Konzert:

Empty Vision, xGracex - Bremen, G18

Konzert vom 01.12.2007Eine schöne Old School-Show, bei welcher die DIY-Mentalität der Hardcore-Szene im Vordergrund stand, ging an einem nasskalten Samstagabend in der Bremer Grünenstrasse über die Bühne. Aber im Club eines ehemals besetzten Hauses war nicht zu erwarten, dass es anders sein würde. Sehr angenehm in Zeiten immer stärker um sich greifender Kommerzialisierung im Musikbereich, die selbst vor der Hardcore-Szene nicht mehr Halt macht. Fünf Euro Eintritt und Getränke für unter einsfuffzich sind echt eine Seltenheit geworden. Der Laden füllte sich nach und nach, die halbstündige Verspätung des Beginns wurde entspannt hingenommen.


Als GRACE um 22 Uhr ihre Instrumente klarmachten, war das G18 ziemlich gut gefüllt. Die Kasseler Combo legte motiviert los und gab vom Start weg ordentlich Gas, was bei dem direkten Hardcore auch nicht schwer fiel. Die ersten Anwesenden nahmen den Ball auf und kamen in Bewegung, ganz so wie es sein soll. Auch wenn der GRACE-Haufen buntgemischt ist und sich optisch von Posterboy-Combos absetzt, ist bei ihnen muskalisch direkter Hardcore angesagt, der Live bestens funktioniert und auch zurückhaltende Nordlichter schnell in Wallung bringt. Ergibt natürlich eine gelungene Show, die viel zu schnell vorbei war.


EMPTY VISION brauchte einige Zeit, bis sie alles zu ihrer Zufriedenheit hatten, legten dann aber genauso motiviert wie GRACE los. Anfangs litten sie allerdings unter den zu leise abgenommenen Gitarren, die sich gegen die Rhythmusfraktion nicht durchsetzen konnte, was natürlich reichlich unbefriedigend klang. Nach zwei Songs war das Problem aber beseitig und EMTPY VISION konnten zu gewohnt guter Form auflaufen und ihre melodischen Songs in voller Stärke loslassen. Sänger Michael tigerte wie immer vor der kleinen Bühne auf und ab, während er alle Kraftreserven seines schmächtigen Körpers in seine wütende Stimme investierte. Zwischen den Songs gab es von ihm diesmal aber kaum ernsthafte Ansprachen, stattdessen präsentierte er sich als Entertainer, der sogar den einen ode anderen Witz zum Besten gab und das nach jedem Song notwendige Stimmen des Basses gekonnt überbrückte. Shouten kann er ganz nebenbei auch ziemlich gut – das stellte er bei alten wie neuen Songs (im nächsten Jahr erscheint eine neue Pladde) eindrucksvoll unter Beweis stellte. Das Publikum ließ sich nicht lumpen und machte ordentlich Action, sogar Crowdsurfer und einen Circle Pit gab es im kleinen G18. Respekt! Am Ende (und nach zwei Songs Zugabe) konnten sich alle zufrieden ins Bremer Nachtleben stürzen. Solche Shows braucht der Mensch!