Fuck The Commerce 9 - Freitag
SUFFERAGE - leck mich am Arsch! Eigentlich wollte ich mir um diese Zeit eine Dose Ravioli reinziehen aber als ich den technisch guten Death Metal aus Richtung Bühne hörte, hielt mich nichts mehr in unserem Bus. Frauenstimmen im Männer-dominierten Death Metal sind seit dem kommerziellen Aufstieg von Bands wie Arch Enemy ja nichts neues mehr aber diese Frau hat es verdammt noch mal in sich! Richtig raues und hartes Gegröle bekam man da von Frontfrau Jasmin zu hören - und das ohne Effekte, da kann sich so manch eine Kollegin noch ne Scheibe von abschneiden. Songs wie "I Hate My Cunt" kamen da besonders gut an. Gutes Riffing, ein Schlagzeug, dass die enttäuschten Deranged-Fans wieder aufheiterte und symphatische Ansagen machten den Auftritt zu einem meiner persönlichen Highlights des Festivals. Auf der aktuellen Platte "Raw Meat Experience" kommt der Gesang leider nicht ganz so geil rüber wie auf der Bühne (aber das ist im Deathmetal ja oft so), aber live überzeugen die 4 Hamburger auf ganzer Breite!
FLESHGORE haben zwar ebenfals keinen Bassisten, brezelten aber trotzdem in gewohnter Manier los und der Sound musste unter dem fehlenden Tieftonbereich auch nicht leiden. Sauber.
Eigenwilliges Bühnenoutfit gab es bei ISACAARUM zu sehen. Die Tschechen boten guten Grind und eine interessante Bühnenshow.
PROSTITUTE DISFIGUREMENT– das steht für brutalen, ultraschnellen, technischen Death Metal und einen Grunzer der seinesgleichen sucht. Leider konnten wir die Band auch nur vom Zeltplatz aus erleben.
Die zweite Absage kam von den Polen DECAPITATED, die laut Aussage des Veranstalters "einfach nicht da"waren. Das Statement der Band lautet aber ganz anders. Die haben anscheinend gar keinen Vertrag zugesendet bekommen und auf mehrfaches Nachhaken kam nichts zurück. Das offizielle Statement gibt es auf ihrer Homepage.
Offene Mäuler bei HATE ETERNAL! Nach den Absagen von Deranged und Decapitated wird’s aber auch mal Zeit für ordentlich technisches Geboller! Nach ein paar Songs zum warm werden spaltet sich die Masse in 2 Hälften: die eine bildet einen riesen Pit vor der Bühne und die andere steht staunend und respektvoll kopfschüttelnd am Rand. Denn was ex-Morbid Angel Erik und seine Mannen da in die Luckauer Landluft brezeln ist technisch astrein und sauber gespielt und gibt trotzdem ordentlich auf die Fresse! Die spärlichen Ansagen zwischen den Songs versteht zwar kein Mensch und ein Intro vor jedem (!) Song ist vielleicht auch etwas übertrieben aber anscheinend brauchen Hate Eternal die Zeit für ein Schlückchen Wasser und um sich den Schweiß vom Gesicht zu wischen. Wirklich lang haben sie dann auch nicht gespielt, aber irgendwann ist ja auch gut und trotz eher spärlicher Zugabe-Rufe (was bestimmt an der fehlenden "this is our last song"-Ansage lag) brettern die 3 Metzger halt noch eine Zugabe runter. Für eingefleischte Technik-Fans war der Gig der Hammer, für die Grind-Fraktion wohl eher etwas langweilig.