Konzert:

Headbangers Open Air 2008 - Freitag

Konzert vom 25.07.2008Der zweite Tag beginnt, wie es an einem HOA-Tag-zwo irgendwie üblich ist: Eine lokalere Band spielt vor nicht ganz so vielen Leuten. Und siehe da, irgendwie auch typisch für einen HOA-Opener: BLACK HAWK überzeugt mit eigentlich hausbackenem Kram. Aber Sänger Udo kann singen (er tut das ja nicht umsonst bei diversen Cover-Bands). Und auch der Rest der bereits 1981 in Mölln gegründeten Kapelle hat Freude trotz früher Uhrzeit und steckt damit die tapferen HOA-Bangerleins an. Auch, wenn sich der ein oder andere immer nur über klischee-beladene Textfragmente wie Suicide, Rock’n’Roll Hell, Black und Fire oder äußerst einprägsame Refrains lustig macht, so gelingt den Schleswig-Holsteinern ein ordentlich Aufgalopp in einen schönen Tag – nicht nur des Wetters wegen. Folgende Titel, darunter auch niegel-nagelneue, sorgen für Zustimmung, unter anderem ein Kiss-Cover:


Dragonride

Fire In The Night

C.B.F.H.

Suicide

Midnight Hero

Rock’n’Roll Hell

Fight At Night

Hellfire

Detroit Rock City

Song 10?



DEADLY BLESSING profitieren von der (vielerorts sehr bedauerten) Absage der deutschen Speed-Metal-Legende Paradox. Hier aber lag – laut Veranstalter - ein Attest über die schwere Krankheit Charly Steinhauers vor, es war also nix zu machen. Gute Besserung! Nur gut, dass die Band aus New Jersey bereit ist, nach dem Auftritt am Donnerstag, erneut auf die Bühne zu stiefeln. Sänger Childs liegt dem Vernehmen nach manches Mal daneben, die Musiker retten ihn aber aus der ein oder anderen, schwierigen Situation, genug Erfahrung haben sie ja alle Mann. Und so mausert sich die Muschpoke aus Maiden, Queensryche, alten Fates Warning zu einer hörenswerten, wenn auch nicht wirklich mitreißenden, US-Power-Metal-Vorführung. Die übrigens folgende Songs beinhaltete:


Search And Destroy

Bullets

Cry Of Medusa

Hand Of Fate

Hollow Eyes

“Utopia”

“Divided”

“Eternity”

Silent Madness



Plötzlich sind sie alle da. Also nicht nur die Australier von MORTAL SIN, sondern auch vor der Bühne versammelt sich sämtliches Fan-Volk. Ob es an den Auftritten während der Overkil-Tour lag, vermag ich nicht zu sagen, aber der Zuspruch nimmt euphorische Ausmaße an – wenn die Band früher so einen Erfolg gehabt hätte, hätte die Fangemeinde nicht so lange darben müssen. Meine Herren, was hat der Maggiflaschen-große Basser Andy Eftichiou einen Heiden-Spaß am Spielen, was für eine Bühnenpräsenz hat Mat Maurer immer noch (und wie viel Haar). Da er aber auch noch gut bei Stimme ist, gibt es einen wunderwasvonenergiegeladenen Thrash-Auftritt und das erste echte Hochlicht des noch jungen Tages. Unter anderem kloppten die Jungs aus New South Wales folgendes in die ausflippenden Hundertschaften:

Blood Death Hatred, Mayhemic Destruction, I Am Immortal, Deadman Walking.



Ach, watt war datt schön, Vinyl auf Neat Records. Da waren ja nicht nur Venom, sondern auch diese Iren von SWEET SAVAGE. Die Herren Ray Haller (seine Stimme klang wohltuend original), Trev Fleming, Ian 'Speedo' Wilson sowie Jules Watson kommen mit der unerhörten Leichtigkeit der Alters (und natürlich ohne Vivian Campbell) und mit ihrem Song: „Killing Time“, den Metallica weiland coverten. Natürlich ist das der Hit, aber auch „Feed For The Monster“ oder „Sweet Surrender“ rocken auf dem guten alten Weg der NWOBHM. Sie „nahmen auch keine Gefangenen“, während sie im „Auge des Sturms“ musizierten (jetzt mal song-metaphorisch geschrieben). Cool.



LETHAL sind wunderbar. Ohne Scheiß. Daran ändern auch die technischen Probleme gegen Ende des Konzerts nichts, auch nicht die hohe Stimme und auch nicht die etwas progressivere Ausrichtung der Songs. LETHAL können was und beweisen das eindrucksvoll. „Fire In Your Skin“? Haben sie immer noch, die Jungs aus Kentucky. Unglaublich, wenn jeder Sänger solche Eier hätte wie Mister Tom Mallicoat, dann könnten es viel mehr Bands mit einer höheren Stimme versuchen. Vielleicht doch noch mal ne alte Crimson-Glory-Scheibe rauspulen....



Jetzt zieht das HOA in den Krieg, im übertragenen Sinne, wie bestellt und abgeholt. AT WAR-Kamerad Sänger Paul Arnold kommt mit schusssicherer Weste auf die Bühne, die im Garten die Welt bedeutet – und es geht eindeutig rumpeliger zu als beim tödlichen Auftritt Minuten zuvor. Aber keineswegs schwächer, das Trio aus USA tritt die Schlacht an und gewinnt den Krieg souverän. Lebt von originalem Flair und Erinnerungen an „Retaliation Strike“ du „Ordered To Kill“ auf dem ach so ollen „New Renaissance Records“-Label und den damals schon recht dämlichen Armee-Verkleidungen. Dennoch, mit dem nötigen Abstand und der erwachsenen Coolness bringen sie das HOA auf ihre Seite. Kein Wunder, denn mit Songs „Do Or Die“, der wölfischen Ilsa, dem Hammer-Cover von den seelenverwandten Motörhead machen die drei aus Virginia Beach wenig falsch. Treffsicher eben – one Shot, one Kill, one Way!

Die einzelnen Schlachten hießen so:


Semper Fi

Ordered To Kill

Rapechase

Church And State

Mortally Wounded

Ilsa, She-Wolf of The SS

RAF

Creed Of Sniper

Dawn Of Death

The Hammer

Consicentious Objector

Eat Lead



Vom Schlachtfeld geht’s auf den Schlachthof von IMPALER Die Shock-Rock-Speed-Metaller aus Minnesota haben ein lustigen (wassertrinkenden) Tänzer dabei, der mit blutverschmierter Plastikschürze an eine Kreuzung aus Mad Butcher und Dancing Queen erinnert und der allgemein netten Show einen wahnwitzigen Anstrich verpasst – jedenfalls für ein paar Momente. Irgendwann nervt das Gezappel aber, zumal der doch recht konventionelle Speed der Amis doch nicht so recht vom bunten Treiben auf der Bühne ablenken mag, daran kann auch das Black-Sabbath-Cover „Hole In The Sky“ nix ändern. Auf allgemeine Zustimmung trifft hingegen der Auftritt der äußerst attraktiven Krankenschwester, die ihren Kollegen am Ende des Gigs behandelt. Ich weiß nicht, wie viele der freiwillig versicherten Fan-Anmeldungen schließlich bei der Dame bis ins Behandlungszimmer vorstießen...



DÉTENTE – eigentlich eine Sensation, dass sie auf dem HOA spielen, aber nicht wenige fürchten eine Blamage. Denn obwohl im fast originalen Line-Up angetreten, so fehlt naturgemäß die verstorbene Dawn Crosby. Würde Ann Boleyn (sonst bei Hellion, der Band) es schaffen, das Vakuum zu füllen? Schließlich verschaffte Dawns gerüttelt Maß an Wahnwitz der Band damals ihre Besonderheit. Um es vorwegzunehmen: Sie schafft es auf ihre Weise. Die Dreadlock-Dame tritt angenehm natürlich und sympathisch auf und ist stimmlich über jeden Zweifel erhaben. Songs wie „Russian Roulette“, „Losers“, „Shattered Illusions“ erinnerten einen daran, wie schade es war, dass es die Band aus Los Angeles mit „Recognize No Authority“ nur eine echte Scheibe herausbrachten – vielleicht bringt diese Reunion ja eine neue CD, nach diesem Auftritt muss den Fans jedenfalls nicht bange sein.



Ex-Wolfsbane-Mann BLAZE BAYLEY tritt jetzt unter ganzem Namen an und sieht immer noch aus wie ein Fernfahrer auf Toast. Das mindert natürlich seine stimmlichen Fähigkeiten in keinster Weise, zumal auch der abgeneigteste Fan hört, dass er zu Maiden passt, wie Bruce ins Flugzeug – wenn eben nur dieser Dickinson nicht wäre. Und so feiert das HOA die Ex-Jungfrau eisern ab, es gibt sogar Maiden-Titel zu hören – nur kennt kaum keiner der Umstehenden die beiden Scheiben, bei denen er mitwirkte, wirklich. Mag vielleicht am Song-Material seinerzeit gelegen haben. Unterm Strich ein unterhaltsamer Auftritt, den manch einer ziemlich göttlich findet. Das wiederum traf dann auch auf diese Songs zu:


Tenth Dimension

Ghost In The Machine

Ten Seconds

Alive

Identity

Kill And Destroy

Speed Of Light

Futureal

The Launch

Lord Of The Flies

Virus

Robot

Samurai

?

----------
Man On The Edge



SODOM sind dann der Headliner, es gibt immer noch Bier auf HOAwaii, zum Glück aber keine Songs des Side-Projects. Angelripper, stilecht im Tank-T-Shirt angetreten, wirkt dummerweise ein wenig lustlos, eigentlich unverständlich. Denn das Wetter ist immer noch schön und das HOA ist komplett vorrätig, um dem Ruhrpott-Urgestein die Ehre zu erweisen. Aber während Exodus am Vorabend den Auftritt dehnten, schmilzt die SODOM-Setlist beim genaueren Hinhören um ein paar Songs, schade eigentlich. Aber was das Trio sich ansonsten zusammenkloppt, das hat es mächtig in sich. Auch, wenn man die Band schon mögen muss, so sprühen Songs wie „Sodomy And Lust“ auch nach gefühlten hundert Jahren noch vor Charme und Esprit. Oder „Outbreak Of Evil“. Oder die herrlichen Ansagen, hach, einfach dufte. Wie eigentlich der ganze zweite Tag. Am Ende lag das an folgenden Songs, wie gesagt, nicht alle kamen unter den Hammer:


Blood On Your Lips

Outbreak Of Evil

Napalm In The Morning

Sodomy And Lust

City Of God

Surfin The Saw Is The Law

Blasphemer

M-16

Obsessed By Cruelty

Axis Of Evil

Agent Orange

Witching Metal

Ausgebombt

Among The Weirdcong

Remember The Fallen

Ace Of Spades

Bombenhagel





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