Konzert:

End Of Green, Die Away - Köln, Underground

Konzert vom 20.11.2010Die Tage werden dunkler und grauer, es geht langsam, aber sicher auf den kürzesten Tag des Jahres zu- da ist es nur passend, dass auch im musikalischen Bereich wieder vermehrt die Dunkelheit um sich greift und die südwestdeutschen Berufsmelancholiker von END OF GREEN sich erneut auf den Bühnen des Landes einfinden. „The Sick´s Sense“, Vorgänger des aktuellen Albums „High Hopes In Low Places“ war ausgesprochen erfolgreich gewesen und so rechnete man mit vermehrtem Andrang im ebenso beliebten wie einschlägig bekannten Kölner Underground.



Um Punkt 20 Uhr fiel der Startschuss mit den Stuttgartern DIE AWAY, die mit nicht ganz so dunklen, aber deswegen nicht weniger rockigen Klängen Stimmung in den Laden brachten. In klassischer Minimalbesetzung aus Schlagzeug, Bass und Sänger und Gitarrist in Personalunion wurde eingängige Kost unters Publikum gebracht, und das über die für eine Supportband schon eher ungewöhnlich lange Zeit von 45 Minuten.



Kurz nach 21 Uhr begann sich verstärkt Nebel auf der mittlerweile umgebauten Bühne auszubreiten, dem nach angemessenem Spannungsaufbau denn auch die Headliner des Abends folgten: Zeit für End Of Green, in die Vollen zu gehen und mit dem Opener „High Hopes In Low Places“ gleich zu Anfang Material vom aktuellen Album unters Volk zu bringen. Spätestens beim live noch druckvoller und dreckiger daher kommenden „Dead City Lights“ und dem kurz darauf folgenden „Killhoney“ war die Stimmung am Brodeln, von der Stimmbandentzündung, die sich Sänger Michelle Darkness am Tag zuvor zugezogen hatte, war nichts zu bemerken. „Cure My Pain“, „Hurter“, „Die Lover Die“- das Underground war voll, die Leute standen bis zur Tür. „Ich hab´ das Gefühl halb Bochum ist schon wieder hier, kann das sein?!“, fragte entsprechend auch der Frontman ins Publikum und bekam enthusiastisches Gebrüll aus dem Bereich direkt vor der Bühne zur Antwort- halb Bochum war offenbar tatsächlich da. Auch die Band hatte sichtlich Spaß, gerade Gitarrist Sad Sir war der reinste Sonnenschein und strahlte von einem Ohr bis zum anderen über den enthusiastischen Empfang im Rheinland. Up-Tempo-Songs wie der gradlinige Rocker „Goodnight Insomnia“ wechselten mit langsamen Heavy-Nummern á la „Saviour“ oder „Tie Me A Rope… While You´re Calling My Name“- gefeiert wurde so oder so, die Gitarren dröhnten was das Zeug hielt und beschallten vermutlich auch noch die unbescholtene Nachbarschaft, die in dieser Hinsichtn jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach Kummer gewohnt sein dürfte. „Tie Me A Rope… While You´re Calling My Name“ leitete nach etwas über anderthalb Stunden die Zugabe ein, die mit ihrer Länge von noch einmal fast einer halben Stunde schon fast ein kleines Set in sich darstellte- eine Leistung, die umso beachtlicher wird, wenn man sich den angeschlagenen Zustand von Michelle Darkness in Erinnerung ruft. Lieder wie „Carpathian Gravedancer“ und „Pain Hates Me“ gaben sämtlichen Anwesenden noch einmal die Gelegenheit zum Durchstarten, bevor sich das süddeutsche Quintett nach satten zwei Stunden Spielzeit dann endgültig verabschiedete. Saubere Leistung unter widrigen Bedingungen- wir ziehen den Hut. Oder vielleicht doch eher die schwarze Wollmütze?


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