Konzert:

Freak Valley Festival 2018

Konzert vom 06.06.2018

Das ist Freak Valley! Unser absoluter Festivaljahreshöhepunkt. Ein Festival von Freunden für Freunde und das merkt man auch.
Ich kenne kein Festival, das so liebevoll aufgezogen ist.

Mit
- Frühstückszelt
- Hängemattenzone
- überall Sofas
- Rollstuhlrampe in der Mitte der 2 Bühnen
- 2 lange, zur Hauptbühne ausgerichtete und an den Seiten offene Bierzelte
- Shuttleservice zum Zeltplatz!
- Foodtrucks
- Kinderbetreuung
- Schaukeln!
- kostenlose, regelmässig gereinigte Wassertoiletten
- Kostenloses Trinkwasser
- Handyladestation
-Duschen

Sicherlich ist die Infrastruktur dafür auch perfekt: Es ist eigentlich eine Werkstatt für behinderte Erwachsene.


Wir waren nach dem 90 minütigem Campingstellplatzwimmelfindespiel von letztem Jahr einen Tag vorher angereist und hatten so von Dienstag abend bis Mittwoch 18:00 Zeit uns zu akklimatisieren. So war natürlich auch ein perfekter Platz sichergestellt und wir stellten unsere Schlepphütte auf dem Hügel ab, der auf der anderen Seite des Freak Valleys gelegen ist.
Ich muss zugeben, mit Handschlag begrüßt zu werden freut mich immer sehr und Freunde unter Veranstaltern und Bands zu haben, macht so eine Veranstaltung noch schöner. Aber ich schweife ab ...

Am Mittwoch war auf dem ehemaligen Helfercamingplatz (direkt neben dem Campingplatz) die Voreröffnungsparty mit 4 Bands - eine schöne Lösung, um ein Come-together zu haben, bevor es so richtig los geht und den Anreiseabend zu verschönern. Für die erste halbe Stunde fiel das Bezahlsystem aus, so dass ich ein Freibier bekam, das war ein extra nettes Goodie. Es spielten MOTOROWL [DE] als Opener, sowie MOUNTAIN DUST [CAN], NO MAN'S VALLEY [NL] und RADAR MEN FROM THE MOON [NL].
Bei Letzteren flog die ISS über uns hinweg, was bei DER Musik ein ganz besonderes Erlebnis war.

Am Donnerstag wurde das Fest von Volker eröffnet:

"Liebe Froindöö, willkommen auf unserem schönen Freak Valley Festival!
Dieses Jahr eröffnen GALACTIC SUPERLORDS [DE] aus Köln!
Viel Spass!"
Also eröffneten GALACTIC SUPERLORDS mit ihrem Heavy Metal angehauchten Rock das Fest mit leider noch weniger Zuschauern, als sie verdient hätten.
So darf es musikalisch bitte weiter gehen!

Schnell ein Radler für 3,70€ auf die Pranke und dann ging es weiter mit RAGE OF SAMEDI [DE] aus Zweibrücken und RUFF MAJIK [ZA] aus Pretoria. Noch zwei Newcomer auf meiner Bandcamp Einkaufsliste.

Mit MOTHER ENGINE [DE] spielten die Jungs aus Plauen die subjektiv drei besten Lieder des Festivals, davon eine Premiere. Damit waren ihre 45 Minuten auch voll, sie spielen gerne lange und instrumental.

Mit SUMAC wurde es wieder sehr doomig. Ich schnappte mir passend dazu ein weiteres Bier und eine just frei gewordene Hängematte und lauschte dem satten Sound.

Die nächste Ansage war: "Liebe Froindö, da is 'n Falschparker in der Feuerwehreinfahrt! Wenn der nicht in 5 Minuten wech is, wird er abgeschleppt! Janz wichtich!"

Die Stimmung wurde ein wenig weniger düster aber dafür bluesig mit BUSHFIRE [DE]. Die Jungs nahmen an dem Abend ihre nächste Livelp auf, somit gab es nochmal extra mehr Gejubel, als sowieso überhaupt schon.

Bei MY BABY [NL/NZ] blieb kein Fuß mehr still. My Baby entstanden 2012 in Amsterdam. Das niederländisch-neuseeländische Trio vermischt Folk, akustischen Blues und Funk mit psychedelischen Elementen.

OM [US] hatten Probleme mit dem Soundequipment. Erst das Schlagzeug, dann Bass, dann Mikro - wenn der Wurm erstmal drin ist, wird es kurz hektisch auf der Bühne. Noch ein extra Danke an die Technik, die auch diesen Moment bravourös gelöst haben!

Nachts ist der Hügel ein quasi unüberwindbarer Berg, der nur per Shuttle oder Wegbier gemeistert werden kann. Letzteres garantiert die nötige Bettschwere.

Am Freitag kamen wir pünktlich zu den letzten Tönen von NAP [DE] auf dem Gelände an und durften mit frischer Gerstenkaltschorle auf einem Sofa den Klängen der Engländer STEAK [UK] lauschen.

Als erstes auf der großen Bühne spielten dann OUZO BAZOOKA [IL], mein psychedelisch-orientalisches Tageshighlight. Die neue Scheibe kann ich nur jeder und jedem ans Herz legen.

Mit den Kaliforniern von THE FREEKS [US] wurde es wieder rockiger und die anderen Besucher und ich wurden wieder wach. Ein Chili sin carne dazu und dem Campnachbarn erklären, dass da wirklich kein Fleisch drin ist: unbezahlbar.

Der bürgermeister von Netphen kan wieder vorbei. Diesmal ohne Krawatte und ein wenig weniger irritiert als letztes Jahr.

Während BLACK BOMBAIN [PT] spielten, sah ich bei einem Kaffee einem Bussard beim jagen zu. Das passte bestens zusammen. Bei DŸSE [DE] wachte man wieder auf. Schluss mit der Träumerei und hopsen!

"Liebe Froindö, da sind mal wieder ein paar Falschparker! Ihr müsst ganz schnell weg! Das sind wieder Einheimische mit den Nummernschildern SI-XX hmhmhm und SI-xy hmhmhm!"

Beim Chai Tee Stand ist nie eine Schlange. Komisch. Anyway, ein Bier noch!

Bei YURI GAGARIN [SW] flog ich, wieder auf einem Sofa sitzend, durch die Galaxie. Das Leben kann wundervoll sein. Wenn man in den musikalischen Sphären angekommen ist, ist der Regen dann auch egal.

WOLF PEOPLE [UK] waren nicht meins und so habe ich die Zeit in der Burger Schlange verbracht. Immerhin war ich passend zu MARS RED SKY [FR] wieder da und konnte wieder durch's Universum fliegen. Es war sozusagen Spaceday ;)

Mit CANDLEMASS [SW] wurde es wieder sehr doomig und ich war so müde, dass ich vor MY SLEEPING KARMA [DE] ins Camp zurück ging.

Nach einem hervorragendem Erschöpfungsschlaf und einem reichhaltigen Frühstück gab es wieder den Menschenalmabtrieb zum Gelände.
Wir hatten danach allerdings ein Fresskoma und verpassten die ersten 2 Bands - Mea culpa! Die beiden Seattler von YEAR OF THE COBRA [US] pusteten uns aber sogleich die Ohren durch. Erstaunlich, wie viel Sound zwei Leute zustande bekommen ... 

Mit PURPLE HILL WITCH [NO] ging es funky weiter, die Stimme des Sängers hat mich jedoch irritiert. Auch schön, so bleibt man jung. 

Nach kurzer Umbaupause ging es schwedisch doomig weiter mit LUCIFER [SW]. Währenddessen offenbarten die Wolken einen Wasserschwall, der die Festivalwiese unter Wasser setzte. Das war einigen egal. Sie begrüßten einfach tanzend den Regen. Einer zog sich aus und tanzte nackt weiter, was auch niemanden störte, sondern zur allgemeinen Erheiterung beitrug.

Nächste Band, nächster Regen. Zu SACRI MONTI [US] standen die Zuschauer stoisch dem Regen trotzend vor der Bühne. Pünktlich zu BRUTUS [NO] kam die Sonne wieder raus. Also Jacke wieder ausziehen und mit einem Bier klassisch rocken!

ASTEROID [SW] habe ich bei Gulasch sin carne verpasst. Auch Authoren müssen mal essen.

KARMA TO BURN [US] rockten sodann die Bühne und kitzelten den Rest Tanzmotivation aus mir, nach 4 Tagen war ich etwas ermattet.

THE FLYING EYES [US] spielten auf dem Freak Valley 2018 ihr allerletztes Konzert. Sehr schade. Dafür haben sie sich aber echt ins Zeug gelegt.

RUSSIAN CIRCLES [US] liess ich als Fahrer aus und machte mich auf den Weg ins Camp zurück.
Am nächsten Morgen fuhren wir dann um zehn los, dieses Jahr ohne Polizeikontrolle und nach 9 Stunden Fahrt erreichten wir Hamburg. 

Bis zum nächsten Jahr, geliebtes Freak Valley und geliebte Freaks!