Konzert:

Headbangers Open Air 2003 - Samstag

Konzert vom 12.07.2003Nach einem kleinen Frühstück und einer Menge Kaffee ging es am Samstag bereits um 12 Uhr mit den Schweizern Emerald weiter. Offensichtlich hatten noch einige Metalheadz mit den Folgen des Bier- und Met-Konsums der vergangenen Nacht zu kämpfen, denn der Innenhof füllte sich erst langsam und des öfteren hörte man die Frage nach Aspirin?



EMERALD starteten mit "Calling The Knights" gleich powervoll los und ließen die Kopfschmerzen in den Hintergrund rücken. Das ist Metal, der mein Herz doch gleich höher schlagen lässt. Mit wahrer Spielfreude kommen die Songs "Until Freedom Returns", "Across The Sea" oder "Tears Of A Warrior" einfach super rüber und die schon wachen Metaller dankten es am Ende der Show nach der wirklich gelungenen Umsetzung der Hymne "Medieval Steel" . (tennessee)

Ich fand es so was von erstaunlich, dass die Schweizer einen 20-Menschen-Fanklub mitbrachten, die das Merchandise übernahmen, mit großen Augen versuchten, die ein oder andere Scheibe ans Publikum zu verticken und dafür gleich 15 Stunden Fahrt (einfach!) auf sich genommen hatten. Respekt, That’s metal!(memme)



Die Koblenzer Band METAL INQUISITOR hat sich mit Ihrem Debüt "The Apparition" und einigen Auftritten in Süd- und Mitteldeutschland bereits einen Namen gemacht und hat nach diesem Gig sicher auch in Norddeutschland viele neue Anhänger gefunden. Mit Songs wie "Take Revenge", "Zombie Driver", "Daze of Avalon" heizten sie so richtig ein und brachten mit dem letzten Song der Setlist "Bernardo Gui" die Menge soweit, dass sie die erste Zugabe des Tages spielten. Eine mehr als gelungene Show, die auch mich sicher noch in den Plattenladen treiben wird (tennessee)

"Leck mich am Arsch" staunte der Sänger der Süddeutschen namens El Rojo über die erstaunlich enthusiastischen Publikumsreaktionen. True-es Metall für true-e Bürger. Sehr cool. (memme)



Während die Sonne immer wärmer Sonne wurde, begannen um 14 Uhr die Schweden CRYONIC TEMPLE ihr Set. Leider habe ich von der Band nicht allzu viel mitbekommen, da sich mein Magen meldete und ich die Nackensteaks vom Grill einfach zu verführerisch waren. Sorry. (tennessee)

Ich war mir nicht sicher, dass die Herren aus dem Norden überhaupt etwas von ihrem Gig mitbekommen. Schließlich bewiesen sich die netten Jungs am Abend zuvor als ausgemachte Bierliebhaber mit großem Durchhaltevermögen. Aber weit gefehlt. Sie sorgten abermals für Wahrheit. "Die beiden Opener ihrer Scheibe Chapter 1 ("Heavy Metal Will Never Die" und "Metal Brothers" waren textlich und musikalisch Programm.(memme)


Mit der Band "Killer" ging es dann um 15 Uhr weiter, deren Name mir noch aus den 80ern ein Begriff war und dessen drittes Album "Shockwaves" damals häufiger bei uns gespielt wurde. Ich gebe zu, ich war ein wenig erstaunt, als ich da einen Keyboardsound vernahm, da ich das fünfte und erst im Mai veröffentlichte Album noch nicht gehört hatte. Die neuen Songs sind dadurch einiges melodischer, jedoch ohne die "Killer-Identität" zu verlieren. Auffallend war auch die Länge der Songs. Der Opener "Broken Silence" von 6.30 Minuten wurde noch übertroffen von den Songs "Land Of The Pharaoh" und "Chuppacabra", die mir jedoch sehr gut gefielen und dessen Länge auch nicht auf die Nerven ging, was ja schon mal schnell passieren kann. Ein tolles Comeback der Belgier. (tennessee)

Mit Verlaub: Da gehe ich nicht konform. KILLER waren vielleicht sogar die Enttäuschung des Festivals. Nicht, dass sie wirklich schlecht waren. Aber das Motörhead-Feeling vergangener Tage war so gut wie verflogen, und dass mit den Titelstücken der ersten drei Alben nur ein historisches Medley ("Redady For Hell", "Wall Of Sound", "Shockwaves") zustande kam, war für viele schon schade. Da änderte auch das coole Auftreten des Gründungsmitglieds Shorty und seiner Mitstreiter wenig. So fiedelten sie bei einem Song sogar minutenlang im Zuschauerraum. (memme)


Mit den Südtirolern SKANNERS" kam für mich (und nach diversen Gesprächen mit anderen nach dem Set) wohl eine der besten Bands des Festivals auf die Bühne! Mit Power/Speed-Metal vom Feinsten und einer perfekten Bühnenshow brachten Sie das Volk ordentlich zum Schwitzen. "Minister Of Fear", "Evil Spell" oder der Song des gleichnamigen Albums "Flagellum Dei" ließen kaum noch jemanden ruhig sein Bier trinken oder stehen. Richtig geil! Ein Name, den man sich merken muss! (tennessee)


Dem langsam triefenden Shirts wurde mit der nachfolgenden Band FINAL BREATH" keine Zeit zum Trocknen gegeben. Mit ihrem etwas ausgefalleneren DeathMetal und dem Beginner "Mind Explosion" wurden erneut die Häupter geschüttelt, gleich übergehend in "Sociopathically Insane" (bin ich froh, dass ich das nicht singen muß) und "Killed By Lust". Bei "To Live and to Die" sang die erste Reihe links geschlossen mit und es war irgendwie schade, dass nach neun Songs schon wieder Ende war. (tennessee)

Thrash, ich finde es ist mehr Thrash, aber egal. Geil isses auf jeden Fall. "To Live And To Die" - Cannabis-Liebhaber und bemitleidenswerter Bayer Eumel singt, springt und hüpft wie von der Trantel gestochen, die ganze Band aus dem Raum Würzburg sprüht vor Spielfreude und - oh Wunder - kann die Treu-Metaller mit ihrem für diesen Nachmittag doch etwas gewagten Stil so richtig aus der Reserve locken. Fazit: des Death-Thrash-Chaos: Reissender Merch-Absatz, viele begeisterte Nachfragen auf der Homepage und zwei restlos glückliche, biertrinkende Seppels in der Nacht (Drummer Heiko und EvilChuck-Look-alike Jörg (Gitarre). (memme)


Gegen 18.00 Uhr betraten die Italiener THUNDERSTORM die Bühne, die von vielen als eine der besten neuen Doombands in Europa betitelt werden. Einflüsse wie Candlemass, Black Sabbath und Trouble sind auf Ihrem Killerdebüt-Album "Sad Symphony" nicht zu überhören und auch Ihr aktuelles Album "Witchunter Tales" ist wieder richtig eingeschlagen. So war es nicht anders zu erwarten, dass sie auch auf diesem Open Air die Fans des Doom mitreißen würden und auch viele andere. Gute Show, nichts zu meckern. (tennessee)


Anschließend enterten die Lokalmatadoren PARAGON die Bühne. Die Hamburger sind zum fünften Mal auf dem Festival dabei. In den ersten Jahren noch unbekannter, machten sie sich mit den Alben "Steelbound", sowie "Law Of The Blade" einen Namen und haben gerade den Nachfolger "The Dark Legacy" geschmiedet. Nachdem ich sie im letzten Jahr im Vorprogramm von Saxon in Lübeck gesehen hatte, freute ich mich schon sehr, da ich alle anderen Gigs irgendwie verpasst hatte. Gestartet wurde mit "Legacy", "Armies" und "Law Of The Blade". Für den kurzfristigen Einsprung des Aushilfsgitarristen sind auch kleine Fehler zu verzeihen, die der Partystimmung sicher keinen Abbruch taten, im Gegenteil. Mit "Steelbound", "Thunderstorm" und "Into the black" wurde kräftig abgefeiert, da kann man sich nur auf weitere Shows freuen! (tennessee)


Mit DOOMSWORD kam um 20.00 Uhr eine der meistgewünschten Bands seitens der Besucher. In kürzester Zeit wurden die Italiener zu den Topbands des wahren Heavy Metal. Erstmals in Norddeutschland auf der Bühne bewiesen sie diesen Status eindrucksvoll. "Sacred Metal" zündete gleich zu Anfang und bei "For those who died…" sprang der Funken auch bis nach hinten rüber. Es folgten Knallersongs aneinandergereiht wie Perlen auf einer Kette mit dem würdigen Abschluß "The Doomsword". Wer sie nicht gesehen hat, sollte es nachholen. (tennessee)


Leicht verspätet begannen Trespass, die mit Ihrer Gründung im Jahre 1976 wohl zum Urgestein des britischen Metals gehören. Nach einer längeren Pause und nur ein paar veröffentlichten Singles überraschten sie mit ihrem Reunion-Auftritt in Wacken vor einigen Jahren mit hitverdächtigem Material. Vielleicht bekommen wir ja auch bald mal was Neues von den Jungs zu hören, zumindest wurde der Auftritt auf dem HOA mitgeschnitten. (tennessee)

Für mich gehörten die Briten zu den kleineren Enttäuschungen. Ob es daran lag, das gleich zu Beginn auch noch eine Gitarre kein Piep von sich geben wollte, ob mir der Auftritt zu hausbacken war, ich weiß es nicht. Aber es sollte ja prompt besser werden. (memme)


Mit neuer CD im Gepäck kamen die US-Powermetaller EXILED zu ihrem ersten Auftritt in Deutschland. Mir waren sie ehrlich gesagt vorher nicht bekannt, doch mit eingängigen Songs konnte ich die wiederkehrende Kälte der Nacht ganz schnell weghotten. Insbesondere die Songs "Kings Quest" und "The End" fanden meine Zustimmung. (tennessee)


Der nachfolgende Umbau mit der erstmaligen und einzigen Absperrung für einen Sicherheitsgraben vor der Bühne ließ erraten, wer da kommt. Richtig, die NWOBHM-Kombo BLITZKRIEG, die sich auch in Deutschland an Beliebtheit erfreuen dürfen, spätestens seit dem Auftritt in Wacken im letzten Jahr, aber auch durch klasse Scheiben wie "Unholy Trinity" (1995) oder "Absolute Power" (2002) haben sie ihre Fans auch hier gefunden. Ich war froh, nicht in der ersten Reihe zu stehen, denn die Security hatte einiges zu tun. Blitzkrieg zeigten eine starke Show und heizten mit "Trinity", "Dark" oder "Insane" den Anwesenden mächtig ein, Metal rules! (tennessee)

Na, ich denke, die Band kannte man auch in Deutschland schon, bevor sie in Wacken auftraten. Aber: Wie blöd bin ich eigentlich? Die ganze Zeit warte ich auf "Am I Evil". Mit mir zusammen mindestens zehn andere Freaks. Bis einem von denen auffällt: "Das is ja gar nicht von denen!" Wie Schuppen ausse Haare fällt’s mir und ich bin so peinlich berührt, dass ich nicht mehr "Blitzkrieg" singe und mit hängendem Kopf den Heimweg antrete. Eine Schmach sondergleichen. (memme)


Als Abschluss des Festivals begannen die Italiener BATTLE RAM zu später Stunde, 01.30 Uhr, ihr Set. Erst vor zwei Jahren gegründet spielten sie im letzten und in diesem Jahr im Vorprogramm von Doomsword und haben das Demo "Battle Ram" mit 5 Songs veröffentlicht, wobei es sich bei dem fünften Song um das Cirith-Ungol-Cover "Join The Legion" handelt. Nach den positiven Resonanzen auf das Demo arbeiten sie gerade an Songmaterial für die Platte. Schade, dass Sie so spät erst gespielt haben, denn ich muss ehrlich zugeben, ich fing an zu schwächeln und verzog mich weiter nach hinten. Dennoch, ein würdiger und guter Abschluß für das rundum gelungene Headbangers Open Air. "C ya next year", wenn es wieder heißt: Der Garten brennt! (tennessee)





Bericht vom Freitag, 11.07.2003


Deine Meinung zum Headbangers Open Air?



(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)

Emerald hatten mit Abstand die härtesten Fans mit. Sie spielten zwei Coverversionen von Medieval Steel (das gleichnamige Stück) und Bei Esa T Ahonen aka Freewheeler geht´s andersrum. Johan Johansson singt und hat prächtigste Laune. Spin am Bass hatte die besten Fransen des ganzen HOA. Mittendrin statt nur dabei: Killer spielten im Publikum. was sich später auch Final Breath trauten. Wenn Shortys Brille nich amtlich Scheiße ist ... So sieht mal ne amtliche Südtiroler Zunge aus: Claudio Pisoni zeigt´s uns. Eumel hatte mächtig Lust. Auf Mucke und frische Kräuter. Auch, wenn er es nicht mehr hören kann: Jörg, Gitarrist von Final Breath sieht aus wie Evil Chuck (RIP!). Typisch fürs HOA: Die Bands - wie hier Final Breath - machen es sich selbst. Auch in der Sonne geht´s langsam. Fraenky voll begeistert: Jungbrunnen? trotz technischer Probleme kamen die NWOBHM-Veteranen Trespass prima an. Ist das wirklich Trespass? Exiled auch nicht? Das Rätsel-Foto des Tages! Junger Mann mit Holzgitarre zum Mitreisen gefunden? Brian Ross setzte aufs flasche Pferd, als er einen improvisierten Zaun zwischen sich und die Fans basteln ließ. So viel True-Metal macht auch Metal-Männer müde.