Konzert:

Headbangers Open Air 2003 - Freitag

Konzert vom 11.07.2003Tennessee und Memme machten sich also auf den Weg.
Zum ersten Mal fuhr ich dieses Jahr zur "Größten Gartenparty der Welt", von der ich zuvor schon so viel Gutes gehört hatte. Schon die Anfahrt war spannend, denn das Open Air fand auf einem Bauernhof mitten auf dem Land statt. Einer ungestörten Party stand somit nichts im Wege. Für die, die nicht aus Norddeutschland kommen: Brande-Hörnerkirchen liegt in der Nähe von Elmshorn und spätestens auf dem Weg nach Wacken werdet Ihr diese Stadt hinter Hamburg kreuzen.
Auf dem Hofgelände waren die Bühne und Stände mit wirklich fairen Preisen aufgebaut. So kostete ein Nackensteak im Brötchen 2,50 Euro und ein 0.3 l Bier 1,80 Euro, was mich sehr positiv überrascht hat. Die umliegenden Felder wurden als Park- und Campingground umfunktioniert und es entstand wirklich eine Atmosphäre einer netten Gartenparty, nur mit geschätzten über 1000 Besuchern. Trotz sehr gemischter Wettervorhersagen und meiner Befürchtung, wieder so nass zu werden wie beim Axxis-Gig in Balingen, hielt sich die Sonne bis auf eine klitzekleine Ausnahme die ganzen Tage tapfer, hurra. (tennessee)

Ich war schon das dritte Mal da, ätsch;-) Und natürlich stimmte wieder alles, wobei ich 1,80 Euro für Null-Drei inzwischen nicht nur fair finde, sondern selbstverständlich. Kleine Verbesserungsvorschläge: Die Nudelpfanne war ständig ausverkauft, und ich will trotzdem Pommes! Zum musikalischen Ablauf: Die Zeiten wurden weitestgehend eingehalten, die bands zeigten sich volksnah, wenn man einmal von BLITZKRIEG absieht, die unbedingt einen improvisierten Abschirmzaun haben wollten. Was meint denn der Veranstalter? Thomas zieht folgendes Fazit: "Wir stecken noch bis zum Hals in Aufräumarbeiten (bzw im Müll), aber ich denke auch: es hat sich gelohnt.
Das war sicher unser bestes Festival (fast alles hat gut geklappt, die Bands kamen super an,
keine Bandausfälle an beiden Tagen, der Zeitplan hat funktioniert, die Stimmung war die ganze Zeit genial und das Ganze ohne Ärger! Die genaue Besucher-Zahl weiß ich noch gar nicht,da noch einige VVK Zahlen fehlen, wir waren aber ziemlich nah am "ausverkauft". Und wir werden die Tickets im nächsten Jahr limitieren. Zu Blitzkrieg : die Jungs hatten etwas Angst vor "too much stagediving" und zu vielen Gästen auf der Bühne , deshalb hatte unsere Security das Tau gespannt (war aus meiner Sicht aber etwas übertrieben,, ein bis zwei Secus auf der Bühne hättens auch getan). Verbesserungen fürs nächste Jahr liegen eher im Detail, im Grunde soll die Party wieder genauso über die Bühne gehen." Now let’s do the music reading, oder so: (memme)


Am Freitag pünktlich um 18.00 Uhr begannen BÄD INFLUENCE, die bereits zum vierten Mal bei diesem Festival am Start waren und sogleich für einen vollen Hof und von Beginn an eine super Stimmung sorgten. In der Form habe ich das wirklich noch nie erlebt. Nicht nur die ersten drei Reihen gingen voll mit, es waren auch Bewegungen bis nach hinten zu sehen! Opener war der Song ihrer gleichnamigen dritten CD "Armageddon", gefolgt von "Beware" und "Verdammt", bevor es zu einer sehr geilen Coverversion von "In Union We Stand" ging! Beim achten Song "Vampyre" verwandelte sich Sänger Mark in einen Vampir, der Mithilfe von Kunstblut einer Dame aus dem Publikum das Lebenselixier aussaugte. Mit "Drop Dead" und "The Black Knight" war das Set leider nach 45 Minuten schon beendet. (tennessee)

Stimmt. Ich hatte die Hamburger um die reizend-sympatische Julia gar nicht als so amüsante Live-Band in Erinnerung, aber das "Verdammt" prägte schnell den ersten Schlachtruf des Festivals: "Sandaaaaln, Sandaaaaln - für alle Zeit". Okay, wurde später von "SLAAAAAAYER" abgelöst" (was die ganz Wahren und Ernsten nicht witzig fanden). Egal, prima Auftakt. Trotz des Panne-Skelett-Outfits. (memme)


Nach einer kurzen Umbaupause folgten die Japaner SOLITUDE, die mit ihrem melodischen Thrash-/ Powermetal an die gute Stimmung anknüpfen konnten. Opener auch hier der Song des gleichnamigen Albums "Virtual Image", das sehr gute Kritiken einheimste. Mit Songs wie "You Wish", "Angel" und "Eagle" dürften Sie weitere Fans dazu gewonnen haben und zeigten, dass es auch im fernen Japan wirklich gute Metal-Kombos gibt. (tennessee)

Warum denn auch nicht. Was mich überraschte war vielmehr die beinahe thrashige Ausrichtung der Japanesen. Sie machten wie schon der Opener ein gehöriges Fass auf und milderte meine Ängste, ich könnte vor lauter Eierkneif-Gesang gar nich innen Schlaf kommen (memme)


Um 20.00 Uhr betraten die Hanseaten STORMWARRIOR die Bühne, die nach 2000 zum zweiten Mal auf dem Festival spielten, wenn auch mit verändertem Line-Up. Nach Ihrem gleichnamigen Debütalbum, welches im vergangenen Jahr veröffentlicht und von niemand geringerem als Kai Hansen produziert wurde, war ich schon sehr gespannt auf den Gig, welcher mit "Sign Of The Warlorde" und "Heavy Metal Fire" eröffnet wurde. Sie enttäuschten mich auch live nicht und wenn ich mich so im vorderen Publikum umsah, schien es auch anderen so zu gehen. Gegen Ende wurde auch meine zwei persönlichen Lieblingssongs "Bounde By The Oathe" und "Defenders Of Metal" gespielt, bevor mit "Iron Prayers" die Setlist schon am Ende war. Gerne hätte ich auch mehr als 45 Minuten gesehen, doch die nächste Band, wartete bereits. (tennessee)
Und auch überraschten tüchtig. Sänger Lars war nüchtern, Profi durch und durch sozusagen. Seine absoluten Trinkerfähigkeiten sollte er auch noch zeigen, immer Cola, immer mit Whisky, außer, wenn er mit einem leeren Kasten Bier verteilt in einem Auto - schlafend - anzutreffen war. Immerhin war er angezogen, im Gegensatz zu anderen Mitarbeitern des Festivals … (memme)


Ich hatte von den Finnen SOLITAIRE, zuvor noch nicht viel gehört, da ich kein Speed-Metal-Fan bin, doch von dem Gig war ich echt beeindruckt. Mit welch´ einer Power die Songs rüber kamen, alle Achtung! Diese übertrug sich dann auch auf die Anhänger des Speed-Metals vor der Bühne und lösten wahre Headbang-Orgien aus. Gratulation, Finnland ist doch immer wieder für Überraschungen gut! (tennessee)

Recht so. Die Jungs erinnerten wie bekloppt an Agent Steel, haben aber scheinbar keine Weltraum-Macke wie Kollege Cyriis, dafür aber genauso geile Songs. Sie powerten sich durch ihre Scheibe "Rising To The Challenge", dass es nur so hagelte im Riff-Gewitter. Auslands-Premiere absolut geglückt - inklusive des brachialen Exodus-Covers"Metal Command". (memme)


Die nachfolgende Band NIGHTSHADE fiel für meinen Geschmack aus dem Festivalrahmen etwas raus. Mit Ihrem melodischen Powermetal der 80er Jahre erinnerten mich die Amerikaner sehr an die Zeiten der Dauerwellen und Haarspray Fraktionen meiner Jugend. Davon einmal abgesehen, legten sie einen guten Auftritt hin, der meines Wissen der erste in Deutschland war. Songs wie "Into Knightshade", "Last Train Home", "Prophesy" und "Speed Burn" kamen gut rüber und die Nacken der Headbanger nahmen die Verschnaufpause gerne an. (tennessee)


Mit SACRED STEEL ging es wieder schneller zu. Die Schwaben haben sich mit vier erfolgreichen Veröffentlichungen und Auftritten wie zum Beispiel in Wacken und Balingen bereits bei vielen einen guten Namen erarbeitet und wurden auch entsprechend empfangen und gefeiert. Mit Ihrem True Metal brachten sie die Haare wieder zum Fliegen und heizten gegen die doch langsam aufsteigende Feuchte und Kälte der Nacht ordentlich ein. (tennessee)


Die letzte Band des Abends VICTIM OF MADNESS" betrat um kurz von 1 Uhr die Bühne. Einigen wird die Coverband vom Wacken-Festival im vergangenen Jahr bekannt sein. Ein paar Poster des Wacken-Forums beschlossen, eine Band zu gründen und auf dem Campingplatz einen kleinen Gig zu spielen, als das Angebot kam, auf der W.E.T.-Stage zu spielen. So spielten 14 Musiker im Wechsel spontan Coversongs, da sie sich größtenteils noch nie vorher gesehen hatten. Proben gibt es aufgrund der Entfernungen bis heute nicht, aber die Spielfreude und Spontanität die sie an den Tag legen, verzeiht auch den einen oder anderen kleinen Fehler und schwappt aufs Publikum über. Ein gelungener Abschluss für den ersten Tag! (tennessee)
Ich weiß nicht. Klar, an sich alles ne gute Idee und auch ne tolle Sache, dass so einen Festival-Tag beschließen. Aber letztlich ließ die Qualität des Auftritts mit der Zeit erklecklich nach. Genauso wie die Kondition vieler Beteiligten, so dass es doch nicht bis zum finalen Akkord der Cover-Song-Session mit Songs von Priest, Slayer und anderen Ikonen.





Bericht vom Samstag, 12.07.2003


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(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)

Gemütlich war´s auch - meistens - auf dem Zeltplatz. Tom von Soulsgate (links) und MI-Memme lassen sich´s gut gehen. Die Rockzone aus Stralsund hatte gute Laune und lustige Hüte (fast wie beim Pferderennen). So sah´s vor der Bühne der Party aus. Wenn das nicht die Metall-Idylle schlechthin ist: Thomas ihm seine Gartenterrasse. Die Mädels linsen in den Backstage-Bereich, die Banger-Kleinfamilie entspannt beim Fleisch im Garten. Fraenk Mama, Papa, Sohn (v.l.) beim Familienausflug. Umschwärmt: Dein Freund und Helfer. Mischung aus Erti und Angry, aber mindestens so true wie beide zusammen: Gerrit von Sacred Steel. Waren bestimmt mal in der Haarsprayfraktion: Nightshade. Angry Anderson jetzt Finne? Nee, Mika singt bei Solitaire. Riku spielt Leadgitarre und liebt die NWOBHM. Mikko gründete Solitaire mit und liebt Exciter. Kein Wunder, dass die Finnen Einen echten Metalsturm veranstaltete David „Lightning Blade“ Wiczorek. Lars Ramcke, der Kuttenmann (Zitat: Über Akira Sugiuchis Sangeskünste staunt sogar die Backstube. Shingo Ida sorgte mit den Japanern von Solitude für das erste absolute Highlight. Mark Der eifrigste mir bekannte Konzertgänger, Videoproduzent: Fraenky, der MI mit Fotos und Anregungen zur Seite stand.