Konzert:

Fidget, Burst Of Fire in Heidelberg - Schwimmbad Musik Club

Konzert vom 18.09.2002Es gibt Konzerte, da ist es so voll, dass man nicht atmen kann. Es gibt Konzerte, die sind so vol, dass man sich immerhin bewegen kann. Es gibt Konzerte, da kann man sogar durch den Club laufen. Und es gibt Konzerte, da hat man zu jedem anderen Zuhörer mehrere Meter Platz weil nix los ist. Und eins von dieser Sorte fand im Schwimmbad Club statt, als FIDGET die altehrwürdige Stadt unsicher machen wollte. Nach wirklich gutmütiger Schätzung würde ich von mageren 25(!) Leuten ausgehen, die die Band um die Sängerin Darline sehen wollten - Presse, Personal und die andere Band mitgezählt.



Den Anfang aber machte die Frankfurter Band BURST OF FIRE, die sich ihr erstes Konzert im Schwimmbad Club sicher auch anders vorgestellt hatten. Ob die Wahl als Support so gut war lasse ich ohnehin mal dahingestellt - die Zielgruppe liegt doch eher im langhaarigen Zuhörerbereich den Fidget nur in Maßen ansprechen. Sehr harter Crossover bis neumetallisch angehauchter Metal bollerte aus den Boxen und der Mann am Mischpult muss irgendwie taub gewesen sein - einen dermaßen grottenschlechten Sound habe ich selbst in diesem Club noch nie gehört. Der Gesang war viel zu leise und hinter den beinharten und lauten Gitarrenwänden nicht zu verstehen. Seiner Mimik nach zu folgern trieb der Vokalist ein ähnliches Spiel wie Fear Factory´s Herr Bell, ein munteres Wechselspiel von wildem Gebrüll und melodiösen Parts. Die Songs wirkten alle etwas gleichklingend, aber auch das lag sicher zum großen Teil am Sound, denn auch bei FIDGET sollte es nicht besser werden. Im richtigen Package und guter PA mit fähigem Mischer könnten die Jungs durchaus kicken, Potential ist da. Bei so müdem und zahlenmäßig geringem Publikum ist es auch für eine Band schwer sich zu motivieren, BURST OF FIRE haben sich wacker geschlagen. Nur warum sich ihr Frontmann permanent hinknien musste wird mir ein Rätsel bleiben - wie sollte man ihn da aus den hinteren Reihen sehen... *brüll*



Die Düsseldorfer FIDGET hatten mich durch ihre "Dixon" EP wirklich neugierig gemacht und Angesicht der miserablen Umstände (Sound und (kein) Publikum) haben sie die Erwartungen auch erfüllt. Eine äußerst aktive Dame, die selbst meine geliebte Marta von Die Happy noch locker in Punkto Körpergröße unterbietet, turnte auf der Bühne rum als gelte es die Kalorien des ganzen Tages in einer Stunde zu verbrennen. Leider ging auch ihr Gesang im großen Soundbrei unter. Schade, denn auf ihrer CD hat sie bewiesen dass sie den Songs verdammt gut ein Gesicht verleihen kann. Da die 5 bisher nur eine EP draußen haben gab es natürlich primär Songs von selbiger, auch wenn sie bereits Material ihres erst im kommenden Jahr erscheinenden Albums zum besten gaben. Gemeinsam mit der Sängerin brachte der Gitarrist und Sänger mit netten Ansagen das Publikum langsam zum warm werden, aber fast zu langsam, denn erst bei der Zugabe wachte die Meute komplett auf. Sehr fetziger Crossover mit sehr sympathischen Menschen auf der Bühne, nicht zu hart und nicht zu soft und wenn man differenzierter hören hätte können, sicherlich auch ein abwechslungsreiches Set...
Gerockt haben sie, der Abend war dennoch ziemlich fade weil keine Partystimmung aufkam - an FIDGET lag es aber sicherlich nicht.



Packt BURST OF FIRE ins Vorprogramm einer härteren Band, lasst FIDGET in ner vollen Halle spielen und nehmt dem Soundmensch sein Spielzeug weg - und alles wird gut!