Konzert:

Hatebreed, Evergreen Terrace, Lunar Eclipse - Bremen, Schlachthof

Konzert vom 18.06.2006HATEBREED brauchen scheinbar Bühnenluft oder müssen sich nach den Aufnahmen zum neuen Album (VÖ 28.08.) einfach mal wieder richtig abreagieren. Im Grunde war es den Massen an diesem sonnigen Sonntag total egal, warum HATEBREED mit EVERGREEN TERRACE nach Europa gekommen sind, sie freuten sich einfach auf einen schön heftigen Wochenausklang.


Ob es am schönen Wetter lag oder an der Tatsache, dass die Bremer LUNAR ECLIPSE einfach etwas zu oft in ihrer Heimat spielen? Die Death Metaller hatten jedenfalls Mühe, den großen Saal anständig zu füllen. Viele Fans hatten es sich zwar auf den Stufen bequem gemacht, vor der Bühne herrschte aber gähnende Leere. Nur ein halbes Dutzend beinharter Fans bangte die gesamte Dauer, der Großteil des Publikums ignorierte in den knapp 40 Minuten LUNAR ECLIPSE schlicht. Fronter Rolf liess sich davon nicht entmutigen und versuchte die Leute mit sympathischen Ansagen auf seine Seite zu ziehen, hatte aber schlußendlich kein Glück. Man kann der Band nichts vorwerfen, ihr Einsatz und ihre Show waren gut, aber sie passten komplett gar nicht ins Billing.


Das sah bei EVERGREEN TERRACE natürlich anders aus. Die Band um Sänger Andrew (für die aggressiveren Vocals zuständig) und Gitarrist Craig (nebenben auch für die vielen cleanen Parts zuständig) hat sich eine solide Fanbasis erspielt und begann ihren Set entsprechend motiviert. Vor der Bühne bildete sich auch sofort ein (kleiner) Pit, in dem einige Die Hard-Fans alles gaben. Auf der Bühne sorgte vor allem Andrew für Action, wie eine aufgeputschte Gazelle sprang der schmächtige Kerl herum und shoutete so ganz nebenbei auch noch. Die Amis hatten mit ihrem melodischen, schnellen Hardcore leichtes Spiel und konnten sehr gute Reaktionen verbuchen. Leider war die Show sehr schnell schon vorbei, was am fehlenden Equipment gab (einen Tag vorher wurde den Jungs wohl der Van ausgeräumt). Wirklich schade, EVERGREEN TERRACE hätten ruhig länger spielen können.


Eine deutlich größere Schar sammelte sich beim ersten Ton von HATEBREED vor der Bühne. Da war kein Durchkommen mehr, dicht an dicht standen die Leute im Pit. Als dann die Amis um Jamey Jasta ihren Set eröffneten, gab es im Pit kein Halten mehr - ganz so, wie es bei einer HC-Show sein sollte. Während die Fans pogten, moshten, Kung Fu-Artist spielten oder sich im Stagediven übten, zockten HATEBREED (mittlerweile mit zweitem Gitarristen) motiviert ihren Set runter. Man merkte der Band den Spass am Spielen an, sie ließen sich von dem enthusiastischen Empfang des Bremer Publikums mitreißen und schienen entschlossen, ihnen in Sachen Action in nichts nachzustehen. So begann eine knapp 90-minütige Show, in der HATEBREED neben bekannten Hits ("Live For This") auch ein paar richtig alte Sachen auspackten, drei neue Songs spielten (die sehr positiv aufgenommen wurden und gewohnt heftig ausfielen) und zum Ende noch einen MERAUDER-Coversong zum Besten gaben. HATEBREED sind mittlerweile eine Macht und wissen, wie man ein Publikum zum Ausrasten bringt. Aber dass sie nach ihren unzähligen Shows auch an diesem Abend auf den Punkt motiviert waren und offensichtlich viel Spass bei der Sache hatten, macht sie nur noch sympathischer. Viel zu schnell war ihr Set vorbei und entließ die Fans ausgepumpt in die laue Sommernacht. Nicht ohne das Versprechen Jameys im Ohr zu haben: "See you in november!". Wir werden da sein!


Alle Bilder zeigen.

Hatebreed, Evergreen Terrace, Lunar Eclipse - Bremen, Schlachthof - 1 Hatebreed, Evergreen Terrace, Lunar Eclipse - Bremen, Schlachthof - 2 Hatebreed, Evergreen Terrace, Lunar Eclipse - Bremen, Schlachthof - 3 Hatebreed, Evergreen Terrace, Lunar Eclipse - Bremen, Schlachthof - 4 Hatebreed, Evergreen Terrace, Lunar Eclipse - Bremen, Schlachthof - 5