Konzert:

Headbangers Open Air 2007 - Freitag

Konzert vom 13.07.2007Schock nach der Anreise: Der Garten ist dicht. Letztlich aber angesichts des erhöhten Besucheraufkommens und einiger unverbesserlicher sicherlich auch ein verständlicher Entschluss des Veranstalters Thomas. Und die anfängliche Trauer weicht sogar einer gewissen Begeisterung, denn durch einige weitere Maßnahmen wirkt der gesamte Platz vor der neuen Bühne gewissermaßen entzerrt. Vor allem der unsägliche Poften mitten vor der Bühne ist verschwunden, die Bierpreise bleiben konstant bei 2 Euro, die Dixies konstant ungeputzt. Kurzum: Die größte Party am Garten steigt mit der gewohnten Gemütlichkeit. (memme)



Den Start machten am Freitag die Amis ETERNAL LEGACY, die mit ihrem sehr traditionellen Metal die ersten, wenn auch recht wenigen Leute aus dem Bett/vom Grill vor die Bühne locken konnten. Mit einem wirklich guten Gitarrensound und nicht minder starken Songs der Marke "Metal Anvil" legten die Jungs einen sehr soliden Auftritt hin, der zusätzlich von den hohen Schreien von Sänger Jason Vanek gekrönt wurde. Eine waschechte Party ging hier noch nicht ab, aber als Opener machten ETERNAL LEGACY eine beachtliche Figur! (do)



Die ebenfalls aus den USA stammenden KAOS sollten die letzten Schlafmützen mit ihrem Bay Area-Thrash Metal aus den Hütten knüppeln, doch mehr als ein laues Abziehbild solcher Größen wie EXODUS oder HEATHEN war nicht drin. Zwar machte die Band keinen schlechten Job, aber die offensichtlichen Parallelen zu diversen Größen (auch PRIEST und die allmächtigen SLAYER wurden öfter zitiert) ließen zumindest bei mir nicht viel mehr als ein anerkennendes Kopfmitnicken zu. Aber natürlich gab es auch hier wieder einige echte Maniacs, die die Thrasher gebührend empfingen und ordentlich Bambule machten. (do)



Die Australier RAVEN BLACK NIGHT sollten nun die Classic Rocker des Festivals motivieren, zu ihrem sehr stark von LED ZEPPELIN und DEEP PURPLE inspirierten Sound abzugehen, was auch einige taten, aber ansonsten konnte die sehr steif agierende Truppe nicht viele Metaller ansprechen, obwohl sich ein kraftvoller Sänger in der Band befand. Kein wirklich schlechter Gig, aber für die meisten Leute, gerade die jüngeren, vielleicht eine Ecke zu ruhig und "konservativ". (do)


Die Italiener KALEDON konnten dann mit ihrem Epic Fantasy Metal auch keine Bäume ausreißen. Das Keyboard war schon von weitem zu hören, was viele Besucher veranlasste, eben jenes Weite zu suchen. Auch der sehr hohe Gesang von Alex Mele war nicht wirklich das, was der "echte" Metaller am späten Nachmittag hören wollte. Es mag zwar schwächere Bands dieses Genres geben, aber die echten Highlights sollten an diesem Tage noch folgen ...(do)
... und eines davon nannte sich BEYOND FALLEN, stammt aus Pennsylvania und heizte mit ordentlich Power Metal grob in der Schnittmenge aus EXCITER und METAL CHURCH ein. Joe Karavis ist ein sehr starker Frontmann, der die "Massen" erstmals an diesem Tag richtig mobilisieren konnte. Da wunderte es auch nicht, dass der wie üblich auf zwei alten Regentonnen aufgebaute Merchandise-Stand der Band nach dem Gig rege heimgesucht wurde und die Band guter Dinge war, weil sie zuvor ordentlich abgeräumt hatte. (do)


Zum "hundertsten Mal" auf dem Headbangers Open Air: PARAGON aus Hamburg. Macht aber nix, denn live sind die Jungens mit ihrem echten, britischen und schweren Stahl einfach eine Bank. Sie posen um die Wette, was das Zeug hält, manchen gefällt´s, manchem stößt das Rockstargepose vor allem des Sängers Buschi eher sauer auf. Was indes nichts an den Live-Qualitäten des old-schoolig geprägten Auftritts ändert. "Armies Of The Tyrants" ist ein amtlicher Opener, den "Warrior Of Ice" von "Final Command" hatte ich (bewusst) lange nicht mehr gehört. Und Manowar als Abschluss geht immer. Alles wie immer also? Neee! Während Buschi, Martin und Günni um die Wette musizieren, Christian hinten alles im "Gripp" hat , steht ein fast schüchterner Dirk Seifert mit seinem Bass auf der Bühne. Der neue Mann und Freund der Band, für Jan Bünning gekommen, spielt solide, in Sachen Stage-Acting aber gilt es noch etwas nachzulegen. (memme)

Setlist

Armies Of The Tyrant

Dragon´s Flight

Reign Of Fear

Legions Of Metal

Across The Wastelands

Thunderstorm

Warriors Of Ice

Breaking Glass

Impaler

The Gods Made Heavy Metal




WARNING SF Woher kenn´ich den denn? "Ich bin Jon von Ulysses Siren", gibt der massive Mann freundlich zu Protokoll. Uups. Na jedenfalls überzeugten die im vergangenen Jahr an gleicher Stelle - jetzt tun es die Kalifornier es "US" gleich. "WSF" sorgen für mächtig Atmosphäre, haben mit denm Songs von "Aftermath" (das Titelstück ist der Hammer), dem neuen "The Hammer" (auch Hammer) und der (nicht von allen erkannten) kongenialen Fassung des Savatage-Klassiker "City Beneath The Surface" (Super-Hammer!) absolute Hammersongs im Programm. Warum nennen die sich eigentlich nicht "Hammer SF"? (memme)


Setlist

Intro

Road Death

Thunderhead

Sounds Of Armageddon

Neo-Nightmare

Happy Doomsday

Aftermath

City Beneath The Surface

The Hammer

Fall Upon Your Knees

Not A Chance In Hell

The Noose



VENGEANCE
Die Holländer VENGEANCE um Sänger und Gründungsmitglied Leon Goewie waren danach die nächste Band, die eine ordentliche Meute vor der Bühne versammeln konnte. Zwar war das ehemals berühmteste Mitglied der Truppe, Mastermind Arjen Lucassen, nicht mit von der Partie, doch das störte den rockenden Mob herzlich wenig. Besonders die coole Performance des Fronters Goewie war erste Sahne, aber auch der Rest der Band zockte seine erstklassige Schippe Melodic Metal mit viel Spielfreude herunter, was VENGEANCE neben den ebenfalls sehr starken PARAGON zum absoluten Highlight dieses Tages machte. (do)


Wie macht man alten Männern eine Freude? Genau, der Festivalveranstalter bucht SINNER und lässt sich "Born To Rock You" sowie "Germany Rocks" zusichern - alles wird prima. Mat "Matze, Matze, Matze Lasch" Sinner grinst über beide Pausbacken ob der eleganten Stimmung auf dem Platz am Garten, der stets freundliche Sperling fliegt nur so über seine Gerätschaften - mit den Armen, Leimsen an der Gitarre übertreibt ein bisschen das Rock´n´rollige Gepose, rennt vielleicht ein wenig zu viel herum, während sich der kurzhaarige Henny Wolter cooler zeigt und sich über den Thunderhead-Klassiker "Satisfied" freut - vielleicht das Motto dieses Auftritts. Die Fans recken die Fäuste, holen Luft-Bässe und Gitarren raus, schreien wie dolle Deutschland rockt und so - und freuen sich nen Ast. Prima Auftritt, daran ändert auch das unsägliche Idol-Machwerk "Rebel Yell" wenig. (memme)

Setlist

Comin´ Out Fighting

The Other Side

When Silence Falls

Danger Zone

Born To Rock You

Diary Of Evil

Satisfied

Knife In My Heart

Higher Level Of Violence

Judgement Day

Germany Rocks

Rebel Yell

---

Badlands

Rage Of A Hurricane



Den Tagespreis für die hässlichste Band gewannen ohne Zweifel die kultigen Amis HALLOWEEN, die von einigen Besuchern im Vorfeld sogar für die deutschen HELLOWEEN gehalten wurden. Die "Heavy Metal Horror Show" des Quintetts wirkte gerade zu der späten Stunde herrlich schräg und irgendwie natürlich auch witzig, denn die Band versprühte mit ihrem obkuren Outfit und der kauzigen Performance einen ähnlichen Charme wie einst die Holländer VORTEX auf dem Festival. Aber ähnlich wie bei VENGEANCE konnten nur die beinharten 80er-Metaller (die erwartungsgemäß nicht wenig waren) diese Jungs gebührend abfeiern, da man hierzulande in den letzen Jahren nur wenig aktiv gewesen war. Hoffentlich steigt der Bekanntheitsgrad von HALLOWEEN durch ihr für 2007 angekündigtes Album "Territory" und den Soundtrack-Beitrag "Where Is Michael?" zum neuen "Halloween"-Streifen von Rob Zombie? (do)


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