der Stimme des legendären Debuts: James Randell (Ex-OLIVER MAGNUM). Und so bestand ein Großteil des Sets auch aus Songs des Debuts. „Time And Time Again“, „The Inner Circle“, „Digitator“ oder das alles zermalmende „Mein Madness“. Garniert wurde der Auftritt von ein paar aktuellen Sücken à la „Unholy War“. Größter Blickfang war Bassist Rev Ghames, welcher seinen Bass sowohl höchst virtuos als auch ebenso unkonventionell bediente. Muss man gesehen haben. FORTÉ selbst bewegten sich nahezu die gesamte Zeit auf der Überholspur und gaben Vollgas. Die einzigartigen Bass- und Gitarrenläufe, welche beim ersten Hören chaotisch anmuten müssen, gibt es so von keiner zweiten Band. FORTÉ sind im Endeffekt eine Cyber Speed Metal Variante von RAVEN. Hammer Show.
Nach einigen technischen Problemen starteten OVER KILL in ihren Headlinerset. Leider war trotz des extrem langen Soundchecks der Sound anfangs recht suboptimal. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass aus der P.A. nicht wirklich was heraus kam. Dies besserte sich zwar im Laufe des Auftritts. Richtig gut wurde der Sound an diesem Abend allerdings nicht mehr. OVER KILL selber waren gut aufgelegt und sind und bleiben auf der Bühne eine Macht. Bobby wusste seine Pappenheimer vor der Bühne zu nehmen: „Let me hear you…is that all? Sounds like Wacken you Posers….ahhh…now it’s sounds like HOA!!!!“. OVER KILL setzten auf Songs ihrer letzten beiden Alben (u.a. „Come An‘ Get It“, „Ironbound“, „Bring Me The Night“) und altbekannte und beliebte Standards wie „Rotten To The Core“, „Wrecking Crew“, „Hello From The Gutter“, „Elimination“ oder „Coma“. Einzig das selten gespielte „Who Tends The Fire“ versprühte einen Hauch Exklusivität. Obwohl OVER KILL „Dienst nach Vorschrift“ boten, war auch dieser Auftritt wieder ein Paradebeispiel für eine energiegeladene Thrash Metal Show. Das Publikum sah es ähnlich und dankte es den New Yorkern mit massig Crowdsurfern und „OVER KILL, OVER KILL“ Sprechchören. OVER KILL waren ein gelungener Abschluss des ersten Festivaltages.
