Konzert:

Gotthard, Unisonic - Bochum, Ruhrcongress

Konzert vom 03.11.2012GOTTHARD haben so etwas wie Legendenstatus in der Hard Rock Szene – auch der Tod des Sängers Steve Lee vor 2 Jahren änderte daran nichts. Nachfolger Nic maeder führt die Band aktuell weiterhin durch eine Welttournee: Von Argentinien, Chile & Mexiko über Japan bis hin nach Europa, GOTTHARD lassen sich überall sehen wo es potentielle Rockfans gibt. So kam es also, dass ich die Jungs (vor allem mit den von mir bereits in zwei Reviews gelobten UNISONIC im Vorprogramm!) im Ruhrcongress in Bochum sehen konnte.


Wer nicht so lokalkundig in diesem schönen Ruhrpott-Zentrum ist: Der Ruhrcongress ist eine etwas größere Location. Wo sich sonst Kabarett & Comedy tummeln finden in regelmäßigen Abständen auch Konzerte statt – allerdings in etwas ausgedehnteren und seriöserem Rahmen, hier hatten wohl grob 2.000 Menschen eine Karte erstanden.


Dementsprechend erstaunt war ich auch als bereits zwei Stunden vor Beginn der Veranstaltung sich eine lange Schlange an Menschen vor dem Eingang aufhielt – scheinbar hat die Ankündigung von GOTTHARDs Einkehr ins Ruhrgebiet wohl etwas größere Wellen geschlagen. Das anwesende Publikum war auch nicht unbedingt das was man auf einem Metal- bzw. Hard Rock-Konzert erwarten würde: Der Altersdurschnitt lag definitiv hinter der 30, Bandshirts waren eher eine Nebenerscheinung und der Pfand auf die Plastikbecher sowie das Rauchverbot in der Halle taten ihr Übriges um dieses Konzert von einem charmanten, verqualmten & verschwitzen Moshpit-Exzess zu unterscheiden. Das ist aber, versteht mich nicht falsch!, eine definitiv angenehme Abwechslung und machte das ganze Spektakel wahrlich nicht schlechter. Und dementsprechend füllte sich aber auch die Loge mit den Sitzplätzen ziemlich fix – nicht unbedingt eine grandiose Voraussetzung für ein Hard Rock Konzert.


Den Anfang der musikalischen Show machten aber die Jungs von UNISONIC. Wer’s noch nicht mitgekriegt hat: Michael Kiske & Kai Hansen (ex-HELLOWEEN), Dennis Ward & Kosta Zafiriou ([ex-]PINK CREAM 69) und Mandy Meyer (ex-GOTTHARD), Debut dieses Jahr. Unglücklicherweise kam das bei dem anwesenden Publikum noch nicht so ganz an: Auf die Frage hin, wer denn die aktuelle Platte hätte meldeten sich ca. 20 einsame Gestalten, dementsprechend mager war auch die Beteiligung was das Thema Mitsingen und Partystimmung anging – da war definitiv Luft nach oben!


Auch die Setlist ist bei UNISONIC nicht das flexibelste der Welt, immerhin bietet sich zum Spielen nur ein Album und ein paar Cover von HELLOWEEN an. Dementsprechend bestand jene auch aus schlicht und ergreifend aus fast dem ganzen „Unisonic“ Album sowie den beiden HELLOWEEN-Covern „Future World“ und „I Want Out“ – welche übrigens dann doch etwas mehr Wiedererkennungswert beim Publikum aufwiesen. Die Performance der Band ließ trotzdem nichts zu wünschen übrig: Trotz Krankheitswelle unter den Musikern waren die Songs fett gespielt, der Sound war super und meine Erwartungen wurden hier voll erfüllt! Leider fiel die Zugabe zwecks Zeitmanagement weg – schade, denn mehr als 60 Minuten hätten auch nicht geschadet.


GOTTHARD waren für die meisten Anwesenden allerdings der eigentliche Headliner: Mit einer über 90ig Minütigen Show inklusive Zugaben wussten es die Schweizer auch dem Publikum einzuheizen: Mir einer Mischung aus poppigen Rocknummern („Starlight“), etwas schärferen Titeln und eher seichteren Balladen („Falling“) mit extra-Bühnendeko dafür wurden sowohl Diskographie als auch Publikumsstruktur bedient. Und ich muss sagen: So wenig ich für solche Songs an sich über habe, oder „One Life, One Soul“ ist mit einer mitsingenden Audienz durchaus eine mächtige Geschichte.


Nebst dieser musikalisch hervorragenden Performance waren auch einige „Comedy“-Einlagen definitiv von erheiternder Natur: So kamen alle bis auf Frontmann Nic Maeder auf die grandiose Idee, anstatt „Mountain Mama“ lieber AC/DCs „Hell‘s Bells“ oder DEEP PURPLEs „Smoke On The Water“ anzuspielen – gute Laune bei Band und Publikum garantiert.


Ich kann zusammenfassen: Das Publikum (inklusive meiner Person; schöne Grüße an den jungen Mann aus der ersten Reihe der das für ihn aufgefischte Pick von mir gekriegt hat) hatte seinen Spaß und zwei sehr empfehlenswerte Bands haben eine gute Performance geliefert – was will man mehr?


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