Headbangers Open Air 2004 - Brande-Hörnerkrichen, Samstag

Setlist METAL WITCH:
Ready To Burn
Kiss My Ass
Believe
Ladies In Black
Hammer On Anvil
The Curse Of The Wolf
Ghost
D - Train
Metal Witch
Fight In The Darkness
Weapons
Devil
Eine Stunde danach waren dann die Bremer Fischköppe ETERNAL REIGN an der Reihe, die mit ihrem Old School Power Metal ganz gut punkten konnten, ohne jedoch Jubelarien ausbrechen zu lassen. Die größte Stimmung kam auf, als Sänger Dirk Stühmer mit den Worten "Wer von Euch kennt "Soldiers Of The Night" von VICIOUS RUMORS?" eine coole Coverversion anstimmte, aber leider konnte ich, wie auch bei den nachfolgenden BLOODSTAINED, nicht die gesamte Show sehen.
Setlist ETERNAL REIGN:
Gates To Infinity
Light The Light
Perfect Crime
Into My Own Hands
Blistering Winds
Drex Of Society
Forbidden Path
Nightstalker
Inner Strength
(do)
BLOODSTAINED, die griechischen Power Metaller machten ebenfalls eine nette Party los und hatten mit "Rebellion" von Grave Digger auch eine mehr als gut ankommende Kofferversion im Gepäck. Außerdem schwenkten die Fans griechische Fahnen, und die Band-Member zeigten sich stolz wie Bolle, bedankten sich tüchtig für die engagierten Publikumsreaktionen und damit irgendwie auch erneut für Otto.
Tja, und dann machte der geneigte Fan einen weiteren, wertvollen Länderpunkt. Denn
FORSAKEN kommen aus Malta, spielen Doom in noch besserer Candlemass-Qualität und haben mit der 2002er-Scheibe "Iconoclast" eine Götterveröffentlichung am Start. Und so spielten sie auf, imponierten allein schon durch ihre göttliche Langsamkeit und ihren Groove. Und als die beinahe 14 Jahre lang musizierenden Malteser auch noch "Dark Reflections" coverten, da müssten alle gewusst haben, dass sie gerade die Nachfolger der schwedischen Doomster gehört hatten. Candlemass war einmal, die Zukunft gehört FORSAKEN
Von der klitzekleinen Insel im Mittelmeer ging’s wieder zurück in die norddeutsche Provinz. Die truesten der Truen, Sir Lord Doom und Gefolge betraten die Bühne. RITUAL STEEL. Eine Band die spaltet as fuck und das auch ganz gerne macht. Ich fand es längst nicht so schlimm wie erwartet, natürlich verharren die rituellen Steelisten häufig Standards, andererseits transportieren sie viel Ehrlichkeit und Street Credibility. Kritiker würdigen das wohl eher als Engstirnigkeit. Egal, die Jungs bewiesen Humor, schwangen auch den Schrubber und spielten vor allem echt groovige Songs. So stumpf wie viele sagen sind die Jungs gar nicht, die Songs der neuen Scheibe "Blitz Invasion" überraschten jedenfalls mit einem gehörigen "Epic"-Anteil iin der sonstigen Allerwelts-Power. Überraschung und Spaß dabei!
FIST , United Kingdom, NWOBHM. Das sind die Fakten. Und Fakt ist auch, dass die Herrschaften noch alter und noch dicker sind, als viele der ehedem nicht gerade jungen Fans. Doch die Faust von der Insel beweist, dass Alter und gewicht nicht vor Metal-Schönheit schützen. Die Jungs machten uns den Metal-Boogie, lockten sogar
strenge Terrassen-Sitzer nach vorn. Und sie belohnten das Publikum zwar mit recht bewegungsarmem Stage-Acting, dafür aber mit dem ultimativen Groove, den nur alte Männer spielen können. Goil, besser als die Fußball-Nationalmannschaft mit drei Löwen auf der Brust.
Setlist FIST
Name Rank
Axeman
Vamp
1% ers
Never Get Me Up
Terminus
Brain Damage
SS Giro
Big Rig
Auf DESASTER, Koblenz’ mörteligsten Poser from Hell, hatten nicht nur die Fans der etwas härteren Gangart massivst gewartet. Nein auch der Regengott wollte sich die härteste Bands des Billings nicht entgehen lassen. Die startete kurzerhand mit dem Titelstück von "Divine Blasphemies" und gab sich trotz der Himmelsflut keine Blöße. Sie hämmerten in bester Street-Slayer-Manier über die Holzbühne, posten wie es sich für das totale DESASTER gehört und steckten auch noch ein neues Stück in bester Band-Tradition vor. Daumen hoch für die deutschen Vorzeige-Thrash-Blacker. Klasse und viel lauter als Slayer.
Da konnten die Schweden von OVERDRIVE bei mir nur noch verlieren. Durchschnittliche Metal-Songs, nerviger Sänger, angestrengtes Stage-Acting. Das Beste an der Kapelle ist das Logo, sorry , irgendwer war hier zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Wahrscheinlich ich, denn viele blieben und hatten ihren Spaß.
Der Trank aus dem die Besserung ist, das ist zum einen Bier, zum anderen aber auch ELIXIR. Nicht, dass sie besonders besondere Musik machen. Aber irgendwie haben die Herrschaften den Metal verinnerlicht, den britischen. Sie vermitteln den Spaß auf der Bühne, übertragen ihn auf die inzwischen getrocknete Horde und rocken zusammen mit der Crowd wie eine Double-Bass-Trommel bei Lombardo.
Metal Trance - Intro
Visions Of Darkness
Pandora’s Box
Hold High The Flame
The Idol
Death Dealer
Son Of Odin - Intro
Son Of Odin
Born Loser
Sovereign Remedy
Treachery
(memme)
Mit nur einem absoluten Kultwerk, "Irae Melanox” aus dem Jahre 1988, im Rücken, wagten die Italiener ADRAMELCH auf dem "Headbangers” einen Comebackversuch. Gerade bei diesen "ausgegrabenen" Bands weiß man nie, was man erwarten soll, aber die Proggies zogen sich gut aus der Affäre, auch wenn man über den Gesang zwiespältige Meinungen vernehmen konnte. ADRAMELCH waren die einzige Frickelband (obwohl sooo viel gar nicht gefrickelt wurde) des Festivals und eine angenehme Abwechselung, zumal deren Fans sichtlich erfreut waren, nach all den Jahren neues Material von den Jungs zu hören. Ein guter Gig; die Band legte sich mächtig ins Zeug, der Gitarrensound war schön knarzig, und der Sänger wirkte zwar etwas "gelackt" mit seiner Sonnenbrille und seinen zappeligen Posen am Mikroständer, machte seinen Job meiner Meinung nach aber absolut ok. Hoffentlich war es nicht das Letzte, was wir von den Jungs gehört haben…(do)
Mit den holländischen Urgesteinen von VORTEX kommen nicht nur derzeitige Vielspieler zum HOA, sondern auch eine absolut sehenswerte und sympathische Band nach Brande. Und sie machen auch noch prima Mucke. Dabei verbraten sie vom Corpsepaint über den Dickbauch bis hin zum böse-guckenden Flugobjekt am oberen Rand der Bühne jegliche Metal-Klischees. Allerdings so, dass das Augenzwinkern nicht zu übersehen ist und der Humor nicht zu kurz kommt. Und wenn ein ganzes Festival bei einer Band dann auch noch so abgeht haben sie um einen ihre späte Position am Billing vollauf gerechtfertigt und kommen jederzeit wieder kommen am Besten gleich nächstes Jahr. (memme)
Mit (wie immer) leichter Verspätung betraten gegen null Uhr BREAKER die Bühne, die neben neuen Songs auch einen neuen Sänger präsentierten, der wirklich aus sich heraus ging. "You crazy German Metal Maniacs", rief er mehrmals durchs Mikro und ließ verlauten, dass er solche Fans wie die deutschen noch nie zuvor erlebt habe. Und zu Recht: die Meute feierte die zurückgekehrten Söhne nach allen Regeln der Kunst ab, die, außer mit neuen Werken, natürlich mit alten US Metal - Classix von "Get Tough" und der "Accept" - EP aufwarteten. Jedenfalls ließ es sich der Fronter nicht nehmen, ganze drei (!!!) Mal mit Anlauf ins Publikum zu springen, das ihn stets bis zum Ende der Menge trug. Nicht nur, dass er sich bei seiner Rumhampelei auf den Brettern hätte verletzen können (es war ein paar Mal, aufgrund der engen Bühne, richtig knapp…), einmal sprang er dem Verfasser dieser Zeilen fast ins Gesicht. Das hätte aber symbolisch für den gesamten Gig gestanden: Metal in the Face… (do)
HIRAX machten immer schon ganz eigene Musik. Und haben mit Katon de Pena einen äußerst charismatischen Frontmann. Und wie es der Zufall so will auch noch die neue Scheibe "The New Age Of Terror" im Gepäck. Beste Voraussetzungen für einen amtlichen Headliner-Gig. Der im Großen und Ganzen gelang. Zwar waren viele Party-Animals nicht mehr unbedingt Herren ihrer Sinne, aber, dass da eine energische Band auf der Bühne stand, das bekam auch der voll-gesoffenste Metaller mit. Und nahmen teil am Massaker der Unschuldigen. Hossa, die Gartenfee. Danke.
Intro - Massacre Of The Innocent
Blind Faith
The New Age Of Terror
Hate, Fear And Power
Hostvile Territory
Destroy
Broken Neck
El Diablo Negro
Killswitch
Demon’s Evil Forces
Suffer
Barrage Of Noise
Walk With Death
The Plague
Mouth Sewn Shut
Bombs Of Death
Into The Ruins
Unleash The Dogs Of War
Randnotizen zum Festival lesen