Konzert:

Entombed, NINE, Disfear - Hamburg, Logo

Konzert vom 13.10.2003

Endlich mal wieder rechtzeitig bei einem Konzert. Ehrensache, wenn Tompa mit einer seiner Bands irgendwo spielt, dieses Mal mit DISFEAR, seiner Crust-Truppe. Auf Platte relativ langweilig (Crust halt) legten die fünf Schweden live mal richtig los und boten, mit einem glasklaren und druckvollen Sound gesegnet, eine richtig geile, energiegeladene Show, in deren Mittelpunkt natürlich Mr. Lindberg stand. Wie eh und je ein Flummi auf der Bühne, nach eigenem Bekunden tickt er einfach aus, sobald er eine Bühne betritt. Tat er auch dieses Mal wieder und bot dazu noch eine solide Gesangsleistung. Die drei Saitenjungs waren ebenfalls ständig in Bewegung, vor allem der Gitarrist mit dem geflochtenen Bart war der zweite Aktivposten neben Tompa. Ihr Crust zündete dazu live noch viel besser als auf Pladde und brachte DISFEAR begeisterte Reaktionen. Nach so einem Opener würden es die anderen beiden Bands des Abends schwer haben. (lh)

Recht, so, recht so. Aber ich hör’ immer "Crust"… Egal. Für mich isses schneller Punk. Zum Thema: Mützen-Alarm im Logo! Die Herren Musiker aus Schweden sind ebenso auf dem Kopfbedeckungstrip wie die Fans. Von der Standard-Baseball-Mütze, über Armee-Kappen bis hin zu lustigen Eierwärmern und selbst-gehäkelten Woll-Überziehern war so einiges dabei. Auch "Sangesnutte" Tompa Lindberg hat seinen Deckel dabei - und einen Look-alike annen den Töppen. Und los ging eine fitte und gute halbe Stunde. Discharge meets Motörhead meets weiß-ich-wen. Cool runtergezockten Punk-Rock gab´s - auf hohem Geschwindigkeits-Niveau ohne große Unterbrechungen. Lediglich Meister Lindberg schien die Höflichkeit mit Löffeln gefressen zu haben, bedankte sich ungefähr hundert-tausend Mal, dass sooo viele liebe, nette Menschen an einem Montag ins in der Tat gut gefüllte Logo gekommen waren. Nachdem er tatsächlich Tanz-Schuhe im Publikum gefunden hatte, selber auch extrem bewegungsfreudig war und mit seinen Kumpels Songs vom neuen Album "Misanthropic Generation" (zum Beispiel das Titelstück, "The Horns" oder den einmaligen Rausschmeißer "Desperation"), von "Everyday Slaughter" (natürlich unter anderem auch das gleichnamige Stück) und sonstwas spielte, war nach 35 Minuten Sense. Auch, wenn es manchem zu stumpf war, die meisten nickten (mindestens) zufrieden. (memme)


NINE kamen danach, hatten es schwer und versagten. Ich hab hier nen Flyer rumfliegen, auf der die Band als Death’n’Roll Hardcore angepriesen wird. Nicht ganz, da fehlt der Death, da fehlt der Roll, da ist einfach zu viel Hardcore. Jedenfalls an diesem Abend. Das erste Drittel des Sets hatten sie dazu noch weniger eingängige Songs im Gepäck, was ihnen die Sache trotz einer energievollen Show schwer machte. Erst nach irgendeiner Coverversion platzte der Knoten und die Band packte ihre rockigen Songs aus. Ganz ok, aber gegen Disfear haben sie locker verloren. (lh)

Die jungen Kameraden hatten zwar keine neun Mützen uff, aber die meisten des Abends. Und ganz so hart wie der Kollege mag ich nicht ins Gericht gehen. Die TreKronors verbanden Nu-Metal fein mit Rotzrock der Marke Gluecifer und Co. Und hatten scheinbar mächtig Bock auf Bewegung. Was mir allerdings nach einigen Songs mächtig auf den Senkel ging, war die kreischige Stimme des Lead-"Sängers" Johan Lindqvist. Bei wirklich fettem Sound ist mir dennoch das vorletzte Stück "Inferno" vom aktuellen Album "Killing Angels" im Ohr geblieben. Ich war überrascht… (memme)


Nach einer etwas längeren Umbaupause dann ENTOMBED, die alten Helden. Schöner werden sie nicht, jünger auch nicht, aber die Mucke immer besser. Was soll man sagen? Entombed haben Klassiker gespielt, das grottige "Uprising"-Album zum Glück nur mit zwei Songs gestreift und sind routiniert genug, eine grandiose Live-Show zu bieten. Geiler Gig, auch wenn nach knapp 70 Minuten Schluss war, da das Logo um Mitternacht Konzerte beenden muss. (lh)

Ja, stimmt, das war der einzige Kritikpunkt eines mächtigen Auftritts. Die Altmeister kamen mit den wenigsten Kopfbedeckungen des Abends (wobei Mister Petrov nach zwei durchgebangten Songs vielleicht sogar am ehesten eine gebraucht hätte, wie seine "Frisur" doch schnell extrem platt lag), hatten aber dafür die besten Songs. "Out Of Hell, äh Hand", "Damn Deal Done", "The Fix Is In" - egal, ob vom neuen "Inferno” oder vo älteren Scheiben, diese Band rockt an erster Stelle, vor DISFEAR und NINE. Da können ENTOMEBD die Mützenwertung ruhig haushoch verlieren. Sahen die Fans im Logo ähnlich, brüllten weiter nach ner Zugabe, dann "Fuck The Police", weil die deutsche dafür verantwortlich sei, dass das Logo um Mitternacht Schluss machen muss. So recht wollte keiner nach Hause …

 



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