Konzert:

Have Heart, Verse, Shipwreck A.D. - Hamburg, Hafenklang

Konzert vom 20.08.2008

HAVE HEART und VERSE haben mit „Songs To Scream At The Sun“ und „Aggression“ zwei der besten HC-Scheiben des Jahres veröffentlicht. Zusammen mit der Tatsache, dass die Bands nicht jedes Jahr dreimal in Europa touren, war das ein Garant dafür, dass ihre gemeinsame Europa-Tour gut laufen würde. Hamburg erfüllte die Erwartungen und machte das Hafenklang ziemlich voll, da lief der Schweiß schnell in Strömen.


SHIPWRECK A.D., die Bostoner Kollegen von HAVE HEART, machten pünktlich den Anfang und gaben die Richtung für den Abend vor: intelligenter, leicht sperriger Hardcore, vorgetragen von jungen dynamischen Herren. Von denen stach der Sänger mit wilden Verrenkungen am stärksten hervor, wobei er sich im Rausschreien seiner Texte davon nich beeinflussen ließ. Das Publikum schien mit der Band nicht sehr vertraut und zog sich erstmal hinter den berüchtigten Hamburger Graben zurück, nur hin und wieder bewegte sich ein einsamer Tänzer. Allerdings gab es ordentlich Applaus nach jedem Song, was SHIPWRECK A.D. am Ende der guten halben Stunde einigermaßen zufrieden von der Bühne gingen ließ.


Bei VERSE war von Beginn an mehr Action, was auch nicht anders zu erwarten war. Shouter SEAN, stilvoll mit Kopfsocke, stand seinem Schiffbruch-Vorgänger in Sachen Bewegungsfreude in nix nach, während seine Sidekicks etwas dezenter im Hintergrund blieben, mit zunehmender Spieldauer aber auftauten und auch sich heraus gingen. Da war das Publikum schon angeheizt, sang alle Songs mit und trug die ersten Crowdsurfer durch die Menge. Nur konsequent, dass VERSE den ersten Reihen einen Song widmeten, immerhin würden die eine HC-Show erst zu etwas Besonderem machen. Und wie recht sie damit haben. Danach war noch einen Tick mehr los und die Hamburger bewiesen, dass nicht nur unterkühlte Menschen in der Hanstestadt leben. Viel zu schnell, nach 40 Minuten und einer Zugabe, war der alle Alben streifende Set zu Ende und VERSE hinterließen eine gut angeheizte Menge.


Die rieb sich am Anfang des HAVE HEART-Sets die Ohren: waren die Gitarren an? Waren sie, aber so leise gestellt, dass kaum was aus den Boxen kam, was es schwer machte, die ersten beiden Songs auf Anhieb zu erkennen. Danach hatte der Soundmensch das Problem einigermaßen im Griff, auch wenn die Gitarren etwas mehr Wucht hätten vertragen können. Davon ließ sich aber niemand beirren und sang Krache wie „Hard Bark On The Family Tree“ oder „Watch Me Sink“ lauthalts mit, brachte die Arme in die Hören, sprang von der Bühne, umarmte die HAVE HEART-Leute und hatte schlicht eine großartige Zeit. Zwischen den Songs gab es ehrliche, direkte Ansagen (wie schon bei VERSE), die klarmachten, dass hier Bands touren, für die Hardcore mehr als nur eine Fashion Show ist. Hardcore, wie er sein muss: mit Hingabe, mit Hirn und mit Power. Dann klappt es auch mit der Show, selbst wenn der Sound mal nicht so grandios ist oder sich zwei Bands einen Drummer teilen müssen. Nach 45 Minuten kam noch „Somethimg More Than Ink“, nach der Hälfte von einem Fan zu Ende gesungen, und beendete eine grandiose Show.



Have Heart, Verse, Shipwreck A.D. - Hamburg, Hafenklang - 1 Have Heart, Verse, Shipwreck A.D. - Hamburg, Hafenklang - 2 Have Heart, Verse, Shipwreck A.D. - Hamburg, Hafenklang - 3 Have Heart, Verse, Shipwreck A.D. - Hamburg, Hafenklang - 4 Have Heart, Verse, Shipwreck A.D. - Hamburg, Hafenklang - 5 Have Heart, Verse, Shipwreck A.D. - Hamburg, Hafenklang - 6 Mehr Infos:Have Heart
Verse
Shipwreck A.D.