Konzert:

Fluff Fest 2010 - Samstag

Konzert vom 24.07.2010Am zweiten Tag ging es erstmal in den nahe gelegenen Ort, um sich mit ein paar Lebensmitteln einzudecken und wieder mal das kalte Freibad aufzusuchen. Das Wetter war weiterhin kühl und durchwachsen, aber immerhin regnete es nicht.

MELEEH

Die Schweden MELEEH machten den Auftakt der persönlichen Playlist am zweiten Fluff-Tag und hinterließen mit ihrem schnörkellosen Hardcore einen guten Eindruck, auch wenn der Gesang an diesem Mittag zumindest für mich gewöhnungsbedürftig war. Sonst stimmte aber alles, so dass es nur gerecht war, dass vor der Bühne schon die ersten Frühsportler munter und aktiv waren.



GADGET

Zwischen den ganzen jungspundigen Bands und Besuchern stachen GADGET dezent heraus, immerhin sind die schwedischen Grinder schon ein paar Tage älter. Musikalisch waren sie ebenfalls der Exot unter den Bands, wobei die vielen anwesenden Crustpunks natürlich Bock auf die Vollbedienung Grindcore hatten. GADGET wirkten während ihres Gigs aber lustlos, vielleicht auch gehemmt, auf jeden Fall weit weg von der spielfreudigen Band, die beispielsweise beim Death Feast Open Air überzeugen konnte. Heuer blieb die Saitenfraktion hüftsteif, die Ansagen lahm und die Stimmung auf der Bühne mau. Vor der Bühne ging es etwas mehr ab, aber bei weitem nicht so gut, wie erwartet.



ANCHOR

Ihr Landsmänner von ANCHOR legten danach eine bessere Show hin: wie eigentlich immer waren Claes, Calle und Co. bestens gelaunt und mit vollem Einsatz dabei. Nicht verwunderlich, dass auch vor der Bühne gut was los war und die ersten Stagediver nicht lange auf sich warten ließen. Wer ANCHOR bisher noch nicht kannte, dürfte von den melodischen und eingängigen Songs angetan sein, während alle anderen die nachdenklichen und ehrlichen Ansagen, die Bestandteil jeder ANCHOR-Show sind, umso mehr zu würdigen wussten. Die durchweg vegan und Edge lebende Band macht sich nicht nur Gedanken über ihren Mikrokosmos, sondern hat auch abseits davon was zu sagen, ob es sich nun um klare Ansagen gegen Homophobie oder Rassismus handelt. Anno 2010 kann das gar nicht genug unterstrichen werden, was traurig genug ist.



DEAD SWANS fielen dann leider aus, Gründe dafür wurden aber nicht bekannt gegeben. Also verschob sich der Zeitplan ein wenig, was aber bei nur einer Bühne nicht wild ist. VITAMIN X waren einer der Höhepunkte für die Edger-Fraktion, verbreiteten gute Laune und hatten mit ihrem schnellen, eingängigen Kram sowieso noch nie Probleme, bei einer Live-Show gut anzukommen. Und der Sweater mit der Terminator-Mickey Mouse ist eh Kult.



ANOTHER BREATH

Gewinner des Tages waren aber eindeutig ANOTHER BREATH – was bei den Amis auf, vor und neben der Bühne los war, war so am Fluff-Samstag noch nicht zu sehen. Stagediver im Sekundentakt, Bombenstimmung bei Band und Publikum (das zudem sehr textsicher war) und Energie pur. „Mill City“- und „Not Now Not Ever“-Songs wurden gleichermaßen abgefeiert und von ANOTHER BREATH wie erwartet gekonnt runtergejagt, zudem gab es zwischen den Songs intelligente Ansagen, die ähnlich wie bi ANCHOR vielen ins Gedächtnis riefen, dass Hardcore im Idealfall mehr als nur Musik ist. Gute 45 Minuten gab es die volle Hardcore-Bedienung