Konzert:

Good Clean Fun, Hoods Up, Step By Step - Hamburg, Hafenklang

Konzert vom 24.07.2006Vor dem Hafenklang tummelten sich bei tropischen Temperaturen erschreckend viele Leute - wenn die alle gekommen waren, um GOOD CLEAN FUN zu sehen, würde es ähnliche Vehältnisse wie zuletzt bei BOLT THROWER in der Markthalle geben. In der Kneipe fanden sich zusätzliche Besucher, so dass meine Befürchtungen verstärkt wurden.


Kurz nach 22 Uhr sollten eigentlich HOODS UP den Opener machen und loslegen. Die Hamburger hatten aber einen Teil ihrer Spielzeit für ihre Buddies von STEP BY STEP reserviert, ein sehr feiner Zug. Die Jungspunde spielten dann fünf Songs, darunter einen noch namenlosen neuen, der mir am Besten gefiel und eine deutliche Steigerung zum Demo ist. Das wird was mit den Jungs. Showmäßig gab es wieder mal nichts zu meckern, Sänger Bo (heute mal ohne Cap) und Gitarrist Niko sind eindeutig die Aktivposten der Truppe, besonders Bo suchte den Kontakt zum Publikum, sprang wild in die Menge, ließ jeden Mal ans Mikro, nur bei den Ansagen haperte es noch. Aufforderungen wie "Nun erzähl mal was!" kamen nicht von ungefähr. Aber das wird schon noch. Der Coversong kam wie zu erwarten am Besten an und brachte das erste Mal das Hafenklang zum Kochen, was aber temperaturmäßig keinen Unterschied machte.


Ohne Umbaupause machten dann HOODS UP weiter, die ich zum ersten Mal live sah. Das Quartett ging etwas old schooliger zur Sache, als Einflüsse haben sie ja auch Klassiker wie MINOR THREAT angegeben. Es gab ein paar Coversongs, bei denen die Luft brannte, während sich ein Großteil der Anwesenden bei den regulären HOODS UP-Songs zurückhielt. Außer zwei der STEP BY STEP-Jungs, die permanent in Bewegung waren (danke nochmal für das Brille-vom-Kopf-treten, Niko!). Sänger Alex machte in einigen deutlichen Ansagen seine Position klar und zog gegen das ganze Tough Guy-Gehabe, die Kung-Fu-Attacken im Pit und einige andere Dinge ordentlich vom Leder. Gut so, kann ich da nur sagen! HC zockten sie auch noch, die Jungs, und konnten sowohl mit den sauber gecoverten Songs als auch den eigenen Attacken überzeugen. Highlight war das Duett mit GCF-Sänger Mr. Issa, bei dem der Mob richtig tobte. Feiner Auftritt!


Es war schon heiß und voll bei den beiden Vorbands, aber was bei GOOD CLEAN FUN abging hatte ich nicht erwartet. Es wurde so voll im Hanfeklang, dass nach einigen Minuten niemand mehr seinen Platz verlassen konnte (weswegen ich auch nur von hinten Fotos machen konnte), außer man wurde zum Crowdsurfer. Einige Leute stellten sich zwischendruch einfach mit auf die Bühne, da war wenigtens noch Platz. Die Luft war zum Schneiden und die Stimmung kochte von Beginn an über. Mr. Issa war mit einer Rumpfcrew nach Europa gekommen, es fehlten Drummer Danny und Gitarristin Kelly, was sich schmerzlich bei den Backing Vocals bemerkbar machte. Während Ersatzdrummer Eddy (der einen Satz auf deutsch kann: Nein Danke, ich habe eine Freundin) showmäßig gut ins Zeug legte, war von Ersatzgitarristin und vom etatmäßigen Saitenzupfer Aaron nicht viel zu sheen. Beide standen recht hüftsteif auf der Bühne und überließen Basser Justin und besonders Sänger Issa das Feld. Der war ohne Zweifel die Hauptfigur des Abends und genoss die Rolle des Entertainers sichtlich. Egal, ob er Geschichten zu den Song zum Besten gab (er fand seine Frau über MySpace), verblüfft eien barfüßigen Fan fragte, ob er noch bei Trost sei oder einfach den Clown mache: der Mann hatte Spass und verbreitet denselben. Es wurde aber auch Musik gemacht und da wühlten sich GOOD CLEAN FUN durch ihre gesamte Geschichte. Bei jedem Song ging die Post ab, Leute flogen ohne Unterlass von der Bühne, Singalongs wurden lautstark mitgesungen und sogar ein Circle Pit kam zustande, wobei die Stimmung immer positiv war und Rücksicht genommen wurde. Nach einer Stunde war die Show mit "On The Streets Saving The Scene From The Forces Of Evil” zu Ende ging, was nochmal ein echtes Highlight war, für das allerletzte Kraftreserven mobilisiert wurden. Natürlich gab es dann noch eine Zugabe, aber dann war endgültig Schluss. Die 27 Grad vor der Tür wirkten wie ein Eisfach und ein Liter Wasser wurde selten in so kurzer Zeit getrunken. Das nächste Mal in einem etwas größeren Laden, bitte. Aber auch so war es eine verdammt geile HC-Show, die wie aus dem Lehrbuch war. Großartig!


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