Konzert:

Emil Bulls, Substyle in Weinheim - Cafe Central

Konzert vom 19.09.2001Irgendwie hatte ich mir unter dem Cafe Central etwas anderes vorgestellt, dass der Club recht klein ist wusste ich ja, aber ihm fehlt irgendwie ein gewisser Flair den andere Clubs dieser Größe erstaunlich oft ausstrahlen. Eher kleine Lagerhalle als gemütlicher Wohnzimmer sollte also die Location für die EMIL BULLS sein, deren Album "Angel Delivery Service" außerordentlich gut gefallen hat. Doch bevor man in den Genuß der Hauptband kommt muss man sich ja bekanntlich erst mal den Supports hingeben.



Den Namen der ersten Band konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen, die lokale Szene schien sie jedoch zu kennen und feierte doch recht ordentlich. Die Band war noch ziemlich jung, ihre Musik war wie nicht anders zu erwarten Crossover bis New Metal der harten Sorte, kam recht glaubwürdig rüber. Und ähnlich wie die meisten zu klingen ist in diesem Genre keine Seltenheit, sehen wir also darüber hinweg, ich wünsche ihnen jedenfalls viel Erfolg mit ihrer musikalischen Zukunft.




Den Part des offiziellen Toursupports übernahmen SUBSTYLE, die mit ihrer Musik jedoch leider nicht so recht beim Publikum landen konnten. Eigentlich wollte ich mir ja alle Worte über das Publikum sparen, aber bei diesem Konzert war es so jung wie ich es selten erlebt habe. Dazu kam ein männlicher Anteil von sicherlich 80%, mindestens die Hälfte wird noch keinen Personalausweis besessen haben, oder sagen wir zumindest keinen Führerschein. Markenklamotten schienen an dem Abend wichtiger zu sein als gute Musik, denn die machten die außerordentlich sympathischen SUBSTSYLE. Eher Richtung Heavy Rock tendierend als auf die neumatellische Schine aufspringend machten zumindest Gitarrist und Sänger einen sehr motivierten Eindruck, der Schlagzeuger saß wie bei allen drei Bands in der hinteren Ecke und entzog sich den Blicken, der Bassist hätte sich durchaus noch etwas mehr bewegen dürfen. Nunja, und die Geige kam erstens gegen den fetten Gitarrensound nicht an und war außerdem doch technisch eher unteres Niveau, den Liveeinsatz sollte man etwas überdenken/überarbeiten, hier hätte auch DAT oder Minidisc mit besserem Sound getan. Nur wie gesagt: Sie konnten die junge Meute nicht zum tanzen bringen...



...was dann aber EMIL BULLS ganz schnell wieder schafften. Nach nur einer CD wies die Setlist abgesehen von einem Coversong zwar verständlicherweise keinerlei Überraschungen auf, die Münchner haben aber fleißig geübt und wirkten sehr routiniert und werden sich so den Ruf den einer sehr guten Liveband erspielen! Durch nette Interaktion mit dem Publikum, ein bisschen Improvisation, sehr geile Laune und ein sehr natürlicher Auftreten schafften sie es schnell das Publikum für sich zu erwärmen. Sie spielten so gut wie alle Songs ihres Albums, die langsamen Tracks kamen durch Gänsehautfeeling genauso gut an wie die auf die zappelnden Beinchen zielenden Kracher. Nach obligatorischer Zugabe kamen sie dann noch mal auf die Bühne um ein paar Klassiker in ihrer eigenen Auslegung zum Besten zu geben. Denjenigen die so lange geblieben sind hats gefallen und die Bullen des Emil wurden umso mehr gefeiert.