Konzert:

Ektomorf, Kayser, Blinded Colony, Seismic Tremor - Hamburg, Logo

Konzert vom 13.02.2007EKTOMORF sind eine merkwürdige Band: bei Festivals ziehen die volltätowierten Ungarn tausende Leute vor die Bühne, ihr Touren finden aber immer in kleinen Clubs statt. Ich hätte nach dem Release von "Outcast" mit einer Location wie der Markthalle gerechnet, aber nicht mit dem kuschelig-kleinen Logo. Wie vorausschauend aber die Planung war, zeigt sich an der Tatsache, dass der Club höchtens zu zwei Dritteln gefüllt war. In der Markthalle hätte das sehr leer gewirkt, im Logo war´s ideal.


SEISMIC TREMOR hatten die Rolle des lokalen Openers übernommen und offensichtlich einen Haufen Freunde mitgebracht, die vor der Bühne ordentlich Alarm machten. Der recht junge Fünfer machte seine Sache sehr gut (auch wenn ich nur drei Songs mitbekam), vor allem der Gesang gefiel. Modernen Metal kann man die Chose wohl nennen, mit ordentlich Groove und mit viel Verve vorgetragen. Ein mehr als passabler Auftritt, der Lust auf mehr Shows der Band gemacht hat!


Bei BLINDED COLONY fällt die Einordnung in ein Genre nicht schwer, bieten die Schweden doch lupenreinen Göteborger Death Metal. Mit einem glasklaren Sound ausgestattet legte die Band um Hungerhaken Johan (dem seine Hosen in Größe 26 um die dünnen Beinchen schlackerten) gab gut Gas, agierte aber anfangs ein wenig hüftsteif. Dabei bieten die Granaten von ?Bedtime Prayers? doch allen Grund, die Kuh fliegen zu lassen. Nach und nach ließen sich die Mucker von dem kleinen Mob vor der Bühne anstecken und kamen mehr aus sich heraus, so dass zum Ende hin eine ordentliche Party gefeiert wurde.


Spice und KAYSER sind da schon ein anderes Kaliber, sowohl gewichtsmäßig als auch in Sachen Extrovertiertheit. Bei der Band tummeln sich erfahrene Mucker, die ordentlich Spaß hatten und Charismabomben wie HATESPHERE in nichts nachstehen. Spice ist eh der geborene Frontmann und hatte die Hamburger Jungs (und Mädels) von der ersten Minute an in der Hand und als er dann noch sein Hemd aufknöpfte und nackte Plautze zeigte...Erotik pur... Musikalisch ging es weniger erotisch, dafür umso heftiger zu. KAYSER haben echte Abrißbirnen in petto, die vom Thrash Metal beeinflusst sind und den Bogen zu modernen Sachen als auch Groovemonstern wie MUSHROOM RIVER BAND schlagen. Definitiv erstklassige Live-Mucke, die auch angemessen verkauft wurde. Fett!


Wer dachte, dass EKTOMORF angesichts dreier starker Vorbands beeindruckt wären, kennt die Ungarn nicht. Völlig cool gingen die vier auf die Bühne und hauten den Leuten ihre Songs um die Ohren. Die flippten noch mehr aus als schon bei den Vorbands und bescherten der Band den bisher besten Abend der Tour - wenn man den Ansagen glauben darf. Offensichtlich kam "Outcast" bei den Fans gut an, denn die Songs von dem Album wurden ebenso gefeiert wie alte Klassiker der Band (die ganz tief wühlte und einige richtig alte Songs ausgegraben hatte). Auch wenn ich EKTOMORF auf Platte etwas eintönig finde, können sie live immer wieder überzeugen und variieren ihr Strickmuster gut genug, um nicht zu langweilen. Einzig die Tatsache, dass die Band einen Roadie auf der Bühne hatte, der nur dafür da war, den Herren Wasser zu reichen, nagte am Symphatiefaktor der Mucker. Aber musikalisch gab´s nicht zu meckern, da waren EKTOMORF wie gewohnt top und eine echte Macht!


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