Konzert:

Headbangers Open Air 2004 - Brande-Hörnerkrichen, Samstag

Konzert vom 10.07.2004Den Samstag durften dann die Gewinner des Bandwettbewerbs im "Headbangers Ballroom”, METAL WITCH, eröffnen. Es war schon klar, dass viele Banger noch im Koma lagen und den Gig der Jungs eher als "kleine Aufwärmübung" abtaten, doch die paar Leute, die sich zur frühen Morgenstunde um 12 Uhr eingefunden hatten, wurden mit richtig geilem Heavy Rock belohnt. Besonders Sänger Kay Rogowski erwies sich in seinem coolen Lederoutfit als echt agiler und stimmgewaltiger Fronter, der gut Stimmung machte ("Der nächste Song ist für die Mädels gedacht - "Ladies In Black"") und die fett herüber geschmetterten Mitbang - Stampfer veredelte. Insgesamt waren METAL WITCH meiner Meinung nach eine der besten Bands am Samstag. Echt klasse.


Setlist METAL WITCH:


Ready To Burn


Kiss My Ass


Believe


Ladies In Black


Hammer On Anvil


The Curse Of The Wolf


Ghost


D - Train


Metal Witch


Fight In The Darkness


Weapons


Devil



Eine Stunde danach waren dann die Bremer Fischköppe ETERNAL REIGN an der Reihe, die mit ihrem Old School Power Metal ganz gut punkten konnten, ohne jedoch Jubelarien ausbrechen zu lassen. Die größte Stimmung kam auf, als Sänger Dirk Stühmer mit den Worten "Wer von Euch kennt "Soldiers Of The Night" von VICIOUS RUMORS?" eine coole Coverversion anstimmte, aber leider konnte ich, wie auch bei den nachfolgenden BLOODSTAINED, nicht die gesamte Show sehen.

Setlist ETERNAL REIGN:


Gates To Infinity


Light The Light


Perfect Crime


Into My Own Hands


Blistering Winds


Drex Of Society


Forbidden Path


Nightstalker


Inner Strength


(do)




BLOODSTAINED, die griechischen Power Metaller machten ebenfalls eine nette Party los und hatten mit "Rebellion" von Grave Digger auch eine mehr als gut ankommende Kofferversion im Gepäck. Außerdem schwenkten die Fans griechische Fahnen, und die Band-Member zeigten sich stolz wie Bolle, bedankten sich tüchtig für die engagierten Publikumsreaktionen und damit irgendwie auch erneut für Otto.



Tja, und dann machte der geneigte Fan einen weiteren, wertvollen Länderpunkt. Denn
FORSAKEN kommen aus Malta, spielen Doom in noch besserer Candlemass-Qualität und haben mit der 2002er-Scheibe "Iconoclast" eine Götterveröffentlichung am Start. Und so spielten sie auf, imponierten allein schon durch ihre göttliche Langsamkeit und ihren Groove. Und als die beinahe 14 Jahre lang musizierenden Malteser auch noch "Dark Reflections" coverten, da müssten alle gewusst haben, dass sie gerade die Nachfolger der schwedischen Doomster gehört hatten. Candlemass war einmal, die Zukunft gehört FORSAKEN



Von der klitzekleinen Insel im Mittelmeer ging’s wieder zurück in die norddeutsche Provinz. Die truesten der Truen, Sir Lord Doom und Gefolge betraten die Bühne. RITUAL STEEL. Eine Band die spaltet as fuck und das auch ganz gerne macht. Ich fand es längst nicht so schlimm wie erwartet, natürlich verharren die rituellen Steelisten häufig Standards, andererseits transportieren sie viel Ehrlichkeit und Street Credibility. Kritiker würdigen das wohl eher als Engstirnigkeit. Egal, die Jungs bewiesen Humor, schwangen auch den Schrubber und spielten vor allem echt groovige Songs. So stumpf wie viele sagen sind die Jungs gar nicht, die Songs der neuen Scheibe "Blitz Invasion" überraschten jedenfalls mit einem gehörigen "Epic"-Anteil iin der sonstigen Allerwelts-Power. Überraschung und Spaß dabei!



FIST , United Kingdom, NWOBHM. Das sind die Fakten. Und Fakt ist auch, dass die Herrschaften noch alter und noch dicker sind, als viele der ehedem nicht gerade jungen Fans. Doch die Faust von der Insel beweist, dass Alter und gewicht nicht vor Metal-Schönheit schützen. Die Jungs machten uns den Metal-Boogie, lockten sogar
strenge Terrassen-Sitzer nach vorn. Und sie belohnten das Publikum zwar mit recht bewegungsarmem Stage-Acting, dafür aber mit dem ultimativen Groove, den nur alte Männer spielen können. Goil, besser als die Fußball-Nationalmannschaft mit drei Löwen auf der Brust.


Setlist FIST

Name Rank

Axeman

Vamp

1% ers

Never Get Me Up

Terminus

Brain Damage

SS Giro

Big Rig



Auf DESASTER, Koblenz’ mörteligsten Poser from Hell, hatten nicht nur die Fans der etwas härteren Gangart massivst gewartet. Nein auch der Regengott wollte sich die härteste Bands des Billings nicht entgehen lassen. Die startete kurzerhand mit dem Titelstück von "Divine Blasphemies" und gab sich trotz der Himmelsflut keine Blöße. Sie hämmerten in bester Street-Slayer-Manier über die Holzbühne, posten wie es sich für das totale DESASTER gehört und steckten auch noch ein neues Stück in bester Band-Tradition vor. Daumen hoch für die deutschen Vorzeige-Thrash-Blacker. Klasse und viel lauter als Slayer.



Da konnten die Schweden von OVERDRIVE bei mir nur noch verlieren. Durchschnittliche Metal-Songs, nerviger Sänger, angestrengtes Stage-Acting. Das Beste an der Kapelle ist das Logo, sorry , irgendwer war hier zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Wahrscheinlich ich, denn viele blieben und hatten ihren Spaß.



Der Trank aus dem die Besserung ist, das ist zum einen Bier, zum anderen aber auch ELIXIR. Nicht, dass sie besonders besondere Musik machen. Aber irgendwie haben die Herrschaften den Metal verinnerlicht, den britischen. Sie vermitteln den Spaß auf der Bühne, übertragen ihn auf die inzwischen getrocknete Horde und rocken zusammen mit der Crowd wie eine Double-Bass-Trommel bei Lombardo.


Metal Trance - Intro

Visions Of Darkness

Pandora’s Box

Hold High The Flame

The Idol

Death Dealer

Son Of Odin - Intro


Son Of Odin
Born Loser

Sovereign Remedy

Treachery

(memme)




Mit nur einem absoluten Kultwerk, "Irae Melanox” aus dem Jahre 1988, im Rücken, wagten die Italiener ADRAMELCH auf dem "Headbangers” einen Comebackversuch. Gerade bei diesen "ausgegrabenen" Bands weiß man nie, was man erwarten soll, aber die Proggies zogen sich gut aus der Affäre, auch wenn man über den Gesang zwiespältige Meinungen vernehmen konnte. ADRAMELCH waren die einzige Frickelband (obwohl sooo viel gar nicht gefrickelt wurde) des Festivals und eine angenehme Abwechselung, zumal deren Fans sichtlich erfreut waren, nach all den Jahren neues Material von den Jungs zu hören. Ein guter Gig; die Band legte sich mächtig ins Zeug, der Gitarrensound war schön knarzig, und der Sänger wirkte zwar etwas "gelackt" mit seiner Sonnenbrille und seinen zappeligen Posen am Mikroständer, machte seinen Job meiner Meinung nach aber absolut ok. Hoffentlich war es nicht das Letzte, was wir von den Jungs gehört haben…(do)



Mit den holländischen Urgesteinen von VORTEX kommen nicht nur derzeitige Vielspieler zum HOA, sondern auch eine absolut sehenswerte und sympathische Band nach Brande. Und sie machen auch noch prima Mucke. Dabei verbraten sie vom Corpsepaint über den Dickbauch bis hin zum böse-guckenden Flugobjekt am oberen Rand der Bühne jegliche Metal-Klischees. Allerdings so, dass das Augenzwinkern nicht zu übersehen ist und der Humor nicht zu kurz kommt. Und wenn ein ganzes Festival bei einer Band dann auch noch so abgeht haben sie um einen ihre späte Position am Billing vollauf gerechtfertigt und kommen jederzeit wieder kommen am Besten gleich nächstes Jahr. (memme)



Mit (wie immer) leichter Verspätung betraten gegen null Uhr BREAKER die Bühne, die neben neuen Songs auch einen neuen Sänger präsentierten, der wirklich aus sich heraus ging. "You crazy German Metal Maniacs", rief er mehrmals durchs Mikro und ließ verlauten, dass er solche Fans wie die deutschen noch nie zuvor erlebt habe. Und zu Recht: die Meute feierte die zurückgekehrten Söhne nach allen Regeln der Kunst ab, die, außer mit neuen Werken, natürlich mit alten US Metal - Classix von "Get Tough" und der "Accept" - EP aufwarteten. Jedenfalls ließ es sich der Fronter nicht nehmen, ganze drei (!!!) Mal mit Anlauf ins Publikum zu springen, das ihn stets bis zum Ende der Menge trug. Nicht nur, dass er sich bei seiner Rumhampelei auf den Brettern hätte verletzen können (es war ein paar Mal, aufgrund der engen Bühne, richtig knapp…), einmal sprang er dem Verfasser dieser Zeilen fast ins Gesicht. Das hätte aber symbolisch für den gesamten Gig gestanden: Metal in the Face… (do)



HIRAX machten immer schon ganz eigene Musik. Und haben mit Katon de Pena einen äußerst charismatischen Frontmann. Und wie es der Zufall so will auch noch die neue Scheibe "The New Age Of Terror" im Gepäck. Beste Voraussetzungen für einen amtlichen Headliner-Gig. Der im Großen und Ganzen gelang. Zwar waren viele Party-Animals nicht mehr unbedingt Herren ihrer Sinne, aber, dass da eine energische Band auf der Bühne stand, das bekam auch der voll-gesoffenste Metaller mit. Und nahmen teil am Massaker der Unschuldigen. Hossa, die Gartenfee. Danke.



Intro - Massacre Of The Innocent

Blind Faith

The New Age Of Terror

Hate, Fear And Power

Hostvile Territory

Destroy

Broken Neck

El Diablo Negro

Killswitch

Demon’s Evil Forces

Suffer

Barrage Of Noise

Walk With Death

The Plague

Mouth Sewn Shut

Bombs Of Death

Into The Ruins

Unleash The Dogs Of War





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