Konzert:

Hammerfall, Masterplan, Sinner, Dream Evil - Stuttgart, LKA

Konzert vom 09.02.2003Mit DREAM EVIL, SINNER, MASTERPLAN und den nordischen Metal-Göttern von HAMMERFALL schien an diesem Sonntag in Stuttgart ein saumäßig metallener Abend heraufzuziehen. Obwohl Beginn und Einlass recht kurzfristig auf Grund der Erweiterung des Billings um SINNER um ein Stunde nach vorne verlegt worden waren, drängte sich schon ein große Schar erwartungsvoller Fans vor dem Eingang. Die Buschtrommeln scheinen im Heavy-Lager recht gut zu funktionieren. Die Fans froren zwar bei Minustemperaturen in ihren Tourshirts teilweise nicht unerheblich - der guten Stimmung tat dies keinen Abbruch und die Öffnung der Tore um 18.30 wurde dann mit einem vielkehligem Jubelschrei quittiert.



Im schon äußerst gut gefüllten aber noch nicht restlos vollen Longhorn/LKA in Stuttgart hatte die Schweden DREAM EVIL um kurz nach 19 Uhr den Eröffnungspart für den mit 4 Hochkarätern besetzen Abend zu bestreiten. Die mit einigen Vorschusslorbeeren ausgestatten Power Metaller eröffneten den mit jeweils zur Hälfte vom starken Debüt "Dragonslayer" und der neuen Scheibe "Evilized" besetzen Set mit "Break The Chains" und "Chasing The Dragons" standesgemäß - melodischer, rifforientierter Power-Metal mit glasklarem Gesang und einem leichten Touch Mainstream. Besonders Gitarrist Gus G. brillierte mit seinen ausgefeilten Soli und zeigte wieder mal, dass der gebürtige Grieche zu den Ausnahmekönnern seines Faches gehört. Mit "Made Of Metal”, "Kingdom Of The Damned", "Evilized” und "Heavy Metal In The Night" hauten DREAM EVIL dann einige Metal-Hymnen unters Volk welche trotz (oder gerade wegen) einiger Klischees recht begeistert aufgenommen wurden. Der Höhepunkt des circa 40-minütigen Sets war "Children Of The Night" - zweifelsohne ist das Stück auf Radiotauglichkeit getrimmt - aber ein echt starker Livesong. Der Track brachte alle Anwesenden zum Mitsingen, Klatschen und Bangen. Zum Abschluss zogen DREAM EVIL mit dem Highlight ihres Debüts "The Chosen Ones" einen weiteren Ohrwurm hervor, der die Stärken der Combo um Fredrik Nordström im melodischen Bereich eindrucksvoll dokumentierte, die Fans mitriss und DREAM EVIL am Ende des Gigs einen anhaltenden Applaus bescherte.(hardy)


SINNER hatten an diesem Abend ein Heimspiel. Schließlich gehören die Schwaben um Mat Sinner schon so lange zu der Szene dazu, dass sie eigentlich jeder kennen sollte! Und eben dieser Mat freute sich um so mehr an diesem Abend wieder in seiner Heimat zocken zu können und begrüßte freundlich seine Fans! Ein schönes Best Of Programm sollte es geben und so war es dann auch: neben alten Klassikern wie "Knife In My Heart" oder "Born To Rock" gab es auch neue Nummern: "Reqiem For A Sinner" oder "Finalizer" Die Stimmung war prickelnd gut und die Fans feierten jeden Sinner Song grandios ab. Die Herren Wolter (Guitar), Naumann (Guitar), Rössler (Keys) und Randow (Drums) zeigten sich neben Mat ebenfalls in ausgezeichneter Spiellaune und es machte Spaß, den Jungs auf der Bühne zu zu sehen. Als immer wieder neue Herausforderung wurde dann "Jugdement Day" angekündigt, was allerdings zur vollsten Zufriedenheit performed wurde. Oscar von Hammerfall ließ sich das ganze auch nicht entgehen, und kletterte mal kurz auf einen der Lichttraversen und knipste fröhlich seinen Film voll. Am Ende gab es noch Sinners bekannte Coverversion von "Rebel Yell". Die Fans dankten lautstark und zu erwähnen bleibt dann nur noch, daß das Set leider viel zu kurz gewesen ist! Es sollte mal wieder eine Sinner Headliner Tour her....


Die Allstar-Truppe MASTERPLAN um die beiden Ex-Kürbisköpfe Roland Grapow und Uli Kusch sowie dem norwegischem Sangeswunder Jorn Lande hatten es mit ihrem doch eher vielschichtigen Sound nicht unbedingt leicht, die Fans nach SINNERS Partymucke auf ihre Seite zu ziehen. Der straighte Opener "Spirit Never Die" eröffnete einen Set der musikalisch wenig Wünsche offen ließ, aber der berühmte Funke wollte nicht so richtig auf das auf Party eingestimmte Publikum überspringen. Zwar konnte Sänger Jorn Lande mit seinem überragendem Organ absolut überzeugen und stellte sich ein ums andere Mal ebenso in den Mittelpunkt der Songs wie Gitarrist Roland Grapow - aber zwischendurch mal ein bisschen weniger Hall bei den Vocals und etwas weniger Theatralik bei den Gitarrensoli hätte es auch getan. Es wirkte halt teilweise ein wenig gekünstelt was MASTERPLAN vom Stapel ließ - zu einer eingespielten Band wird es wohl noch etwas Zeit brauchen. Trotz alldem hatten MASTERPLAN mit "Crystal Night", "Enlighten Me" und "Crawling From Hell" drei wirkliche Live-Killer im Programm, welche dann doch spielend über den einen oder andere Titel mit komplexeren Songstrukturen hinweghalfen. Dabei sind Tracks wie "Soulburn" und "Bleeding Eyes" sicher erste Sahne - nur kommt die Live-Umsetzung (noch) nicht ganz an die Qualität der CD heran. Auch wenn MASTERPLAN nicht alle Anwesenden überzeugen konnten, kommt man nicht umhin, das hohe technische Können und den musikalischen Anspruch der Band zu würdigen - darin war sich die Mehrzahl der Fanschar einig. Trotzdem wartete alles jetzt auf HAMMERFALL.(hardy)


Und pünktlich um 22.15 kam dann der HAMMERFALL Templar auf die Bühne und unter den Klängen des aktuellen Album Intros konnte die Show beginnen. Los ging es mit "Riders Of The Storm" und "Heading The Call" heizten sofort kräftig ein. Wo war das Schlagzeug - Drummer Anders Johansson zockte nämlich die ersten drei Songs in ca. 3 Meter Höhe. Das Gestell unter seinem Drum Kit konnte mittels einer HEAVY METAL Hydraulik ein und ausgefahren werden. In dieser Konstruktion war auch noch ein Tor eingebaut, durch das die Jungs um Sänger Joacim Cans zu Beginn die Bühne stürmten. Nette Idee das ganze. "Stone Cold" wurde auf der letzten Tour anscheinend ganz vergessen und deshalb machte es den HF Anhänger um so mehr Freude.
In dem knapp 1 einhalb stündigem Set gab es viele Klassiker aber auch neue Songs durften nicht fehlen - die besten natürlich: "The Unforgiven Blade" oder "Crimson Thunder". An der Bühnen Performance gab es nix zu meckern. Die Truppe ist klasse auf einander eingespielt und gehört zweifelsohne nicht umsonst zu der Speerspitze der europäischen Metal Szene. Ich war ja im Vorfeld etwas voreingenommen, da mich die letzte Tour tierisch enttäuscht hatte! Aber heute machte die sympathische Truppe alles wieder gut, nicht allein durch "Glory To The Brave" was mir extreme Gänsehaut bereitete, obwohl es live nicht mal so super toll rüber kam wie auf der Platte! Ein bisschen mitgeschunkelt durfte dann bei "At The End Of The Rainbow" werden und "Way Of The Warrior” kann man auch nicht gerade als Schonung für die Stimmbänder bezeichnen.


Etwas störend fand ich dann allerdings das Basssolo. Es war vielleicht nicht ganz so nervig wie das von Herrn DeMaio aber auch nicht sonderlich besser! Passte einfach nicht in das Gesamtbild der Show. "Let The Hammer Fall", "Renegade" und "Steel Meets Steel" kamen dann noch mal druckvoll durch die Boxen gedröhnt, bevor die Schweden von der Bühne verschwanden. Nach dem Zugabe Part, bestehend aus "Templars Of Steel", "Hearts On Fire" und "Hammerfall" dürften dann wohl restlos alle Fans wunschlos glücklich gewesen zu sein! Tolle Bühnenshow, einige Pyros und ein geiler Sound machten diesen Abend zu einem guten Abend!




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