Konzert:

Final Prayer, Make It Count, War From A Harloths Mouth - Hamburg, Hafenklang Exil

Konzert vom 29.12.2008Drei Berliner Bands bereisten in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr Deutschland und hatten in den ersten drei Tagen jeweils ausverkaufte Clubs zu vermelden. Im Hafenklang schafften sie das zwar nicht, auch wenn sehr viele Interessierte gekommen waren, um sich vom Hardcore Made in Berlin den Feiertagsstress aus dem Kopf pusten zu lassen.



Den Auftakt machten WAR FROM A HARLOTS MOUTH, die erwartet krachig-komplex waren und von der Violent Dancer-Abteilung mächtig gefeiert wurden. Also fünfzehn, zwanzig Leute, die wild um sich schlagend und tretend um sich sprangen und dabei weder Rücksicht auf sich, Gleichgesinnte oder Unbeteiligte nahmen. Ganz großes Tennis. So brauchten die Typen auch den meisten Platz des Clubs, was von der Bühne sicher toll aussah, denn ab der ersten Reihe war nur ein großes Loch, da halfen auch die vielen Ansagen doch näher zu kommen nicht. Wer will sich schon freiwillig in die Nähe von Wannabe-Kickboxern begeben? Technisch machten WAR FROM A HARLOTS MOUTH alles richtig, aber so recht wollte der Funke nihct überspringen, da die Songs sehr verschachtelt sind und oft so wirken, als ware nur Part an Part geklebt worden, ohne den ganzen Song im Blick zu haben.



MAKE IT COUNT gingen da schon direkter zu Werke, mit “Leeway” haben die Typen ja auch ein knackiges Hardcore-Album veröffentlicht, dass an TERROR und REIGN SUPREME erinnert, allen Plagiatsvorwürfen zum Trotz auch Spaß macht. Die Musiker waren bestens aufgelegt und gaben alles, um das Publikum anzuheizen, da sich schon aktiver zeigte als beim Opener, aber immer noch von zu vielen Karatekids in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt wurde. Immerhin sahen auch diese Typen mal vom Kickboxen ab und machten an den passenden Stellen einen old schooligen Moshpit auf, der ohne große Verletzungsgefahr ablief. Die ersten Reihen schnappten sich derweil oft das Mikro oder posten mit MAKE IT COUNT auf der Bühne, kamen also auch auf ihre Kosten. Am Ende hatten dann doch alle ihren Spaß und deswegen sind wir ja da gewesen, oder?



FINAL PRAYER legten noch mal einen Zacken drauf, sowohl was Sympathiefaktor als auch Spielfreude und Eingängigkeit der Songs eingeht – egal ob vom aktuellen „Filling The Void“-Album oder ältere Sachen, alle Songs traten gut Arsch und wurden von einer schnell begeisterten Menge mitgesungen. Immer wieder schnappte sich ein Fan das Mikro, ein Song wurde gar komplett von einem Jungspund gesungen, ein andere vom WAR FROM A HARLOTS MOUTH-Shouter. Die Bands hatten zusammen sichtlich Spaß, was sich auf die Zuschauer übertrug und einen bis dato guten Konzertabend in einen sehr guten verwandelte, da machten auch am Ende drei zerballerte Mikros nichts mehr aus. Ein mehr als guter Jahresabschluss, danke dafür nach Berlin!


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