Konzert:

Finntroll, Ensiferum, The Wake - Hamburg, Markthalle

Konzert vom 21.04.2004Die Vorfreude war groß - der Andrang ebenfalls. So wurde die skandinavische Lustspielreise kurzerhand vom klitzekleinen MarX in die größere Markthalle verlegt. Und die war wirklich schon ansprechend gefüllt, als THE WAKE begannen. Kurz, knackig, sechs Songs von "Ode To My Misery". Titel wie der Album-Opener "Murder One” oder "Deep Silent Dead” sind gut gemachte Stücke des melodischen Death-Metal-Kuchens. Fein zubereitet, auch, wenn der Sound noch nicht ganz auf der Höhe des technischen Könnens der Finnen war. Was aber den meisten ehedem am Allerwertesten vorbei zu gehen schien, denn Folk-Metal musste her und nüscht anderes.


Nach einer ordentlich kurzen Umbaupause sollte sich alles schlagartig ändern. Selten gab es solch euphorische Reaktionen auf eine Vorgruppe in der Markthalle. Eins, zwei, drei , Hände in die Luft, Haare geschüttelt, Körper crowdgesurft, Menschen stagegedivt. Zeitweise war die Band kaum noch von den Fans zu unterscheiden. (Ganz anders als tags zuvor bei den Mega-Stars "In Flames", als ein nur kurz inne haltender Stagediver von den Bühne geprügelt wurde). Jedenfalls spielten ENSIFERUM einen Gig, der es wahrlich in sich hatte. Sie stellten ihre in Europa (außer Finnland) noch nicht erhältliche neue Scheibe "Iron" vor, die Leute flippten trotz Unkenntnis komplett aus. Egel, ob der Opener "Ferrum Aeternum" oder den älteren Hit "Token of Time", "Windrider" und wie sie alle heißen: Die Meute sog die Töne der Angepinselten auf, als könne es der letzte Atemzug überhaupt sein. Nach dem abschließenden "Battle Song" beendeten die Jungs einen sehr, sehr amtlichen Auftritt. Manch krittelnder Kollege meinte zwar, die Band höre sich an wie "Children of Bodom" mit Folk-Elementen … Aber was soll’s?


Es gab nicht wenige, die FINNTROLL eine Steigerung nicht mehr zutrauten. Doch die Jungs bewiesen, dass sie wirklich zu einer kompakten, tighten Band zusammen gewachsen sind. Die Schicksalsschläge scheinen FINNTROLL getreu eines alten Sprichworts tatsächlich härter gemacht zu haben. So spielten sie einem tollen Best-of-Auftritt, garniert mit den Krachern der neuen Scheibe "Nättfodd". Der Sound war plötzlich wesentlich besser als bei beiden Vorband zusammen, wieder gab auch das Publikum alles. "Trollhammaren", "Midnattens Widunder”, ”Jaktens Tid”, das göttliche "Fiskarens Fiende" und und und, drei Zugaben, Herz, was willst du mehr, außer, dass sie nie aufhören? Viel erwartet, viel gewünscht, kein Stück enttäuscht. So sollten Konzerte immer sein.


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