Konzert:

Endstille, Koldbrann, The Awakening, Ophis - Hamburg, Headbangers Ballroom

Konzert vom 19.12.2004Ein abwechslungsreiches Package rund um Norddeutschlands effektivste Kriegsmaschine gibt sich da in den Ballraum. Doom-Death-, Death- und räudig-kalter Black-Metal verwöhnen Hamburgs Krachliebhaber.



Erquicklich gefüllt präsentiert sich der Laden schon für den Opener OPHIS. Um Phil (Rain Of Ashes) hat sich ein homogenes Grüppchen (inklusive Torn-To-Pieces-Basser Olli) zusammengeschlossen. Und die dooooomen tüchtig langsam los. Die Hamburger haben justament "Nostrae Mortis Signaculum" herausgebracht (für fünf Euro plus P. und V. hier erhältlich: http://www.cxxtbxxcher-records.de) und stellen sie exklusive Outro vor. OPHIS sehen so aus: Links schier stoisch - wie es sich für einen doomigen Doomster gehört - Gitarrist Jan, rechts Irrwisch Olli und in der Mitte der "Chef vons Ganze" Phil, während es von hinten der Richard macht. Die Herrschaften singen von Tod, Gräbern, und Nihilismus, wirken allerdings ganz anders: Könnte sein, dass hier die Hamburger Doom-Hoffnung schlechthin heranwächst. Schön langsam, schön traurig, schön schön.



Da können die Bremer Stadtmusikanten eigentlich nur verlieren. Aber weit gefehlt: Mit weitestgehend konventionellem Death Metal schwedischer Schlagseite und engagiertem wie sympathischem Auftreten rocken "THE AWAKENING" den Raum. Zwar konnten die Herren den Gefülltheitsgrad der Lokalität schon aufgrund mangelnden Lokalkolorits nicht halten - dafür aber begeistern sie mit einer oberamtlichen Version von Manowars "Hail And Kill". War ganz prima, aber irgendwie kommt der Akku des Doom-Begeisterten nicht mehr auf Touren.



Mit viel Schönheit ist jetzt Schluß, jetzt wird’s mächtig kalt und old-school-böse. Die neue KOLDBRANN-Scheibe klingt ja nicht gerade Hamnmer. Dafür haben sie das vielleicht grimmigste Corpsepaint der nordwestlichen Hemisphäre - und der Roadie die ganze Aufbauarbeit allein, weil die Herren Musiker ja mit Schminken beschäftigt sind. Aber es soll sich lohnen - das merkte der Ballroom, als sich die bösen Norweger auf die Bühne posen. Grimmig geglotzt ist halb gewonnen. Und wenn dann die Songs wie "Kaospilot" (aka "Kaosmanifest"), "Fredløs" (von der 2004-er-Split mit Ljå) , "Den Endelige", "Inkvisitor Renegat", "Fortapelse i Svovel og Helvetesild" oder die eine Zugabe "Koldbrann" beweisen, dass Schwarzwurzeln live viel besser sein können als auffe Scheibe, dann ist doch irgendwie wieder alles schön.



Ein Adjektiv, auf dessen Existenz die Kieler ENDSTILLE getrost verzichten könnten. Sie sind nicht halb so aufwendig angepinselt, und auch nicht ganz so old-school. Aben eben sehr, sehr zerstörerisch. Zu Beginn des Auftritts haben die Anführer der "No-Trigger-Bewegung" Probleme - eben mit der Technik - hier fällt was aus, da haut der Sound nicht hin: Schwerer Laden, kompliziert zu mischende Band? Auf jeden Fall kommen die Fans so in den Genuss außergewöhnlich witziger Ansagen - da sage noch einer Black-Metaller hätten keinen Sinn für Humor. Ansonsten ist’s leider nicht so toll wie auf dem Partysan - irgendie klappt’s mit mir und ENDSTILLE im Ballroom nicht wirklich. Aber amtlich sind die winterstürmischen Operationen allemal und den Leuten macht es auf jeden Fall Spaß. Fazit: Gelungener Abend mit farbigem und abwechslungsreichem Programm - und das Ende einer interessanten Tour.




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