Konzert:

Eluveitie, Odroerir - Hamburg, MarX

Konzert vom 12.09.2006Aus Thüringen und den Alpen stürmen Heiden- und Vagabunden-Horden den Norden. Sie tragen stilechte Kleider, für den unbeleckten Betrachter auch schon mal lustiges Schuhwerk (oder gar keins), singen von Mythologie und vergangenen Tagen und musizieren außer auf typischeren INtrumenten auf Dudelsäcken, Schalmeien, Drehorgeln, Flöten und anderem mehr. Das Publikum ist sehr durchmischt, erfreulicherweise wird keine Braunbirne gesichtet - was bei Folk- und Pagan-Veranstaltungen leider manchmal der Fall ist. ODROERIR und ELUVEITIE haben mit hinten rechts nichts im Sinn, die Hohlkugeln nichts mit den Bands. Und das ist gut. Genau wie das folgende Konzert im gern bespielten Hamburger Schuhkarton namens MarX.



ODROERIR stammen aus dem Menhir-Umfeld und haben sich dem ruhigen Pagan-Metal verschrieben. Ruhig stimmt unbedingt. Das Konzert beginnt eher wie ein Liederabend, die heimelige Atmosphäre aber transportieren Fix und seine SpießgesellInnen (seit Anfang des Jahres singt ja Natalie mit) äußerst stimmig. Die eher metallisch orientierten Gäste (und den fast noch beschäftigungslosen Geiger Veit) scheint das zwar eher zu langweilen. Im Laufe des Konzerts steigert sich jedoch Lautstärke sowie Schnelligkeit und es kommt richtig Leben in die Bude. Die in liebevolle Kostüme gewandete Band (und auch die Bühne ist mit allerlei folkigen Accessoires behängt) bringt das recht gut gefüllte MarX zum Mitklatschen, feiern. Eiwei, noch ein Schluck Met aus dem Horn und schon ist die Meute gut aufgewärmt für die Schweizer Garde.

Setlist

Weltenanfang

Wanenkrieg

Odroerir

Salzschlacht

Menosgada

Idafeld

Zwergenschmiede

Iring

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Zur Taverne



Die bekannteste Schweizer Big-Band seit Pepe Lienhard und seinen Bläsern quetscht sich mit acht Leuten auf die winzige Bühne - schade, denn die äußerst bewegungsfreudigen Musikanten laufen ständig Gefahr, sich selbst über den Haufen zu rennen. Und das wäre vor allem richtiggehend schade um die bezaubernde, kleine Anna Murphy mit der großen Drehleier gewesen. "Wir singen von Friede und Eierkuchen, wir bringen euch WAR", kündigt Chrigel seinen Haufen vor dem zweiten Song an - wenn gute Laune, Energie und Spaß Krieg sind, dann hat er Recht. Eben jener Fronter erinnert von der Performance fast ein bisschen an den Obersympathen von Dark Tranquility, wechselt zwischen Gesang und ungefähr hundertdrölfzig Flöten hin und her und bringt dem Publikum eben jene Töne bei. Die Band klingt nicht selten nach Skyclad oder alte Cruachan, sind aber irgendwie death-thrashiger als erstere und nicht so böse wie letztere. Die Pudelbrüder Rafi und Sevan sind noch weniger zu bremsen als ihr "Chef" - ach eigentlich geben alle Mucker auf dem einen Quadratzentimeter ihres zugeteilten Platzes tüchtig Gas. Inzwischen sind auch die Fans außer sich, singen, tanzen, springen. Ein tolles Konzert, das beinahe unglaublich zu Ende ging. Denn das Maiden-Cover "Run To The Hills" war in ungewohnter Umsetzung wirklich unglaublich - so schön dynamisch kann Folk-Metal sein. Schade, dass die Helvetier nur anderthalb Scheiben draußen haben…

Setlist

Spirit

Your Gaulish War

Song Of Life

Lament

Aidu

Of Fire, Wind & Wisdom

Dance Of Victory

Tegernako

An Dro

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Uis Elveti

The Endless Knot

Run To The Hills


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